Bochum. Vier Siege zum Auftakt gab es beim VfL zuletzt in der Saison 1993/94 unter Trainer Jürgen Gelsdorf - gegen die Löwen soll Erfolg Nummer fünf folgen.

Und da waren’s nur noch zehn. Zehn: Fans.

Beim Training, versteht sich.

Im Dauerregen, da trennt sich eben die berühmte Spreu vom Weizen, selbst bei einem Zweitliga-Spitzenreiter. Mehr Anhänger jedenfalls wollten gegen 16 Uhr die zu dieser Trainingsphase - zwischen zwei Spielen und vor einem freien Tag - gewohnt intensive Einheit mit vielen Zweikämpfen, schnellem Direktspiel und scharfen Schüssen (Bulut, Terodde) nicht verfolgen. Mittendrin dabei bis zum Schluss: Jan Gyamerah, der sich nach neunmonatiger Wettkampfpause langsam aber sicher herankämpft und jüngst sagte: „Es wird immer besser.“

VfL Bochum trägt erstmals das so genannte Topspiel aus

Felix Bastians, der Innenverteidiger, hatte kurz zuvor den langen Trainingstag beendet, wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel. Auch Rechtsverteidiger Stefano Celozzi zwickte es, in der Wade. Bei beiden, hieß es aus der medizinischen Abteilung des VfL Bochum, handelt es sich um Vorsichtsmaßnahmen. Beide sollten am Samstag wieder beim Training dabei sein.

Es reicht ja auch, wenn Bastians und Celozzi und die Fans gegen den TSV 1860 München am nächsten Montag (20.15 Uhr, live in unserem Ticker) topfit sind und ins Stadion kommen, wenn der VfL erstmals in dieser Saison das so genannte Topspiel austrägt, das live auf Sport1 übertragen wird. Vielleicht knackt der Tabellenführer ja selbst zu diesem ungünstigen Termin die 20 000-Zuschauer-Marke. Es wäre ein weiterer Erfolg in diesen erfolgreichen Wochen, in denen die B-Jugend, die A-Jugend, die erste Mannschaft zusammen neun Liga-Siege feierten - in neun Spielen.

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Historisch wird es, wenn die Profis noch einen drauflegen. Mit vier Siegen hat der VfL bereits den besten Start seit Jahrzehnten hingelegt. In der Saison 1993/94 gab es das zuletzt, damals gewann Bochum unter Trainer Jürgen Gelsdorf in Meppen (1:0), gegen Hansa Rostock (2:0), bei RW Essen (2:0) und gegen die Stuttgarter Kickers (3:1). Zum Team zählten unter anderem Torwart Andreas Wessels, Funny Heinemann, Dariusz Wosz, Rob Reekers, Peter Peschel und Holger Aden. Es folgte: ein 1:1 gegen Tennis Borussia Berlin. Die Siegesserie war gerissen.

Bochum stieg am Ende, nach 38 Spieltagen, aber als Tabellenerster mit 48:28 Punkten auf, ebenso wie die je einen Punkt dahinterliegenden Bayer Uerdingen und: der TSV 1860 München.