Bochum. . Fünftes Pflichtspiel, fünfter Sieg: Der VfL Bochum bleibt Tabellenführer in der 2. Bundesliga. Der 2:1-Erfolg über den 1. FC Nürnberg war verdient.
Der VfL Bochum hat mit einer erneut eindrucksvollen Vorstellung die Tabellenspitze in der 2. Liga verteidigt. Beim 2:1-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg drehten die Hausherren einen frühen 0:1-Rückstand und feierten damit den vierten Sieg im vierten Spiel. Was für ein Saisonstart, den die meisten der gut 21 000 Fans im Stadion euphorisch feierten mit der Mannschaft.
Bochum begann mit der gleichen Startelf wie in den ersten drei Liga-Partien, auch im Kader gab es nur eine Änderung: Neuzugang Peniel Mlapa übernahm den Platz von Tobias Weis.
Fußball-Sonntag begann für den VfL Bochum mit einer kalten Dusche
Anders als bisher aber begann dieser hochsommerliche Fußball-Sonntag für den VfL - mit einer eiskalten Dusche. Der Rückpass von Kapitän Patrick Fabian, in der Folge ein Unsicherheitsfaktor in der VfL-Defensive, zu Torwart Andreas Luthe geriet zu kurz. Danny Blum sprintete dazwischen, nach seiner abgefälschten Flanke von der Grundlinie war die Abwehr weiterhin nicht sortiert, und aus kürzester anzunehmender Distanz köpfte Guido Burgstaller das 1:0 für die Franken. Keine zwei Minuten waren da gespielt.
Es war der erste Rückstand für den VfL in dieser Saison. Und wie reagierte er? Im Stile eines Spitzenreiters. Mit Volldampf-Fußball. Brust raus, Turbo an, von Verunsicherung keine Spur, auch wenn nicht jeder Pass ankam im zügigen Direktspiel-Spektakel des VfL. Das lag auch an einem giftigen, bissigen Gast, der früh attackierte, im Laufe der temporeichen ersten Halbzeit aber immer weiter zurückgedrängt wurde in die eigene Hälfte.
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4:0 Ecken hieß es nach zehn Minuten bereits für den VfL, und nach weiteren zehn Minuten häuften sich auch die guten Chancen. Angetrieben vom starken Janik Haberer, der sich gegen das Festhalten von Routinier Miso Brecko durchsetzte und auf Marco Terrazzino durchsteckte. Doch der Linksaußen, wie sein Pendant Onur Bulut wieder enorm laufstark, verstolperte den Ball statt direkt abzuschließen (20.). Wenig später wühlte sich Terrazzino gegen mehrere Nürnberger durch, Torwart Thorsten Kirschbaum parierte. Timo Perthels Distanzschuss strich noch knapp am rechten Pfosten vorbei (31.), ehe es brodelte im VfL-Rund. Anthony Losilla schickte mit einem Klasse-Pass Stefano Celozzi auf die Reise, der rechte Außenverteidiger lupfte den Ball über Keeper Kirschbaum ins lange Eck. Simon Terodde, bis dahin noch nicht so im Spiel wie gewohnt, stürmte heran und köpfte den Ball aus einem Meter über die Linie. 1:1 (37.). Hochverdient.
VfL-Jubel schlug in ein Pfeifkonzert gegen Schiedsrichter Welz um
Und noch vor der Pause hätte Bochum erhöhen können, drei Mal lag der Ball im Netz. Doch nach den Treffern von Haberer und Terodde erkannte Schiedsrichter Welz auf Abseits, es war - wenn überhaupt - hauchdünn. Und Hundertstelsekunden vor dem unhaltbaren Knaller von Terrazzino hatte er ein Foul von Vorbereiter Haberer gepfiffen. Der Jubel der VfL-Fans schlug in ein Pfeifkonzert gegen den Schiedsrichter um.
Nach dem Wechsel verlor Bochum zunächst etwas die Linie, leistete sich ein paar Unkonzentriertheiten. So, als Blum entwischte und Fabian vor der Linie klärte (49.), als Niklas Stark nur das Außennetz traf (52.) und als Torwart Andreas Luthe den Ball, um eine Ecke zu verhindern, von der Grundlindankeie in die Mitte schlug. Celozzi rettete in höchster Not (54.).
So richtig viel fiel dem FCN aber nicht ein, und so meldete sich Bochum zusehends zurück. Haberer und Terodde scheiterten noch, doch dann fiel das 2:1, ein Traumtor: Tim Hoogland, sehr umsichtig im Mittelfeld, bediente auf links den offensivfreudigen Perthel, der volley auf den langen Pfosten passte. Dort eilte Janik Haberer heran, schob den Ball aus kurzer Distanz ein und krönte seine Leistung vor der hüpfenden Ostkurve. 2:1, 64. Minute, das Stadion stand auf.
Bochum blieb nun Herr im eigenen Haus, Trainer Verbeek verhalf nach 70 Minuten Peniel Mlapa zu seinem Pflichtspiel-Debüt für den VfL, er kam für den müde gerannten Terrazzino. Hoogland verpasste mit einem Schlenzer das 3:1, auch Mlapa verzog. Nürnberg mühte sich noch einmal, kam aber nicht mehr zwingend vor das Tor des VfL, dessen Fans nur noch eines im Sinn hatten: Party.