Bochum. Erreicht der VfL Bochum das Achtelfinale des DFB-Pokals, dann kann er mit einer Zusatzeinnahme von 700.000 Euro bis zu einer Million rechnen.

Der kürzeste Weg zu einem Titel ist - natürlich - im Pokal zu finden. Für die Großklubs der Republik dürfte dieser Gedanke seine Berechtigung haben, aber für die anderen geht es vor allem ums Image und natürlich um handfeste Zahlen. Jede überstandene Runde zählt. Wer es weit bringt im DFB-Pokal, füllt die Kasse, kann vielleicht sogar seine Finanzen in Ordnung bringen und damit Problemen bei der Lizensierung vorbeugen; man kann sich aber auch einen finanziellen Spielraum verschaffen, um noch einmal den Kopf rauszustecken aus dem Transferfenster zur Winterzeit.

Zweite Runde würde 268.000 Euro in die VfL-Kasse spülen

In Bochum heißt die Losung für alle unerwarteten Einnahmen: „Wir haben immer eine Entschuldungskomponente mit drin.“ Das sagt Wilken Engelbracht, der kaufmännische Vorstand des VfL Bochum. Heißt konkret: Kommt mehr Geld herein als erwartet, sei es durch Transfers, geringere Ausgaben als geplant oder Pokalerfolge, dann setzt sich der Vorstand zusammen und berät, was mit dem Geld geschehen soll. „Alles, was nicht budgetiert ist, wird besprochen“, sagt Engelbracht.

Sollten es die Verantwortlichen für notwendig erachten, einen neuen Spieler zu verpflichten, dann wird man das beschließen, sofern die finanziellen Rahmenbedingungen es zulassen. Und zumindest ein kleiner Betrag der zusätzlichen Einnahmen soll eben abgezwackt werden und in die Schuldentilgung fließen.

Schütt hat den Bochumer Aufsichtsrat verlassen

Der Aufsichtsrat des VfL Bochum hat ab sofort ein Mitglied weniger: Dr. Klaus-Peter Schütt hat zum 31. Juli sein Aufsichtsratsmandat niedergelegt. Der 66-Jährige führt persönliche Gründe für diesen Entschluss an.

Schütt ist VfL-Aufsichtsratsmitglied der „ersten Stunde“ gewesen und war als solches ununterbrochen seit 2002, dem Jahr der Einführung dieses Gremiums, dabei. In dieser Zeit hat er drei AR-Vorsitzende (Werner Altegoer, Ernst-Otto Stüber, Hans-Peter Villis) erlebt.

Der Aufsichtsrat des VfL Bochum besteht nunmehr aus den gewählten Mitgliedern Hans-Peter Villis (Aufsichtsratsvorsitzender), Frank Goosen (Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender), Martin Kree, Uwe Tigges sowie dem Fanvertreter im Aufsichtsrat, Martin Volpers, und dem im November 2014 kooptierten Mitglied Dr. Andreas Eickhoff.

Die Einnahmen, die der VfL Bochum in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals zu erwarten hat, sind überschaubar: 139.000 Euro erhält jeder der beiden beteiligten Klubs als Antrittsgeld, nach Abzug aller Kosten werden dann noch die Zuschauereinnahmen geteilt, das macht bei den zu erwartenden 3000 Leuten in Salmrohr am Sonntag (14.30 Uhr, live in unserem Ticker) den Kohl sicher nicht fett. Die besagten 139.000 Euro tauchen in den Lizensierungsunterlagen auf - mehr aber nicht.

Hürde FSV Salmrohr sollte von den VfL-Profis genommen werden

Weil man davon ausgehen darf, dass der Oberligist FSV Salmrohr eine Hürde darstellt, die auf jeden Fall genommen wird von den VfL-Profis, ist bei den Bochumern die Hoffnung auf Zusatzeinnahmen groß. 268.000 Euro spült Runde zwei in die Kasse, dazu kommen wieder die Zuschauereinnahmen, die sich vermutlich dann in einer anderen Größenordnung als in Runde eins bewegen werden.

Würde der VfL das große Ziel, im Pokal-Wettbewerb zu überwintern, erreichen, könnte er sich als Achtelfinal-Teilnehmer auf 526.000 Euro freuen und natürlich auf eine stattliche Beteiligung an den Zuschauereinnahmen. Je nach Gegner und Größe des betreffenden Stadions wären zusätzlich 100.000 bis 500.000 Euro, schätzt Wilken Engelbracht, möglich; zumal zu diesem Zeitpunkt kaum noch kleinere Klubs im Wettbewerb zu finden seien.