Bochum. Die Bochumer starten am Sonntag beim Bundesliga-Absteiger SC Paderborn in die Saison. Neuzugang Arvydas Novikovas wird noch nicht spielen können.

Das ging, wie zu erwarten war, schnell. Der VfL Bochum hat zwei Tage vor dem Saisonstart in Paderborn Arvydas Novikovas verpflichtet. Der 24-jährige Litauer kommt ablösefrei von Erzgebirge Aue und erhält einen Zweijahres-Vertrag. Allerdings wird Novikovas nach langer Verletzungspause eine Zeit brauchen, um dem VfL helfen zu können. „Er hat Qualitäten, ist schnell und dribbelstark und kann sicher eine Bereicherung für uns sein“, sagte Sportvorstand Christian Hochstätter. Allerdings taxiert Trainer Gertjan Verbeek den Nachholbedarf des Außenstürmers eher auf „Monate, nicht Wochen“.

Folglich wird Novikovas - wenn es schlecht läuft - im ersten Saisondrittel kaum eine Rolle spielen können. Ob der VfL deshalb - und weil noch nicht absehbar ist, wann Selim Gündüz wieder wird spielen können - noch einmal aktiv wird in Sachen Außenstürmer, ist offen. Eigentlich wäre man komplett, wenn man Thomas Eisfeld endlich in England loseisen könnte, sagte Hochstätter, aber es sei durchaus „sinnvoll“, bis zum Ende der Transferperiode „noch ein paar Cent in der Tasche zu haben“. Gertjan Verbeek hatte seine Meinung zu diesem Thema unter anderem in einem Interview mit bundesliga.de kundgetan: „Schon bevor Michael Gregoritsch in Richtung Hamburger SV verschwunden ist, habe ich gesagt, dass wir noch zwei Stürmer brauchen.“ Weil nun aber Eisfeld beileibe kein Stürmer ist, sollte man besser mit einem weiteren Transfer rechnen - möglicherweise allerdings erst gegen Ende August.

Andreas Luthe ist beim VfL Bochum die Nummer 1

Wer am Sonntag in Paderborn (13.30 Uhr, live in unserem Ticker) für den VfL Bochum auf dem Platz stehen wird, daraus machte Verbeek kein Geheimnis - und es war ja auch in den letzten Trainingseinheiten deutlich zu sehen. Andreas Luthe hat es wieder einmal geschafft, er beginnt im Tor, Timo Perthel als linker Außenverteidiger. Dass Onur Bulut nach dem Weggang von Gregoritsch im Team bleibt, ist zwangsläufig, und Janik Haberer hat ja von Beginn der Vorbereitung an seinen Platz im A-Ensemble behauptet. Weil Felix Bastians im Training wieder mit von der Partie war, ändert sich auch in der Innenverteidigung nichts.

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Jan Simunek und Tobias Weis werden also, wie auch Nando Rafael, auf der Reservebank sitzen. Eine bis dahin prominente und hochkarätig besetzte Bank. Schwieriger wird es dahinter. Kommen Giliano Wijnaldum und Malcolm Cacutalua dazu, dann ist die Defensive mehr als ausreichend berücksichtigt. Müsste also noch einer der jungen Spieler als offensiver Außen her, weil ja neben Gündüz auch weiterhin Michael Maria ausfällt und Novikovas die physischen Voraussetzungen fehlen derzeit. In Frage kommen die U19-Akteure Evangelos Pavlidis und Görkem Saglam. Pavlidis hat mehr Tempo und ist torgefährlich, Saglam dagegen schlägt nahezu perfekte Freistöße und Flanken.

VfL-Trainer Verbeek rückt die eigene Philosophie in den Vordergrund

„Dieses Jahr habe ich ein wenig Einfluss gehabt und hoffe, dass wir besser abschneiden als letztes Jahr“, sagte Verbeek, der sich natürlich auch mit dem Gegner beschäftigt, aber die eigene Spiel-Philosophie nach wie vor in den Vordergrund rückt. Es geht darum, das Spiel zu machen, „und je besser wir das machen“, sagt der VfL-Trainer, „desto schwieriger ist es für den Gegner zu gewinnen“.

Ungern nur äußert sich über die Konkurrenz, und das aktuelle Gerede über die vorgeblich stärkste Zweite Bundesliga aller Zeiten lässt ihn kalt: „Es wird jedes Jahr über eine starke Liga gesprochen.“ Wie stark denn nun die anderen Klubs genau seien, könne er derzeit ohnehin nicht einschätzen, verriet Gertjan Verbeek bundesliga.de: „Erst einmal müssen alle diese Mannschaften gegen uns gespielt haben, um sagen zu können, ob die besser sind als der VfL.“