Bochum. Nach dem Fast-Abstieg in Liga drei wollen die Verantwortlichen von 1860 München kleinere Brötchen backen, stoßen damit aber bei den Fans auf Granit.
Nein, einen Gefallen hat sich Markus Rejek, der neue starke Mann in der Geschäftsführung des TSV 1860 München, nicht getan, als er während der Mitgliederversammlung anmerkte, dass man nun in der 2. Liga angekommen sei und „vermeiden sollte, von mehr zu träumen“. Zwar hatten die Weiß-Blauen zuvor den Absturz in Liga drei nur um Haaresbreite vermeiden können, aber Sehnsuchtsort und potenzielles Ziel der „Löwen“-Fans ist und bleibt natürlich die Erstklassigkeit. Entsprechenden Gegenwind bekam Rejek zu spüren.
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Obwohl der bayerische Traditionsklub ja nicht nur auf dem Rasen Probleme hatte. Investor Hasan Ismaik musste beispielsweise erneut die Tasche aufmachen und ein Sechs-Millionen-Euro-Defizit ausgleichen. Ohne Ismaik, dessen Wirken nach wie vor heftig umstritten ist in der Landeshauptstadt, hätte es wohl ernste Schwierigkeiten bei der Lizenzierung gegeben.
Poschner steht auf der Kippe
Und dann ist da ja noch Gerhard Poschner, den vor allem man für den Fast-Abstieg verantwortlich gemacht hat. Poschner wurde zunächst seines Jobs als Sport-Geschäftsführer beraubt und schließlich zu einem Sportdirektor auf Abruf degradiert. Oder, wie Vizepräsident Karl-Christian Bay, in Ermangelung eines Präsidenten derzeit der maßgebliche Mann beim TSV, es formuliert hat: Man werde „nach der Trainsferperiode entscheiden, ob wir weiter zusammen arbeiten“. Der Ex-Profi steht damit unter extremem Druck, hat aber gleichzeitig nicht die Mittel zur Verfügung, um den Kader entscheidend zu verändern.
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Innenverteidiger Rodnei (RB Leipzig), wegen Trainingsrückstandes noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, ist der bekannteste unter den bisherigen Neuzugängen, Milos Degenek (VfB Stuttgart U23) und Romuald Lacazette (Paris St. Germain G II) gelten dagegen als vielversprechende Talente.
Mit Weigl geht ein riesiges Talent verloren
Dass man mit Julian Weigl (BVB) ein eigenes Talent weiterreichen musste, hat bereits Tradition bei den „Löwen“, die mit einer akzeptablen 1:2-Niederlage gegen Swansea City das Testspiel-Programm abgeschlossen haben.
Trainer Torsten Fröhling war allerdings trotz des knappen Ergebnisses gegen den Klub aus der Premier League hörbar unzufrieden: „Wir haben sehr, sehr ängstlich begonnen. Da waren zu viele Fehlpässe dabei“, kritisierte Fröhling, dessen Team mit dem Auswärtsspiel in Heidenheim in die neue Zweitliga-Saison starten wird.