Hattingen. Beim ersten Test der VfL-Vorbereitung fallen zwar ein halbes Dutzend Tore, doch der neue Bochumer Keeper hatte nach seiner Einwechslung zu tun.
Es war richtig was los im Relaxgas-Stadion des TuS Hattingen. 1500 Zuschauer sorgten dafür, dass ein ordentlicher Betrag für die Erdbeben-Hilfe in Nepal zusammen gekommen ist beim ersten Aufgalopp des VfL Bochum. Mit dem 6:0-Sieg des Zweitligisten war die Hattinger Stadtauswahl sicher noch sehr gut bedient, andererseits hätten sich die Profis über ein oder zwei Gegentore auch nicht beklagen dürfen. Dass der Gegner überhaupt - in der zweiten Halbzeit - zu diesen Chancen kam, ärgerte VfL-Trainer Gertjan Verbeek etwas.
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Verbeek hatte zunächst seine A-Mannschaft - nach derzeitigem Stand - auf den Rasen geschickt, sicher auch, um die Hattinger Akteure allmählich müde zu spielen. Da war nämlich niemand in Bochumer Reihen, der nicht wusste, was der Trainer fordert. Immer wieder bekam man Direktspiel zu sehen und Diagonalpässe, mit denen die Amateure ihre liebe Mühe und Not hatten. Wegen der nachlässigen Chancenverwertung fielen allerdings nur zwei Tore in der ersten Halbzeit. Simon Terodde und Patrick Fabian per Kopf nach einer Ecke von Marco Terrazzino bezwangen den Hattinger Schlussmann Selcuk Aydin, der bei weiteren Tormöglichkeiten ein gutes Timing bewies. Janik Haberer, der an der Seite von Anthony Losilla spielte, verfehlte dazu das leere Tor, und Michael Gregoritsch hatte sein Visier etwas zu hoch eingestellt.
Bochums neuer Keeper musste zeigen, was er kann
Verändertes Bild nach dem Seitenwechsel. War der VfL-Strafraum zuvor für die Gastgeber praktisch verbotenes Terrain gewesen, so musste Bochums eingewechselter Torhüter Manuel Riemann nun zeigen, was er kann. Obwohl die Hattinger nun mehr und mehr Kreisliga-Akteure einwechselten, wackelte der VfL gelegentlich - besonders die rechte Seite mit Julian Stock und David Niepsuj. Deutlich wurde aber auch, dass der Weg zurück zur einstigen Top-Verfassung für Jan Simunek noch lang sein wird. Der neue Schlussmann Riemann musste sich einmal richtig strecken, um den Freistoß von Marius Müller zu parieren, zuvor hatte er bei Moritz Zöllners Pfostenschuss etwas Glück gehabt.
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Zu diesem Zeitpunkt waren allerdings bereits weitere Tore gefallen. So überlistete Henrik Gulden den guten Selcuk Aydin kurz nach Wiederbeginn mit einem trockenen 25-Meter-Schuss, dann nutzte Nando Rafael die perfekte Vorarbeit von Onur Bulut zum 4:0.
In der Schlussphase trafen noch Michael Maria und erneut Nando Rafael für die Profis, die in dieser personellen Zusammenstellung sicher nicht in die Saison gehen werden. Fraglich ist, wann die noch fehlenden Puzzleteile dazu kommen werden. Angesichts des hohen taktischen Anspruchs von Trainer Gertjan Verbeek an seine Spieler müsste die Devise eigentlich lauten: Je eher desto besser.
Auswahl Hattingen - VfL Bochum 0:6 (0:2)
VfL Bochum (1. Halbzeit): Luthe - Celozzi, Fabian, Bastians, Perthel - Haberer, Losilla - Cwielong, Gregoritsch, Terrazzino - Terodde
VfL Bochum (2. Halbzeit): Riemann - Niepsuj, Simunek, Cacutalua, Wijnaldum - Gül, Gulden - Stock, Bulut, Maria - Rafael
Tore: 0:1 Terodde (11.), 0:2 Fabian (39.), 0:3 Gulden (57.), 0:4 Rafael (65.), 0:5 Maria (75.), 0:6 Rafael (84.)