Bochum. Selim Gündüz und Onur Bulut trainierten am Mittwoch beim VfL Bochum im A-Team. Zahirovic und Sestak droht die Bank gegen Kaiserslautern.
Jürgen Dolls ist seit 16 Jahren im Verein. Am Freitag, am Tag des Heimspiels gegen den 1. FC Kaiserslautern (18.30 Uhr, LIVE bei uns im Ticker) wird er 57 Jahre alt. Den Physiotherapeuten des VfL Bochum kann so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Auch gestern Nachmittag erledigte er seinen Job mit gewohnter Contenance - gleichwohl kam selbst Jürgen Dolls mal ein zartes „Was ist denn heute los?“ über die Lippen.
Das abschließende Spiel. Elf gegen elf. Die ersten Minuten. Selim Gündüz, bereits wieder unter Hochspannung als habe es die Leisten-OP vor ein paar Wochen nie gegeben, semmelt Timo Perthel um. Der Perthel schreit, bleibt liegen, wird am Rand weiter behandelt.
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Das Spiel läuft weiter.
Anthony Losilla erwischt Piotr Cwielong am Knöchel. Als sich der Franzose um den Polen kümmern will, grätscht Trainer Gertjan Verbeek verbal dazwischen: „Anthony, weitermachen!“
Das Spiel läuft weiter. Es ist intensiv, hart und selten herzlcih. Auch Perthel und Cwielong haben sich wieder aufgerappelt.
Drei Veränderungen in der Startelf des VfL?
Setzt der VfL diese Gangart am Freitag fort, wird es zumindest ungemütlich für Kaiserslautern. Ob es auch erfolgreich wird für Bochum, wird sich zeigen, auch die „Roten Teufel“ verstehen es ja, ihren Körper einzusetzen. Dabei könnte es in der Startelf gleich drei Veränderungen geben nach dem 1:2 in München. Gestern spielten im A-Team Anthony Losilla und Onur Bulut im Zentrum und Selim Gündüz rechts offensiv. Dafür trug Danny Latza das „Gelbe Leibchen“, längst ein Synonym für „B-Team“. Latza ist gesperrt. Anders als Stanislav Sestak und Adnan Zahirovic. Sie trugen die Verantwortung für Münchens Tor zum 1:1. Sie spielten in Gelb.
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Alle jedenfalls, mit einem aufgedrehten Gündüz an der Spitze, gaben Gas, womöglich hat die Löwen-Pleite wieder für mehr Hunger gesorgt im Team. An Selbstkritik hat es den Spielern ja seit dem Nackenschlag beim schwächsten Heimteam der Liga ohnehin nicht gemangelt. „Das war eine sehr, sehr schwache Leistung“, sagt etwa der zentrale Offensivmann Marco Terrazzino (der verletzte Thomas Eisfeld fehlt weiterhin). Man habe „viel darüber geredet“, so der 24-Jährige. Resultat? „Wir müssen draufgehen gegen Kaiserslautern, aggressiver sein. Dann haben wir eine Chance.“
„Das Spiel in München muss jetzt abgehakt sein“
Ausgerechnet gegen den Tabellenzweiten will, ja sollte der sonst wieder in größere Abstiegssorgen abstürzende VfL die Kurve kriegen nach drei Niederlagen; gegen ein Team, das seit sieben Partien unbesiegt ist, das in diesem Jahr überhaupt erst einmal verloren hat in zehn Spielen (0:2 in Frankfurt). „Das Spiel in München muss jetzt abgehakt sein“, hat Innenverteidiger Felix Bastians schon zu Wochenbeginn gesagt mit Blick auf die Bewährungsprobe am Freitag. Bastians musste das Training gestern abbrechen wegen Leistenproblemen. Eine Vorsichtsmaßnahme, hieß es. Er sagt: „Wir tun gut daran, uns ganz auf Kaiserslautern zu konzentrieren. Damit haben wir genug zu tun.“