Darmstadt. In der Auswärtspartie gegen den SV Darmstadt ist die Bochumer Serie ohne Niederlage gerissen. 0:2 verlor der VfL bei den Südhessen.

Die Serie ist gerissen. Nach sechs Spielen ohne Niederlage musste sich der VfL Bochum dem Aufsteiger SV Darmstadt 98 beugen. Die Bochumer verloren in Hessen, wo nun heftig vom Aufstieg in die Bundesliga geträumt wird, nach einer ganz schwachen ersten und ausgeglichenen zweiten Halbzeit verdient mit 0:2.

VfL-Trainer Gertjan Verbeek blieb seiner Maxime treu und änderte personell nur, was geändert werden musste. Somit verteidigte Malcolm Cacutalua anstelle des gesperrten Patrick Fabian neben Felix Bastians, ansonsten lief am Böllenfalltor die Startelf von Nürnberg auf. Allerdings ging es mit zehnminütiger Verspätung los, weil ein Notarzt-Einsatz am Eingang zum Gästeblock notwendig war.

Bochums Abdat hat hinten seine liebe Mühe

Als der Ball dann in Bewegung gebracht wurde, hatten die Darmstädter Fans bereits nach wenigen Sekunden den Torjubel auf den Lippen. Cacutalua und Bastians köpften sich gegenseitig an, Marco Sailer hatte freie Bahn, zielte aber nicht genau genug. Im Anschluss daran setzte sich Marco Terrazzino auf der linken Seite schön in Szene, aber Florian Jungwirth, der ehemalige Bochumer, war im letzten Moment vor Thomas Eisfeld am Ball. Zu dieser Zeit sah es noch danach aus, dass der VfL auch in Darmstadt zum gewohnten Kombinationsspiel finden würde. Doch das war ein Trugschluss. Noch ein strukturierter Angriff mit schwachem Abschluss von Eisfeld - mehr Offensivszenen hatten die Gäste in der ersten Halbzeit nicht zu bieten.

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Und in der Defensive hatte der junge Nicolas Abdat wieder seine liebe Mühe und Not. Dirk Schuster, Trainer der Hessen, hatte seinen besten Vorbereiter Marcel Heller von der linken auf die rechte Seite gezogen und den 18-jährigen Bochumer Außenverteidiger damit maximal unter Druck gesetzt. Dass die Hausherren zur Mitte des ersten Durchgangs in Führung gingen, war aber vor allem eine Konsequenz ihrer Stärke nach Standardsituationen. Romain Bregerie, der schon beim 1:1 im Hinspiel getroffen hatte, wuchtete den Ball nach einer Ecke in die Maschen.

VfL startet vielversprechend in zweite Hälfte

Dem VfL gelang danach in der Vorwärtsbewegung bis zum Pausenpfiff nichts mehr, was auch mit der Passivität von Stanislav Sestak zusammenhing. Weil der slowakische Nationalspieler, der zuletzt vor dem Tor sehr erfolgreich war, sich auch in der Rückwärstbewegung den einen oder anderen Meter schenkte, hatte Darmstadt über beide Flügel relativ leichtes Spiel. Und VfL-Trainer Gertjan Verbeek stand vor der Frage, ob er Abdat, der sich auch noch eine Gelbe Karte eingehandelt hatte kurz vor dem Pausenpfiff, auswechseln sollte oder Sestak? Verbeek wählte das Risiko und versuchte mit Onur Bulut auf der Sestak-Position Druck aufzubauen und die lahmende Offensive zu beflügeln.

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Von Ralf Ritter und Christian Meister

Beinahe wäre der Plan bereits nach wenigen Sekunden aufgegangen, denn der VfL eröffnete den zweiten Durchgang mit einer ansehnlichen Kombination. Darmstadts Schlussmann Christian Mathenia musste sich nach Eisfelds Schuss erstmals an diesem Tag strecken, um den Ausgleich zu verhindern. Allerdings hatte auch VfL-Torwart Michael Esser zu tun, als Dominik Stroh-Engel im Gegenzug zu viel Platz hatte.

Verbeek setzt alles auf eine Karte

Nun war es plötzlich ein Duell auf Augenhöhe, beide Teams hätten Tore erzielen müssen. Zunächst vergab Heller frei stehend die Chance, auf 2:0 zu erhöhen, dann scheiterte Terrazzino an Mathenia, der auch nach Simon Teroddes Volleyabnahme - Abdat hatte exakt geflankt - im Bilde war. Und schließlich drehte sich Stroh-Engel zwar um Bastians herum, brachte den Ball aber nicht im Bochumer Tor unter.

Es blieb spannend, und Verbeek setzte nun alles auf eine Karte und versuchte mit Mikael Forssell den Ausgleich zu erzwingen. Aber diesmal war der Finne, der im Hinspiel noch den späten Ausgleich erzielt hatte, erst ein paar Sekunden auf dem Platz, als Leon Balogun mit dem Tor zum 2:0 alles klar machte für die Gastgeber, die nun auf den Durchmarsch hoffen dürfen.