Im TV-Ranking ist der VfL aktuell um zwei Plätze abgerutscht auf Rang zwölf. Platz zehn ist noch realistisch nach dieser Saison.

Es ist nicht so, dass man Florian Jungwirth, dem Ex-Bochumer, und seinen Kollegen vom SV Darmstadt 98 den Aufstieg nicht gönnen würde. Grundsätzlich. Doch wenn es ums Geld geht, hört Großzügigkeit ja oft auf. Ein Durchmarsch der Darmstädter würde den VfL einen Platz im TV-Ranking und damit, je nach Platzierung, etwa eine Viertelmillionen Euro kosten.

Am Ostersonntag kann der VfL Bochum selbst seinen Teil dazu beitragen, dass Darmstadt hinter Bochum bleibt, wenigstens in der Geld-Tabelle. Mit einem Auswärtssieg. Ein Aufstieg des aktuell Dritten ist aus rein finanzieller Sicht nämlich das, was der kaufmännische VfL-Vorstand Wilken Engelbracht in diesem Zusammenhang als „Schreckensszenario“ umschreibt.

Bochum hat laut Engelbracht mit Platz zwölf im TV-Ranking geplant

Aktuell rangiert Bochum auf Platz zwölf und damit zwei Plätze schwächer als im Vorjahr. Mit dieser Platzierung hat der VfL beim Einreichen der Lizenz geplant, so Engelbracht. Die Rangliste (siehe Tabelle unten) ist entscheidend dafür, wieviel Geld jeder Klub der 1. und 2. Liga in der kommenden Saison 2015/16 bekommt von der Deutschen Fußball-Liga aus der nationalen und internationalen Vermarktung der Medienrechte inklusive der Sponsoringeinnahmen. Insgesamt sind das 840 Millionen Euro. Der FC Bayern erhält allein 68,75 Millionen Euro. Und: Der 18. der 1. Liga verdient mit ca. 22,6 Millionen Euro etwa doppelt so viel wie der „TV-Geld“-Spitzenreiter in der 2. Liga.

Im Vorjahr gab es noch deutlich weniger Geld zu verteilen: Daher kassierte Bochum als Zehnter in etwa die gleiche Summe wie nun als Zwölfter, nämlich rund 6,4 Millionen Euro. Realistisch ist in dieser Saison ein Platz zwischen 10 und 13 für den VfL, Differenz in harter Währung: über 830 000 Euro.

Die Punktzahlen ergeben sich aus den Abschluss-Platzierungen der letzten fünf Spielzeiten. Der Tabellenerste der 1. Liga erhält 36 Punkte, der Zweite 35 usw. Der Tabellenletzte der 2. Liga erhält noch einen Punkt. Multipliziert werden diese Punkte mit dem Faktor 5 in der laufenden Saison, 4 in der Vorsaison, dann 3, 2 und 1 (2010/11). Für den achten Platz erhält der VfL aktuell also 55 Punkte, für die Abrechnung in der nächsten Saison wäre er 44 Punkte wert. Auch die muss man ja schon im Blick haben.

Den FSV kann der VfL man noch überholen

In dieser Saison also macht jede Platzierung fünf Punkte aus. Den FSV Frankfurt, in der 2. Liga derzeit Zehnter, könnte der VfL noch überholen, wenn er drei Plätze auf die Frankfurter gutmacht.

Etwas unkalkulierbarer macht die aktuelle Rechnung die Auf- und Abstiegsfrage: Denn die - zurzeit Ingolstadt und Kaiserslautern sowie Aue und St. Pauli - rücken auch in der TV-Geldrangliste automatisch in ihre neue Klasse. Steigt also Darmstadt auf, würde der VfL einen Rang verlieren. Günstig für Bochum wäre dagegen diese Konstellation: Steigen München oder St. Pauli ab in Liga 3, macht der VfL damit automatisch einen Platz gut.

In der 3. Liga gibt es keine Punkte mehr für die TV-Rangliste, potenzielle Aufsteiger wie Bielefeld, Kiel, Münster blieben hinter Bochum.

Bochum auf Platz 12 - Das aktuelle TV-Ranking der 2. Fußball-Bundesliga 

VereinVermarktung / Medienrechte*Punkte in der TV Rangliste
1. 1. FC Nürnberg11.829.900 Euro286
2. 1. FC Kaiserslautern11.133.900 Euro261
3. Fortuna Düsseldorf10.507.500 Euro226
4. Eintracht Braunschweig9.950.700 Euro214
5. SpVgg. Greuther Fürth9.393.900 Euro197
6. FC Ingolstadt 048.906.700 Euro163
7. TSV 1860 München8.419.500 Euro143
8. Union Berlin7.932.300 Euro143
9. Karlsruher SC7.514.700 Euro141
10. FSV Frankfurt7.097.100 Euro132
11. FC St. Pauli6.749.100 Euro124
12. VfL Bochum6.470.700 Euro118
13. SV Darmstadt 986.261.900 Euro80
14. VfR Aalen6.053.100 Euro77
15. SV Sandhausen5.844.300 Euro64
16. Erzgebirge Aue5.635.500 Euro64
17. RB Leipzig5.426.700 Euro60
18. 1. FC Heidenheim5.287.500 Euro40
Stand: 26.Spieltag ///
Quellen: WAZ / Kicker/ Fernsehgelder.de
* aus der internationalen Vermarktung
   erhält jeder Zweitligist 67.500 Euro