Bochum. Thomas Eisfeld, Neuzugang des VfL Bochum, hält sich für fit, um schon am Samstag bei Union Berlin dabei zu sein. Trainer Gertjan Verbeek lässt das aber noch völlig offen.

Die ersten zwei Trainingseinheiten im Trikot des VfL Bochum hat er hinter sich, ein wenig Luft für ein paar Interviews bleibt da aber noch. Schließlich sei er, sagt Thomas Eisfeld überzeugt, „körperlich topfit“. Durchtrainiert hat der 22-Jährige auch über Weihnachten und Silvester beim FC Fulham, wenn auch nur bedingt bei den Profis und sonst bei Nachwuchsteams. „Ich bin bereit“, sagt der kurz vor Transferschluss am Montagabend bis zum kommenden Sommer vom englischen Zweitligisten ausgeliehene neue Mittelfeldspieler des deutschen Zweitligisten. Sein Ziel ist klar: „Ich will Spielpraxis sammeln.“ Am liebsten schon am Samstag, beim Zweitliga-Auftakt bei Union Berlin.

Gertjan Verbeek, sein neuer Chef, hält sich da noch bedeckt, gelinde ausgedrückt. Dass Eisfeld voll austrainiert sei, will der Trainer mit dem strengen Blick zwar nicht dementieren, so aber auch keinesfalls bestätigen nach seinem ersten Eindruck. Überhaupt: Verbeek untermauerte einmal mehr seine Selbsteinschätzung, „offen und direkt“ zu sein.

Verbeek sieht Eisfeld weniger variabel einsetzbar

Er wollte nämlich eigentlich „einen Sechser haben“, sagt er, „das ist er nicht“. Eisfeld könne dies zwar spielen, aber er wolle ja auf der Acht oder Zehn agieren, „Linksaußen geht auch noch“ - rechter Flügel schon eher nicht, weil er ja „nicht sehr schnell“ sei, so Verbeek. Als Rechtsfuß sei es folglich von Vorteil, wenn Eisfeld von links nach innen ziehen kann. Ganz so „variabel“ einsetzbar im Mittelfeld, im Zentrum wie „auf den Außenpositionen“, so hatte es Sportvorstand Christian Hochstätter erklärt, sieht Verbeek den Spieler also nicht.

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Offenbar ehrliche Worte, denen Verbeek einen nicht unwichtigen Nachsatz folgen lässt: Einen Sechser zu verpflichten, sei dem Verein eben „nicht möglich“ gewesen, und er sei „froh, dass er da ist“, der Thomas Eisfeld. Damit er eine Alternative mehr hat im Mittelfeld. Denn: „Wir haben viele Probleme.“

Eisfeld selbst macht kein Geheimnis daraus, dass er „am liebsten“ auf der Zehn spielt, jedenfalls eher im Zentrum. Derzeit spielen dort Stanislav Sestak und Danny Latza.

Eisfeld zog VfL einem anderen Klub vor

Dass er aus Fulham lange vor dem Anruf von VfL-Vorstand Hochstätter am vergangenen Samstag, dem er dann schon am Abend zusagte, fort wollte, stand „für mich“ schon länger fest, so Eisfeld. Zu Saisonbeginn, nach seinem Wechsel von Arsenal zum Premier-League-Absteiger Fulham, war er unter Felix Magath fest eingeplant, kam mit ihm „sehr gut klar“, zählte zum Stamm, hatte Einsätze.

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Als Magath gehen musste im September - Fulham war Tabellenletzter - und Kyt Simons kam, schwanden seine Aktien. Er wurde in die B-Trainingsgruppe gesteckt, recht schnell mit weiteren Spielern aussortiert, erzählt er. In Nachwuchsteams wollte er nicht länger bleiben - und er zog Bochum einem anderen Club vor, erzählt er. Auch, „weil ich offensiv spiele und denke“ und Christian Hochstätter ihm versichert hatte, dass der VfL ebenfalls offensiv spielen werde unter Verbeek. Dass der als ein Trainer gilt, der den Spielern viel abverlangt, ringt Eisfeld nur ein Lächeln ab: „Wer Magath kann, kann alle“.

Tasaka wird dem VfL in Berlin fehlen

Ob das für ihn reicht, um am Samstag dabei zu sein, ließ Verbeek noch offen. Im Training zählte er zunächst zum B-Team. Im A-Team spielte die Stammelf der letzten Verbeek-Wochen, für den weiterhin pausierenden Yusuke Tasaka (Sprunggelenk-Verletzung) agierte wie zuletzt beim Test in Fürth Piotr Cwielong auf dem linken Flügel. Tasaka fehlt seit rund einer Woche - und der Japaner wird definitiv nicht in Berlin auflaufen. Verbeek: „Er hat bei mir nicht den Status, nur einmal zu trainieren und dann zu spielen. Er muss im Training zeigen, dass er unter die ersten 18 gehört.“

PERSONALIEN: ACHT SPIELER FALLEN WOHL AUS

Es sehe „langsam besser aus“, sagte Trainer Gertjan Verbeek nach den zwei Einheiten gestern zwar. Doch für den Saisonstart am Samstag bei Union Berlin gilt dies noch nicht. Michael Gregoritsch trainierte gestern zwar überwiegend mit der Mannschaft; morgens arbeitete auch Heiko Butscher auf dem Platz, heute soll Onur Bulut Übungen auf dem Rasen absolvieren. Für alle drei aber, so Verbeek, käme ein Einsatz in Berlin wohl zu früh.

Nicht auf dem Trainingsplatz zu finden war Yusuke Tasaka. Der Japaner wird in Berlin nicht dabei sein, stellte der Trainer bereits klar. Zudem fehlen Jan Simunek, Tobias Weis, Fabian Holthaus und Jan Gyamerah.