Bochum. „Diese Qualität haben wir nicht“, sagt Bochums neuer Trainer Gertjan Verbeek vor dem Testspiel-Hit. Der Einsatz von Stefano Celozzi ist fraglich.

Sie fliegen heute erst ein und abends wieder zurück, die Überflieger des FC Bayern aus München. Und zwischendurch sind all die Weltmeister, Champions-League-Sieger, Deutsche Meister das Objekt der Fußballbegierde: Am Freitagabend (18 Uhr, live in unserem Ticker und auf Sport1) in Bochum, beim Zweitliga-Elften VfL, bestreitet das Starensemble von Startrainer Pep Guardiola seine Generalprobe für den Liga-Auftakt kommende Woche Freitag beim VfL Wolfsburg. Man darf vermuten: Einfacher macht das die Aufgabe nicht für Bochum.

Beim VfL allerdings darf man es als Ehre ansehen, dem Topteam bei der aktiven Suche nach dem Feinschliff als Partner zu dienen. Es ist ja kein Geheimnis mehr, dass die Bayern dem VfL auch einen Gefallen tun, die leere Kasse aufzufüllen mit ihrer bloßen Anwesenheit, seit Wochen ist das Stadion ausverkauft. Zustande gekommen ist dieses sportlich ungleiche Duell vor allem dank der Hilfe des Ur-Bochumers Hermann Gerland, Co-Trainer in Bayern, sowie Sportvorstand Matthias Sammer auf der Münchener Seite und Martin Kree. VfL-Aufsichtsrat Kree soll auch einen guten Draht zu Bayerns Sammer haben.

Für den VfL Bochum geht es auch ums Image

Dass sich Guardiola und Gertjan Verbeek, der niederländische Trainer des VfL Bochum, in punkto Akribie ähneln, ist auch rum. So hat sich nicht nur Guardiola wohl gut vorbereitet auf den VfL, sondern Verbeek auch auf den FC Bayern - mit frischem Video-Material vom sportpolitisch so umstrittenen Auftritt des FC Bayern zuletzt beim saudiarabischen Klub Al-Hilal (4:1). Seine Erkenntnisse, so Verbeek, werde er wie gewohnt mit der Mannschaft besprechen: „Wir nehmen dieses Spiel ernst“, sagt er. Für den VfL geht es ja, neben dem Finanziellen, ums Image, zumal die Partie live übertragen wird (Sport1).

Klar ist auch dies: „Wir werden gegen die Bayern hauptsächlich verteidigen müssen, weil sie zu gut sind“, sagt Verbeek. Und: „Man kann sich keinen Fehler leisten, das ist fast immer ein Tor.“

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Vom Pressing, das in Liga zwei geplant ist und einstudiert wird seit seiner Ankunft, rückt er gegen die Bayern zwar ab, „denn diese Qualität haben wir nicht“. Das Prinzip, seine Philosophie, wie er meint, aber bleibt: gutes Positionsspiel, „nach vorne zu verteidigen“. Man wolle versuchen, sich selbst Chancen zu erspielen.

Dabei sieht es personell vor allem in der Defensive nicht gut aus: Gestern meldete sich der in der Vorbereitung starke Stefano Celozzi krank ab, sein Einsatz ist fraglich. Timo Perthel und Onur Bulut, die zuvor ebenfalls krank waren, konnten gestern wieder mitspielen und dürften die hinteren Außenbahnen besetzen. Als Alternativen für die Bank kommen die Talente Roman Zengin (U19) und Gazi Siala (U23) in Frage, beide trainierten gestern mit. Erste Option ist aber Malcolm Cacutalua, rechts wie innen. Verletzt fehlen werden wie gehabt Butscher, Weis, Simunek, Holthaus sowie die noch im Aufbautraining arbeitenden Gregoritsch und Torwart Luthe.

Die voraussichtliche Startelf des VfL Bochum

Esser - Bulut, Fabian, Bastians, Perthel - Latza, Losilla - Gündüz, Sestak, Tasaka - Terodde.