Bochum/Fürth. Die Zeichen verdichten sich, dass Gertjan Verbeek ab Januar den VfL übernimmt. Am Dienstag muss Bochum in Fürth erneut auf Keeper Luthe verzichten.
Eine Stunde vor dem Abschluss-Training kam der Anruf. Andreas Luthe, der Stammtorwart und Kapitän des VfL Bochum, teilte seinem Trainer Frank Heinemann mit, dass er wegen über Nacht eingesetzter starker Rückenschmerzen nicht trainieren könne. Luthe fällt folglich aus, wenn der VfL heute (17.30 Uhr, Trolli-Arena) beim punktgleichen Tabellennachbarn Greuther Fürth in die Rückrunde startet. Ob er zum Jahresabschluss am Sonntag, im Heimspiel gegen Erzgebirge Aue, wieder spielen kann, konnte Heinemann noch nicht prognostizieren. In Fürth wird jedenfalls Michael „Bruno“ Esser im Tor stehen, zum sechsten Mal bereits in dieser Zweitliga-Saison. „Bruno ist immer voll da, er hat eine sehr gute Ausstrahlung auf die Mannschaft“, hat Heinemann - genau wie sein Vorgänger Peter Neururer - aus sportlicher Sicht keine Bedenken.
Perthel kehrt in die Startelf zurück
Luthe leidet in dieser Spielzeit öfter als bisher unter gesundheitlichen Problemen. Neben den sechs Pflichtspielen, die er bereits verpasst hat wegen seiner Schulter- und Rückenproblematik (Wirbelsäulenbereich), biss er beim Heimspiel gegen Aalen (4:0) und in Ingolstadt (0:3) sprichwörtlich auf die Zähne; er ließ sich zuvor spritzen, zeigte dann starke Leistungen.
Die Viererkette indes hat wieder ihr Alltags-Gesicht: Timo Perthel kehrt nach seiner Sperre zurück auf die linke Bahn, Stefano Celozzi, zuletzt links eingesetzt, rückt nach rechts, in der Mitte verteidigen wie gehabt Patrick Fabian und Malcolm Cacutalua. Onur Bulut muss wohl zurück auf die Bank, auf der für Fabian Holthaus noch kein Platz ist: Der Linksverteidiger musste erneut untersucht werden, ist erst 2015 wieder eine Option.
Ebenfalls zu Hause bleiben muss Stammspieler Danny Latza, der nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt ist. Wahrscheinlich wird Adnan Zahirovic beginnen, der schon in Sandhausen (0:0) für Latza eingewechselt wurde. Alternativ könnte Bulut diese Rolle einnehmen. Heinemann würde dann an seinem defensiv erfolgreichen 4-1-4-1 festhalten. „In Fürth wird einiges auf uns zukommen“, erwartet er spiel- und offensivstarke Franken. Auch Sportvorstand Christian Hochstätter hofft, dass die Mannschaft „den Trend, aus einer vernünftigen Ordnung heraus aufzutreten, fortsetzen und daraus nun die richtigen Resultate erzielen kann“. Für Offensivkraft Michael Gregoritsch, der nach seiner Verletzung in den Kader zurückkehrt, bedeutet dies wohl ebenso einen Platz auf der Bank wie für die Alternativen auf den Flügeln, Marco Terrazzino und Selim Gündüz.
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Kein Vorvertrag mit Verbeek
Während Heinemann sein Team auf die Spiele in Fürth und gegen Aue vorbereitet, läuft offenbar alles darauf hinaus, dass in Gertjan Verbeek am 5. Januar ein neuer Trainer den Jahresauftakt leiten wird. Zwar wollte Christian Hochstätter wie gehabt noch nichts Konkretes zur Trainersuche sagen. Er dementierte, dass es - wie "Bild" berichtet hatte - eine „Art Vorvertrag“ mit dem Niederländer gebe: „Das stimmt nicht.“
Nun ist der Begriff „eine Art Vorvertrag“ dehnbar - und das Dementi bedeutet daher keineswegs, dass man sich mit dem Niederländer nicht doch längst einig ist. Gespräche, das immerhin ist Fakt, zwischen ihm und dem VfL wurden ja mittlerweile von allen Seiten bestätigt.
Voraussichtliche Aufstellungen Fürth - Bochum
Greuther Fürth: Hesl - Pledl, M. Caligiuri, B. Röcker, Gießelmann - Fürstner - Weilandt, Stiepermann - Schröck - Zulj, K. Przybylko
VfL Bochum: Esser - Celozzi, Cacutalua, Fabian, Perthel - Losilla - Sestak, Weis, Zahirovic (Bulut), Tasaka - Terodde
Reserve: Dornebusch - Butscher, Bulut (Zahirovic), Terrazzino, Gündüz, Gregoritsch, Forssell
Schiedsrichter: Martin Petersen