Essen. 2010 siegte Schalke zuletzt in der Bundesliga gegen Bayern. Lukas Schmitz jubelte mit. Diesen Spieler sieht er als Schlüssel zum Sieg am Samstag.

Die Bilanz ist ernüchternd. Aus den vergangenen 17 Bundesliga-Spielen gegen Bayern München holten die Fußballer des FC Schalke 04 nur drei Remis. Beim bislang letzten Erfolg dabei: Lukas Schmitz. Der 30-Jährige spricht vor dem Bundesliga-Duell am Samstag auf Schalke (18.30 Uhr/Sky) über die Chancen.

Herr Schmitz, wie besiegt man auf Schalke den FC Bayern?

Lukas Schmitz: Indem man auf Konter setzt. Borussia Dortmund kann sich mit den Bayern auf einen offenen Schlagabtausch einlassen, alle anderen Mannschaften nicht. Meine Schalker müssen erst mal kompakt stehen und dann gucken, dass bei einem Konter oder nach einer Standardsituation mal ein Ball reingeht.

Am 4. Dezember 2010 ging der Ball sogar zweimal ins Bayern-Tor. Wie sind Ihre Erinnerungen an das 2:0?

Den Führungstreffer habe ich noch genau vor Augen. Der Ball kommt nach einem Abpraller im Strafraum runter, und José Manuel Jurado schießt mit 100 Stundenkilometern ins Tor. Benedikt Höwedes hat später alles klar gemacht. Man muss ja sehen: Wir haben in der Saison in der Champions League das Halbfinale erreicht und den DFB-Pokal gewonnen. In der Bundesliga lief aber wenig zusammen: Dass wir ausgerechnet gegen die Bayern so überzeugen konnten, war natürlich überragend.

Mit Müller leichter getan als mit Robben

Ein Blick auf unsere Einzelkritik zum Spiel. Es gab für Sie die Note 4 mit der Begründung: „Wenn Thomas Müller in vollem Tempo auf den Linksverteidiger zulief, hatte Schmitz keine Chance“.

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Dafür haben wir aber recht wenig zugelassen. Und zu Müller: Seine Qualitäten sind unbestritten. Aber mit ihm habe ich mich immer leichter getan als mit Arjen Robben. Der hat an dem Tag nicht gespielt. Das war vielleicht auch unser Glück.

War es damals einfacher gegen die Bayern zu bestehen als heute?

Der große Unterschied ist meiner Meinung nach die Bank. Heute haben die Bayern 16 gute, gleichwertige Feldspieler. Damals gab es eine Top-Elf und noch ein, zwei gute Spieler hintendran. Da hat sich so ein Robben-Ausfall schon bemerkbar gemacht. Andersrum haben die Münchener in dieser Saison noch nicht die Gewinnermentalität, die einst von Typen wie Bastian Schweinsteiger oder Franck Ribéry verkörpert wurde.

"Raman ist pfeilschnell, quirlig und schwer zu packen"

Kommen wir zum aktuellen Schalke-Kader. Wer könnte am Samstag zum Matchwinner werden?

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Es könnte Benito Ramans Spiel werden. Den kenne ich aus unserer gemeinsamen Zeit bei Fortuna Düsseldorf. Er ist pfeilschnell, quirlig und schwer zu packen. Ein ausgemachter Konterspieler eben. Wenn was für Schalke gehen könnte, dann vermutlich über eine Aktion von Raman. Für andere Wege zum Sieg fehlt mir ein wenig die Fantasie.

Lieber Profis mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis

Wie werden Sie das Spiel eigentlich verfolgen?

Erstmal muss ich am Samstag selber mit dem Wolfsberger AC gegen den SCR Altach ran. Die zweite Halbzeit von Schalke gegen Bayern kann ich dann gucken. Wenn es geht, schaue ich mir die Bundesliga an. Ich möchte auch wissen, was meine Spieler machen, die ich beim Managerspiel aufstelle. (lacht)

Haben Sie auch Schalker und Münchener im Kader?

Nein, ich habe zwar bei Salif Sané mitgeboten, ihn aber nicht bekommen. Und die Bayern waren mir oft zu teuer. Ich kaufe lieber Profis mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis, als 60 Millionen Euro für Robert Lewandowski auszugeben. In meinem Team stehen auch alte Mitspieler aus Düsseldorf wie Kerem Demirbay und Ihlas Bebou.

Sie haben Deutschland 2018 verlassen und spielen nun in Österreich. Wie läuft’s beim Wolfsberger AC?

Sehr gut. Ich bin verletzungsfrei. Und sportlich haben wir unsere Ziele übertroffen. Wir sind zuletzt Dritter geworden und starten nun in der Europa League. Ich freue mich schon auf die Auslosung. Einen Topgegner wie Manchester United, den FC Arsenal oder AS Rom bekommen wir in jedem Fall.

Nun bräuchten wir bitte noch einen Tipp fürs Samstagsspiel.

Ich bin ja weiterhin Schalke-Fan und hoffe auf ein 2:1. Doch sehen wir es realistisch: Die Bayern werden 3:1 gewinnen.

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