Leverkusen. . Kyriakos Papadopoulos trifft am Samstag zum ersten Mal mit seinem neuen Verein Bayer Leverkusen auf den FC Schalke 04. Vor dem Spiel begründete “Papa“ seinen Weggang und schoss gegen Ex-Trainer Jens Keller. Von 2010 bis zum Sommer verteidigte der Grieche für die Königsblauen.
Wenn die Schalker am Samstag nach Leverkusen reisen, werden sie dort auf einen alten Bekannten treffen: Kyriakos Papadopoulos. Von 2010 bis zum Sommer verteidigte der Grieche für die Königsblauen und entwickelte sich dank seiner Kampfstärke in Windeseile zum Schalker Publikumsliebling.
Viele Fans wunderten sich, als „Papa“, wie die Fans ihn liebevoll nennen, vor Saisonbeginn für ein Jahr an Bayer Leverkusen ausgeliehen wurde. Es stand die Frage im Raum, warum ein Spieler mit diesem Potenzial an einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Champions League Plätze abgegeben wird. Heute kennen wir die Antwort: Es lag an Jens Keller. Dieser habe ihn nicht beachtet, wie Papadopoulos jüngst der „Sport Bild“ verriet. „Keller hat mir nie etwas gesagt oder erklärt. Damit hat er mir gezeigt, dass er mich nicht will.“ Der neue Trainer Roger Schmidt würde ihn weiterbringen, „Keller konnte das nicht.“
Dass Schalke inzwischen von Roberto Di Matteo betreut wird, gefällt dem Griechen gar nicht: „Ich hätte ihm gerne gezeigt, was ich kann. Ohne ihn werden die (Schalker; d. Red.) jetzt wahrscheinlich besser.“
Aussagen, die in Gelsenkirchen nicht gerne gehört werden. „Er ist jetzt ausgeliehen und darf nicht vergessen, dass er zurückkommt und mit vielen handelnden Personen wieder zusammenarbeitet“, sagte Horst Heldt dem Fernsehsender Sky. Der Schalker Sportvorstand findet es falsch, „sich permanent zur Vergangenheit zu äußern“ und meint: „Es ist immer wichtig, dass man bei sich selbst anfängt und darüber nachdenkt: Was habe ich falsch gemacht?, und sich dann erst über andere äußert.“
Auch in Leverkusen war Papadopoulos erst verletzt
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Unterm Bayer-Kreuz blieb Papadopoulos das Verletzungspech zunächst treu. Nach zwei Kurzeinsätzen renkte er sich die Schulter aus und fiel erneut für mehrere Wochen aus. Am Samstag in Stuttgart gab er sein Comeback. Dass er immer noch Fußball spielen kann, zeigte er am Mittwoch in der Champions League. Kaum war Bayer gegen Zenit St. Petersburg mit 1:0 in Führung gegangen, brachte Trainer Schmidt Papadopoulos, um den Vorsprung zu verteidigen. Zwei Minuten nach seiner Einwechslung besorgte der 85-Kilo-Brocken per Kopf das 2:0 und half alle Angriffsbemühungen der Russen im Keim zu ersticken.
Jetzt kommt Schalke. „Es ist kein besonderes Spiel für mich“, sagt der 22-Jährige, gesteht aber auch: „Die Schalke-Fans sind immer noch in meinem Herzen.“ Ob er jubeln würde, wenn er ein Tor schießt? „Ja, mal sehen“, Papadopoulos lacht und verschwindet in der Kabine.
Als Felix Magath den damals 18-Jährigen vor vier Jahren als Neuzugang präsentierte, fragten sich viele Schalker Fans erst: Papa-wer? Doch in Fachkreisen galt der Abwehrrecke als viel versprechendes Talent. Schon mit 15 Jahren hatte er in der griechischen Liga debütiert, mit 16 spielte er für die griechische U-21-Nationalmannschaft. Nicht wenige Experten prophezeiten ihm eine große internationale Karriere, der Schritt in die Bundesliga schien nur logisch.
Auf Schalke erfüllte er alle Erwartungen, kam in seiner Premierensaison direkt auf 18 Einsätze in der Bundesliga, lief zudem fünfmal im Pokal und siebenmal in der Champions League auf. In der Folgesaison spielte er sich im zarten Alter von 19 Jahren endgültig in der ersten Elf fest und kam wettbewerbsübergreifend auf 45 Einsätze.
Im Jahr 2013 fing die Seuche dann an: Papadopoulos verletzte sich. Zuerst war es das Knie, das ihn ein Jahr lang zum Zusehen verdammte. Mancher befürchtete schon, dass der Defensivmann nie wieder Fußball spielen können würde. Ökonomisch denkende Anhänger hingegen trauerten einem Angebot von Zenit St. Petersburg nach. Die Russen sollen bereit gewesen sein, 20 Millionen Euro für die Dienste des Griechen zu überweisen. „Ich bleibe, weil ich gerne für Schalke 04 spiele“, sagte Papadopoulos damals.
Schalke-Choreos
Doch nach der schweren Knieverletzung plagten ihn Adduktorenprobleme, dann hatte er es an der Schulter. Die Folge: In der vergangenen Saison lief er nur fünfmal im königsblauen Trikot auf. Er wollte einen Neuanfang und ging zu Bayer Leverkusen.
Eines ist sicher: Sollte der Abwehrrecke am Samstag spielen, wird er gegen seine alten Kollegen bis in die Haarspitzen motiviert sein.