1:2 gegen Hoffenheim - Schalke zurück im Bundesliga-Tief
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Sinsheim. Schalke 04 ist nach dem kurzen Zwischenhoch namens Derbysieg wieder im Tief des Bundesliga-Alltags angekommen. Bei 1899 Hoffenheim verloren die Gelsenkirchener am Samstag verdient mit 1:2 - die dritte Niederlage im siebten Bundesliga-Spiel. Hoffenheim hätte sogar deutlich höher gewinnen können.
Nach einer halben Stunde schon stand Marco Höger auf dem Platz und fluchte verzweifelt vor sich hin: Zwei einfache, kapitale Ballverluste des Schalker Mittelfeldspielers hatten zur Hoffenheimer 2:0-Führung geführt. Höger symbolisierte damit die Hilflosigkeit und das Unglück, das Schalke im Sinsheimer Stadion ereilte: Die Gastgeber waren einfach präsenter und sowohl körperlich als auch gedanklich klar schneller als die Gelsenkirchener. Die klare Führung zur Pause war das logische Produkt ihrer Überlegenheit.
Tor Nummer eins fiel in der 13. Minute: Nach Högers Fehlpass im Mittelfeld kombinierten sich die Hoffenheimer blitzschnell über Volland und Firmino vor das Schalker Tor, wo der Norweger Tarik Elyounoussi nur noch den Fuß hinhalten musste - viel schöner und zielstrebiger kann man einen Ballverlust des Gegners nicht ausnutzen. Eine kleine Wiederholung gab’s aber beim Tor Nummer zwei in der 29. Minute: Wieder war Höger das Spielgerät abhanden gekommen, wieder lieferten Volland und Firmino die Vorarbeit zum erfolgreichen Abschluss, der diesmal auf das Konto von Adam Szalai ging: Mit einem wuchtigen Schuss traf der Ungar zum 2:0. Auch das noch, dachten sich die Schalker - schließlich war Szalai zum Ende der vergangenen Saison auf Schalke nicht mehr für gut genug befunden worden.
Angeschlagener Boateng blieb auf der Bank
Ja, diese erste Halbzeit lieferte Anschauungsunterricht für modernen Fußball - aber nur von Hoffenheimer Seite. Wenn das Team des früheren Schalker Co-Trainers Markus Gisdol blitzschnell Fahrt aufnahm, ging die Mannschaft von Jens Keller unter. Hoffenheim hätte sogar noch ein drittes Tor nachlegen können, aber Ralf Fährmann vereitelte die beste Chance von Firmino in der 36. Minute.
Schalke musste auf Kevin-Prince Boateng verzichten - oder verzichtete Jens Keller freiwillig auf den zuletzt schwächelnden und diesmal offenbar ein wenig angeschlagenen Anführer? Boateng saß auf der Bank und kam auch nicht ins Spiel, als Keller zur Pause mit zwei Auswechslungen auf den schwachen Vortrag seiner Mannschaft reagierte: Für den angeschlagenen Roman Neustädter (Platzwunde nach Foul von Szalai) kam Marvin Friedrich, für den indisponierten Höger zudem Tranquillo Barnetta als zusätzliche Offensivkraft. Schalke hatte in Durchgang eins nämlich nicht nur die Defensive geöffnet, sondern auch im Angriff jegliche Durschlangskraft vermissen lassen. Zwar erspielten sich auch die Gäste in einem munteren Spiel einige Torchancen, aber der Abschluss blieb mangelhaft. In dieser Beziehung taten sich Choupo-Moting (1., 19. Minute), Huntelaar (5.) und Draxler (31., 37.) zu gleichen Teilen hervor.
Matip mit Gelb-Rot vom Platz gestellt
Besser wurde es auch im zweiten Abschnitt nicht. Hoffenheim diktierte das Geschehen - einmal spielte Elyonoussi mit der Gäste-Abwehr inklusive Fährmann sogar Schabernack, doch Fuchs schlug die Kugel von der Linie (58.).
Auch die Aufmunterungen von Jens Keller an der Seitenlinie schlugen fehl. Einmal leistete sich Schalke binnen weniger Sekunden durch Aogo und Matip sogar zwei Frust-Fouls, die mit Gelb bestraft wurden - und für Matip hatte dies wenige Minuten später Folgen: In der 75. Minute sah er nach einem Foul an Schipplock Gelb-Rot, nachdem Aogo zuvor den Ball verloren hatte.
Huntlaar machte Schalkern kurzfristig Hoffnung
Eigentlich schienen damit in Unterzahl weitere Gegentore fast vorgezeichnet, doch denen stellte sich Ralf Fährmann in den Weg. Und in der 83. Minute sorgte Klaas-Jan Huntelaar sogar noch einmal für etwas unerwartete Spannung, als er mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze auf 1:2 verkürzte - Schalkes Fans witterten noch einmal Morgenluft, auch wenn Huntelaar vor seinem Tor ein Foul begangen hatte. Zu mehr reichte es aber nicht mehr - und mehr wäre für Schalke auch nicht verdient gewesen.
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