Gelsenkirchen. . An diesem Dienstag spielt Schalke 04 in der Fußball-Bundesliga bei Werder Bremen. Erstmals ist Atsuto Uchida wieder dabei - mit dem Japaner kehrt der erste Langzeitverletzte ins Aufgebot zurück. Und das eröffnet Trainer Jens Keller einige neue Möglichkeiten.

Wenn die Lage auf Schalke nicht gar so angespannt wäre, dann könnte man sagen: Das Lächeln ist zurück. Denn zumindest ist der Mann aus dem Land des Lächelns wieder da: Der Japaner Atsuto Uchida war mit an Bord, als die Schalker gestern Nachmittag nach Bremen fuhren, wo an diesem Dienstag (20 Uhr) das Bundesliga-Spiel beim SV Werder ansteht. Trainer Jens Keller stellte dem lange verletzten Uchida ein Comeback in Aussicht, und damit heißt es: Kleiner Mann, große Hoffnung.

Denn mit dem japanischen Nationalspieler kehrt der Erste von den Langzeitverletzten zurück, die Schalke zuletzt so schmerzlich vermisst hat – die anderen, deren Comeback noch nicht abzusehen ist, heißen Jefferson Farfan, Leon Goretzka oder Sead Kolasinac. Uchida hat im Februar zum letzten Mal für Schalke in der Bundesliga gespielt; dann zog er sich eine komplizierte Oberschenkel-Verletzung zu und zahlte nach seiner Rückkehr im Sommer einen hohen Preis dafür, dass er zwischendurch mit Japan die WM gespielt hatte.

Denn eine Reizung der Patellasehne im Knie als Folge der WM-Belastung verhinderte bisher seinen Einsatz: Neben einem Testspiel absolvierte er nur eine Partie am Samstag in der Schalker U23 gegen Rot-Weiss Essen. „Danach“, berichtet Manager Horst Heldt, „war das Feedback positiv“. Dennoch warnt Trainer Jens Keller natürlich vor zu großen Erwartungen: „Man sollte nicht denken, dass er der Heilsbringer ist. Aber wir sind froh, ihn wieder einbauen zu können.“

„Eine sehr, sehr gute erste Elf“

Dass Uchida für Bremen überhaupt schon wieder ein echtes Thema ist, liegt auch daran, dass aus der Not-Elf der vergangenen Chelsea/Frankfurt-Woche nun zusätzlich noch die beiden gesperrten Julian Draxler (wird durch Sidney Sam ersetzt) und Kevin-Prince Boateng wegbrechen. Wenn Uchida von Beginn an spielt, würde Marco Höger fürs Mittelfeld frei und könnte dort Boateng ersetzen.

Die andere Variante: Joel Matip, nach seiner Adduktorenzerrung gleichfalls mit nach Bremen gefahren, übernimmt den Abwehr-Job von Roman Neustädter, der dann auf seine Stammposition im Mittelfeld rücken würde. Keller scheint nach der Muskel-Verletzung von Matip aber noch unschlüssig, ob er einen Einsatz riskieren soll: Zur Sicherheit nahm er Marcel Sobottka als 19. Mann mit nach Bremen. Und da Neustädter seine Sache in der Abwehr nun zweimal ordentlich gemacht hat, könnte das auch im Weserstadion noch ein drittes Mal so gehen: „Die Position macht Spaß“, sagt er: „Der Trainer hat gesehen, dass ich da spielen kann.“

So oder so: Man spürt bei den Schalkern, auch beim Trainer, dass sie es langsam leid sind, immer nur die Personallage zu beklagen. In der vergangenen Rückrunde haben sie ja auch alle Rückschläge weggesteckt, und so richten sie auch jetzt wieder die Köpfe nach oben. Dennis Aogo sagt jedenfalls: „Ich glaube, wir kriegen immer noch eine sehr, sehr gute erste Elf hin, die imstande sein wird, in Bremen zu gewinnen.“ Ganz sicher genau die richtige Einstellung.