Essen. Zum Start in die Champions-League-Saison hat sich Schalke 04 gut verkauft und gegen den FC Chelsea einen Punkt erkämpfen können. Das ist mehr als man aufgrund der beispiellosen Verletztenliste erwarten konnte, findet unser Kommentator. Dennoch: Die richtige Prüfung für Keller & Co. kommt erst noch.

Hatte tatsächlich irgendjemand geglaubt, dass Schalke 04 zum Champions-League-Auftakt beim FC Chelsea mehr gewinnen konnte als an Erfahrung? Hier das letzte Schalker Aufgebot, ein Team mit beispiellosem Verletzungspech. Dort das mit Selbstvertrauen vollgepumpte Elite-Ensemble des FC Chelsea, Tabellenführer in England ohne Punktverlust. Selbst wenn die Blauen komplett gewesen wären, hätten die Blues die Favoritenrolle getragen.

Zu allem Übel fiel auf Schalker Seite pünktlich vor dem Flug nach London auch noch Weltmeister Benedikt Höwedes aus, die Abwehr-Konstante. Bei dieser improvisierten Defensive mit zwei Mittelfeldspielern in der Viererkette konnte es nur darum gehen, den Schaden zu begrenzen. „Wir können und wollen uns nicht abschlachten lassen“, hatte Trainer Jens Keller gesagt.

Schalke ist nach fünf Pflichtspielen immer noch sieglos

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Von Manfred Hendriock und Andreas Ernst

Nicht nur dieses Minimalziel ist erreicht worden. Die Mannschaft hat gekämpft, hat sich gut verkauft und den Punktgewinn redlich verdient. Dennoch: Trotz dieses erfreulichen Unentschiedens steckt Schalke weiter im Schlamassel. In der Gesamtsumme sind es fünf Pflichtspiele in drei Wettbewerben, in denen noch kein Sieg gelang. Punkt gegen Bayern hin, Punkt gegen Chelsea her: Der Saisonstart wurde in Dresden und Hannover verpatzt.

Es wird jetzt auf das Bundesliga-Heimspiel am Samstag ankommen. Egal, wie Schalkes Aufstellung dann aussehen wird: Gegen Frankfurt zählen nur drei Punkte. Das weiß auch Trainer Jens Keller, dem Klub-Chef Clemens Tönnies gerade erst wieder das Vertrauen ausgesprochen hat. Eine Heimpleite gegen die Eintracht würde beide in Erklärungsnot bringen. Erst recht nach der starken Leistung in London.