Gelsenkirchen. . Atsuto Uchida, japanischer Nationalspieler von Schalke 04, feierte am Donnerstagabend im Testspiel gegen eine Kombination der Vereine TSV Steinbach und SSV Langenaubach (6:0) sein Comeback. Schalke möchte den Vertrag mit dem Publikumsliebling schnell verlängern.

Manchmal ist es beim Fußball ja so, wie im richtigen Leben: Je länger man manche Dinge vermisst, desto mehr weiß man sie später zu schätzen.

Vielleicht ist es bei Schalke und Atsuto Uchida ja so ähnlich: Als der Japaner gestern in Haiger beim Testspiel gegen eine Kombination der Vereine TSV Steinbach und SSV Langenaubach (6:0) über 45 Minuten sein Comeback nach langer Verletzungspause feierte, da plumpsten den Schalker Verantwortlichen doch reichlich Steine vom Herzen. Endlich ist „Uschi“ zurück – und damit hat Schalke eine Sorge weniger. „Nun“, sagte Manager Horst Heldt, „müssen wir abwarten, ob das Knie noch eine Reaktion zeigt.“

Uchida kehrte mit einer entzündeten Patellasehne nach Schalke zurück

Uchida hatte sein letztes Spiel für Schalke am 9. Februar bestritten – dann ließ er sich wegen einer Sehnenverletzung in Japan behandeln, spielte anschließend für sein Heimatland die WM und kehrte mit einer entzündeten Patellasehne im Knie nach Schalke zurück. Und je länger der kleine Außenverteidiger fehlte, desto größer wurde das Verlangen nach ihm. Es ist so groß, dass Schalke seinen im kommenden Sommer auslaufenden Vertrag schnellstmöglich verlängern möchte. „Wir haben das Thema Vertragsverlängerung schon vor der WM besprochen, da sind wir nicht weitergekommen“, bestätigt Heldt: „Jetzt werden wir die Gespräche wieder aufnehmen.“

Die Sache ist freilich nicht ganz unkompliziert, da Uchida zwei Berater hat: Einen in Japan – und in Deutschland die Agentur Pro Profil von Ex-Profi Thomas Kroth. Sein japanischer Agent verfolgt aufmerksam, dass Uchida vor allem in England immer wieder hoch gehandelt wird – nach der WM wurde er mit dem FC Arsenal in Verbindung gebracht. Heldt wähnt sich jedoch in einer guten Position: „Uschi fühlt sich wohl hier, er möchte in Deutschland und auf Schalke bleiben.“ Und Schalke möchte ihn noch lange halten.

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Denn der 26-Jährige ist nicht nur ein guter rechter Verteidiger, der sich in der vergangenen Saison vor allem im taktischen (Defensiv-) Verhalten enorm verbessert hat. Er ist auch ein Sympathieträger; sein Mitspieler Dennis Aogo beschreibt Uchida als einen „unglaublich guten Jungen“. Allein wegen Uchida reisen zu fast allen Schalker Spielen weibliche Fans aus Japan an, so dass Schalke mit ihm auch einen Fuß in Fernost in der Tür hat.

Große Schalke-Präsenz in Japan

„Wir haben durch Uchida eine unheimlich große Präsenz in Japan“, weiß Heldt, aber das sei nicht der Grund, dass Schalke mit ihm noch lange plant: „Wir wollen seinen Vertrag verlängern, weil er sportlich und menschlich zu uns passt. Er hat eine unfassbar gute Mentalität, ist verlässlich und unheimlich beliebt.“ Und deswegen ist Schalke so froh, dass „Uschi“ nun wieder zurück ist.