Dresden. Nach der 1:2-Pokal-Blamage beim Drittligisten Dynamo Dresden übten die Spieler des FC Schalke 04 Selbstkritik. “Vielleicht haben wir zu lieb gespielt“, sagte Torwart Ralf Fährmann. Klaas-Jan Huntelaar ergänzte: “Wir haben es nicht verdient zu gewinnen.“ Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.

Jens Keller (Trainer FC Schalke 04): "Das Ergebnis ist für uns natürlich sehr enttäuschend. Nach der Leistung müssen wir vieles aufarbeiten. Wir hatten fünf, sechs Totalausfälle - das kann man gegen eine Mannschaft, die um alles fightet, nicht wegstecken. Wir waren nicht eng genug am Dresdner Zentrumsstürmer, der die Bälle immer ablegen konnte, wir haben nicht zwingend Richtung Tor gespielt, sind die Wege in die Tiefe nicht gegangen. Nach der Pause lief es zwar besser, aber unterm Strich sind uns zu viele Fehler unterlaufen."

Horst Heldt (Manager FC Schalke 04): "In der ersten Runde auszuscheiden ist bitter. Da müssen wir uns erst einmal sammeln. Nach vorne hat der letzte Pass gefehlt. Hinten darfst du dann kein Tor kriegen, doch da waren wir fahrlässig in einigen Situationen und haben elementare Fehler gemacht. Sicher hat es Dresden gut gemacht, aber diese Ausrede darf man nicht gelten lassen."

Ralf Fährmann (FC Schalke 04): "Die Enttäuschung ist riesig. Wir wussten, was in Dresden auf uns zukommt, konnten das aber nicht umsetzen. Wir haben nicht schalkewürdig gespielt. Nach 15, 20 Minuten sind wir nachlässig geworden. Das darf uns nicht passieren, da müssen wir uns der Kritik zurecht stellen. Vielleicht haben wir zu lieb gespielt. Wir müssen das Spiel analysieren und uns jetzt top auf die Bundesliga vorbereiten. Hannover wird am Samstag ganz anders spielen - was angenehmer für uns ist."

Klaas-Jan Huntelaar (FC Schalke 04): "Wir hatten den Sieg nicht verdient. Es ist in meinen Jahren auf Schalke noch nie passiert, dass wir im Pokal in der ersten Runde verloren haben. Das ist ärgerlich. Für Dresden ist das Spiel super gelaufen. In der ersten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft, haben von Anfang an mehr Druck nach vorne gemacht. Mit der ersten Chance bekommt Dresden einen Elfmeter und war danach euphorisch. Dann ist es für uns schwerer. Die haben ihre Chancen effektiver genutzt."

Stefan Böger (Trainer Dynamo Dresden): "Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute sehr leidenschaftlich gespielt. Uns ist es gelungen, aus einer kompakten Defensive heraus immer wieder geschickte Nadelstiche zu setzen. Unsere Spielidee ist absolut aufgegangen."