Gelsenkirchen. . Schalkes Ausnahmestürmer Klaas-Jan Huntelaar nimmt auch beim Gastspiel beim abstiegsbedrohten VfB Stuttgart am Ostersonntag um 17.30 Uhr drei Punkte ins Visier. Der Top-Torjäger geht auch mit seiner Elfmeter-Ladehemmung souverän um.
Er ist eines der Gesichter des Schalker Aufschwungs im neuen Jahr: Ausnahmestürmer Klaas-Jan Huntelaar, in der Hinrunde wegen Verletzungen schmerzlich vermisst, hat den S04 mit seinen Toren 2014 im Eiltempo in Richtung Champions-League-Plätze geschossen. Der Holländer verbreitet gute Laune und geht auch mit seinen Ladehemmungen vom Elfmeterpunkt souverän um.
Parkstadion, Mittwochvormittag, irgendwann nach 11 Uhr: Die Trainerbank, auf der zu besten Zeiten Huub Stevens in Richtung Spielfeld knurrte, ist längst einer handelsüblichen Schützenfest-Holzgarnitur gewichen. Auf eben jener Sitzgelegenheit haben gerade eine Hand voll aufgeregter Nachwuchs-Knappen Platz genommen und verfolgen wie gebannt das Treiben ihrer Idole auf dem Rasen. Vor allem ein Spieler hat es den Jungspunden angetan. „Wow, ist der gut“, bekommt man in dem Moment zu hören, als Klaas-Jan Huntelaar Keeper Ralf Fährmann die Kugel volley unter die Latte drischt.
Das schafft nicht jeder, in der gegentorarmen Rückrunde (nur zehn Mal in zwölf Partien musste Fährmann hinter sich greifen) sowieso nicht. Aber der Holländer ist ja auch nicht jedermann, als Quasi-Winterneuzugang steht der Stürmer sinnbildlich für den Aufschwung der Königsblauen im neuen Jahr.
Einzig mit den Nerven ist es beim 31-Jährigen momentan so eine Sache. Anfang März gegen Hoffenheim leistete sich Huntelaar vom Punkt einen sehenswerten Fehlschuss, gegen Frankfurt am Freitag ereilte ihn das gleiche Schicksal. „Ich weiß auch nicht so ganz genau, was los war“, erklärt der Stürmer am Mittwoch, um dann doch noch genauer zu werden. „Man muss entscheiden und es machen. Das Schlechteste, was einem passieren kann ist, wenn man anfängt zu denken.“
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Kopf aus und ab durch die Mitte ist also das Mittel zum Erfolg, das vielleicht schon am Sonntag in Stuttgart zum Einsatz kommt? Der Kabinenzettel vor der Partie mit den Rollenverteilungen wird es Huntelaar verraten.
Vertragsverlängerung ist momentan kein Thema
Allzu viele Gedanken und Energie will der Stürmer auf dieses Thema sowieso nicht verwenden, vielmehr verweist Huntelaar auf die wichtige Begegnung im Schwabenländle (Sonntag, 17.30 Uhr, live in unserem TIcker). In Stuttgart geht im Moment das Abstiegsgespenst um, für den in Schieflage geratenen Bundesligisten versucht im Endspurt ein alter Bekannter, die Kohlen aus dem Feuer zu holen.
Huub Stevens kennt die Königsblauen als ausgezeichneter Jahrhunderttrainer natürlich wie seine eigene Westentasche, als Wettbewerbsvorteil sieht Huntelaar diesen Umstand allerdings nicht. „Natürlich müssen wir gut spielen“, sagt der Holländer, um sofort eine kleine Kampfansage in Richtung Ex-Trainer hinterher zu schieben: „Wir werden uns sehen, grüßen und dann gewinnen.“
Neben den drei Punkten steht für den Stürmer mit eingebauter Torgarantie (neun Treffer in zwölf Partien nach der Winterpause) zunächst der erfolgreiche Abschluss der Saison an erster Stelle. Nach dem VfB bietet der Spielplan Partien gegen Mönchengladbach, Freiburg und Nürnberg, in denen es zunächst gilt, „Platz drei zu sichern und zu verteidigen“ (Huntelaar). Und wer weiß, Revierrivale Dortmund ist mit seinen drei Zählern mehr auch noch nicht völlig außer Schlagdistanz. Doch egal, ob am Ende Platz zwei oder drei herausspringt, besonders ist die Saison für Huntelaar auf jeden Fall. „Wenn man sieht, wo wir herkommen. Wir haben es von Platz sieben auf Rang zwei geschafft“, verweist der Hunter auf die positive Erfolgskurve seiner Königsblauen.
Schalke besiegt Hertha mit 2:0
Wie es nach dem 10. Mai weitergeht, darüber will sich der 31-Jährige jetzt noch keine Gedanken machen. Huntelaar: „Ich konzentriere mich auf Schalke, die WM ist weit weg.“ Auch Gespräche über eine Verlängerung des bis 2015 datierten Vertrags sind kein Thema. Noch nicht.
