Gelsenkirchen. . „Gegen die Bayern starten wir auch wieder bei 0:0“, sagt Ralf Fährmann, der Schlussmann des FC Schalke 04, der ein Kompliment von Manuel Neuer erhalten hat. Bundestrainer Joachim Löw verzichtet indes für das Chile-Länderspiel auf Julian Draxler und Benedikt Höwedes.

„Es ist auch Psychologie gefragt“, sagt Horst Heldt, der Manager des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04, nach der 1:6-Pleite gegen Real Madrid und vor der Fahrt zum unangefochtenen Bundesliga-Spitzenreiter FC Bayern München (Anstoß: Samstag, 18.30 Uhr/live bei uns im Ticker). „Das wird“, betont er, „noch schwieriger.“ Dabei nimmt er sowohl jeden einzelnen Spieler als auch die gesamte Mannschaft in die Pflicht, sagt, dass sie sich diese Patzer wie gegen den Tabellenführer Spaniens nicht erlauben dürften. „Dieses Fehlverhalten müssen wir in der Kürze der Zeit abstellen“, erklärt Horst Heldt. „Sonst wird das nicht funktionieren.“ Nämlich in München.

Knacks darf sich nicht vertiefen

Der Manager macht wie Trainer Jens Keller, der für den verletzten Felipe Santana (Muskelfaserriss im Oberschenkel) Kaan Ayhan nominiert hat, überhaupt kein Geheimnis daraus, dass dieser Mittwochabend für einen Knacks gesorgt hat. Zumindest für einen vorübergehenden. „Jetzt müssen wir zusehen, dass der schnell wieder wegkommt und sich nicht vertieft“, meint Horst Heldt. „Mit einem guten Auftritt bei den Bayern.“ Davon träumt auch Julian Draxler, der ebenso wie Schalkes Kapitän Be­nedikt Höwedes nicht für das Test-Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft am kommenden Mittwoch gegen Chile nominiert worden ist. Nach seinem Sehnenriss im Oberschenkel stellte sich allerdings die Frage, ob es sinnvoll war, ihn gegen Real Madrid in der Anfangsformation aufzubieten.

Jedoch nicht für Horst Heldt. „Julian ist fit“, betont der 44-jährige Manager. „Das ist wie im Hamsterrad: Er braucht Spielpraxis. Aber wir können keine Freundschaftsspiele machen, und im Training können wir Wettkampfpraxis auch nicht simulieren. So ein Spiel bringt ihn weiter, auch wenn es nicht erfolgreich war.“ Also scheint es nicht ausgeschlossen zu sein, dass der 20-Jährige auch in der Allianz-Arena in der Schalker Startelf stehen wird.

Jedem Experten aber ist klar – egal, welche elf Spieler Trainer Jens Keller aufbieten wird –, dass die Aufgabe am Samstagabend eine sehr, sehr anspruchsvolle wird. Zumal der FC Bayern München inzwischen seit 47 Liga-Spielen ungeschlagen ist (14 Siege in Serie). Es gibt also überhaupt keine Hoffnung für die Königsblauen? Reichen wir die Frage nach München.

0:4-Niederlage im Hinspiel

„Ich kenne die Schalker natürlich besser als jeder andere in der Mannschaft“, sagt Nationaltorwart Manuel Neuer, der 27-jährige Gelsenkirchener. „Ich kenne die Stärken und die Schwächen. Und ich weiß, dass sie nicht nach München fahren und uns einfach so gewinnen lassen.“ Dazu hatten sie sich schon im Hinspiel entschieden – ohne Fahrt. Mit 0:4 unterlag das Keller-Team am 21. September in der Veltins-Arena, an einem Samstagabend ab 18.30 Uhr. Damals stand Timo Hildebrand im Schalker Tor, diesmal wird es Ralf Fährmann sein, der schon zu Manuel Neuers Zeiten auf Schalke als dessen Kronprinz gegolten hat.

„Ralf hat in den vergangenen Wochen eine sehr gute Leistung gebracht und Schalke Spiele gerettet“, erklärt Deutschlands Nummer eins. „Dann sechs Dinger im eigenen Stadion zu kriegen, ist bitter. Er konnte wenig machen, das kam noch hinzu.“ Und es hat dafür gesorgt, dass jener Ralf Fährmann, der 25-Jährige, auch ein bisschen trotzig ist. „Gegen die Bayern starten wir auch wieder bei 0:0“, sagt der Schlussmann der Königsblauen und verspricht, dass „wir in München anders auftreten werden“.