Essen. Der Fußball-Bundesligist Schalke 04 erlebte bei der 1:6-Klatsche in der Champions League gegen Real Madrid einen bitteren Abend. Für alle, die die Vereinsbrille nicht absetzen können, war es eine Enttäuschung. Für alle anderen war es ein großer Tag für den Fußball. Ein Kommentar.
Die Sicht der eingefleischten Schalker Fans geht so: Der Abend mit der 1:6-Klatsche gegen Real Madrid war einfach nur ein Abend zum Vergessen.
Die Sicht aller anderen, die sich gerne Fußball anschauen und auch mal die Vereinsbrille zur Seite legen können, ist diese: ein Abend zum Staunen, eine Begegnung mit ein paar ganz Großen der Branche.
Schieben wir also alle tausendfach durchgekauten Gedanken beiseite. Ja, Schalke und Real liegen eine hohe dreistellige Millionensumme auseinander. Ja, diese Summe schlägt auf die sportliche Qualität der Mannschaften durch. Ja, auch ein Fußballer, der weniger verdient, darf sich energischer wehren.
Der Ball tanzte
Aber sind diese Standards erst abgehakt, taucht ein Fußballfest in der Erinnerung auf. Eine Show, ein Offensiv-Feuerwerk von Real. Der Ball tanzte, tickte hin und her wie im Flipper, und so richtig zu erkennen waren die Tricks erst in der Zeitlupe.
Viele haben sich zudem gefragt, warum der Waliser Gareth Bale knapp 100 Millionen Euro gekostet hat. Nach dem Abend in Gelsenkirchen kennt nun auch Fußball-Deutschland die Antwort: Weil er verdammt gut ist. Dazu ein Cristiano Ronaldo mit einem Schokoladentag. Eitler Pfau, na und? Sensationeller Welt-Fußballer! Und dann stiegen sie auch schon wieder in ihren Bus und waren verschwunden.
Nur einer blieb zurück: Der Alltag.