Gelsenkirchen. . Graupensuppe statt Filet, Leitungswasser statt Champagner: Schalke 04 tischte am Freitagabend nicht gerade groß auf. Die Blau-Weißen blieben nach der Winterpause zwar weiterhin ungeschlagen, schafften es aber nicht, ihre Erfolgsserie auf fünf Siege nacheinander auszubauen. Beim 0:0 gegen Mainz 05 ließen die Schalker einiges vermissen, was sie bisher im Jahr 2014 ausgezeichnet hatte.

Nachdem Schalkes Fans in den vergangenen Woche nicht nur von den Ergebnissen, sondern auch von Erlebnissen verwöhnt worden waren, fühlten sie sich diesmal an die Hinrunde erinnert: Ihre Mannschaft agierte eher vorsichtig als mutig, eher verhalten als schwungvoll, eher gehemmt als selbstbewusst. Dabei hatte Trainer Jens Keller auf die Elf gesetzt, die am vergangenen Samstag in Leverkusen 2:1 gewonnen hatte. Noch immer fehlten ihm sechs verletzte Profis, darunter auch Kapitän Benedikt Höwedes, der nach seinem Muskelfaserriss vergeblich gehofft hatte, gegen Mainz schon wieder mitwirken zu können. Auf Julian Draxler hingegen verzichtete Keller zunächst freiwillig: Der nach einem Sehnenriss und reichlich Trainingsrückstand zurückgekehrte Nationalspieler sollte nicht direkt verheizt werden.

Zumal der Gegner alles andere als ein Sparringspartner war. Die Mainzer, ein bemerkenswerter Außenseiter bei der Jagd auf die internationalen Plätze, verkrochen sich auch auf Schalke nicht. Der erste Torwart, der sich strecken musste, war Ralf Fährmann bei einem Fernschuss von Elkin Soto nach 19 Minuten. Auf den ersten Schalker Schuss mussten die Fans bis zur 28. Minute warten: Die Handschuhe des Mainzer Schlussmanns Loris Karius blieben aber unbeschmutzt, Klaas-Jan Huntelaar schickte die Kugel in die zweite Etage.

Mehr Kampf, weniger Kombinationen

Eine Minute später hielt die königsblaue Anhängerschaft den Atem an: Shinji Okazaki stand allein vor dem Tor, doch bei seiner Direktabnahme tauchte Ralf Fährmann reaktionsschnell ab. Nur dem schon in den Wochen zuvor souveränen Torwart hatten es die Schalker zu verdanken, dass sie nicht in Rückstand geraten waren.

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Vier Minuten vor der Pause aber hätte es auch im Mainzer Kasten klingeln können, doch nach sehenswerter Vorarbeit von Max Meyer fälschte Verteidiger Stefan Bell mit letzter Kraft den von Jefferson Farfan Richtung Tor gesteuerten Ball noch zur Ecke ab.

Wenn die spielerische Linie fehlt, muss sich auch eine Mannschaft mit dem Anspruch der Schalker auf die berühmten Grundtugenden besinnen: Dann geht es eben mehr um Kampf als um Kombinationen, mehr um Leidenschaft als um Leichtigkeit. Doch die Schalker ließen auch nach dem Wechsel allenfalls Bemühungen erkennen, nicht den unbedingten Willen, das Glück zu erzwingen. Und als es ihnen dann plötzlich vor die Füße fiel, da wirkte ihr Jüngster bei seiner Entscheidung überfordert: Max Meyer schoss Torwart Loris Karius an, nachdem der zuvor schwer gepatzt und dem Schalker den Ball serviert hatte.

Kein dramatischer Rückschlag für Schalke

Dem erst 18-Jährigen ist natürlich auch ein schwächerer Tag zu verzeihen, Jens Keller aber reagierte richtig: Er ersetzte Max Meyer in der offensiven Schaltzentrale von der 65. Minute an durch Julian Draxler.

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Doch der Mainzer Strafraum blieb nach wie vor ein verkehrsberuhigter Bereich, zu häufig brach bei den Schalkern die Verständigungsbrücke zwischen Mittelfeld und Angriff zusammen.

Dieses 0:0 ist ein Rückschlag, natürlich, wenn auch noch kein dramatischer. Vor der internationalen Kür am Mittwoch gegen Real Madrid (20.45 Uhr/live bei uns im Ticker) in der Champions League allerdings dämpfte es die zuvor so ausgelassene Stimmung auf Schalke aber durchaus.

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