Gelsenkirchen. . Die Mittelfeldspieler Jermaine Jones und Julian Draxler sowie Stürmer Klaas-Jan Huntelaar sind nicht an Bord beim Schalker Start ins Trainingslager von Katar. Dafür sind mit Robert Leipertz, Marcel Sobottka, Marvin Friedrich, Pascal Itter und Donis Avdijaj fünf Talente aus der Knappenschmiede dabei.
Von Frankfurt und München aus geht es für die Profis des FC Schalke 04 am Freitag Richtung Katar, um sich auf die Rückrunde unter optimalen klimatischen Bedingungen vorzubereiten. Die beiden Delegationen wurden gesplittet, weil bei einer Maschine nicht genug Sitze in der komfortableren Business-Klasse zur Verfügung gestanden hätten. Wenn die beiden Maschinen der Quatar Airways kurz vor 23 Uhr Ortszeit (zu Hause sind es 21 Uhr) mit ihrer königsblauen Fracht an Bord im Scheichtum landen werden, hat Katar einen frühlingshaften Tag mit 22 Grad hinter sich, und selbst in der Nacht sinkt das Quecksilber nicht unter die 15-Grad-Marke. So viel zu den angenehmen Aussichten.
Dass einige Bordpässe ungenutzt blieben bzw. umgebucht werden mussten, hat verschiedene Gründe. Gewollt ist lediglich die um einen Tag verspätete Anreise von Horst Heldt. Der Manager hat sich noch einen Tag länger für Büroarbeit auf der Geschäftsstelle genommen und wird Samstag nachkommen. Mit im Bordgepäck führt er dann zwei gute Vorsätze für das Neue Jahr: Weniger zu rauchen und mehr Golf zu spielen. Letzteres wird im Wüstenstaat mit seinen gepflegten Grüns sicherlich leichter umzusetzen sein.
Die Hoffnung des Managers, im Trainingslager auch Stürmer Klaas-Jan Huntelaar begrüßen zu dürfen, bestätigte sich nicht. Eine Kontrolluntersuchung bei Dr. Boenisch kurz vor Weihnachten hatte ergeben, dass der Heilungsverlauf am operierten rechten Knie zwar erfreuliche Fortschritte mache, aber ein Einstieg ins Mannschaftstraining noch zu früh käme. „Es macht mehr Sinn, wenn Klaas-Jan seine Reha-Maßnahmen vor Ort im Medicos fortsetzt, so dass er nach unserer Rückkehr wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann“, so Horst Heldt. Ob es dann schon mit dem Comeback bis zum Rückrundenstart am 26. Januar beim Hamburger SV klappen könnte, scheint etwas zu ambitioniert, realistischer erscheint seine Rückkehr im ersten Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am 1. Februar.
Philipp Hofmann soll in Ingolstadt bleiben
Bis dahin wird in der Stürmerfrage auch nichts unternommen. Sollte der holländische Weltklassemann es rechtzeitig schaffen, ruhen auch die Bemühungen Schalkes um eine vorzeitige Rückholung Philipp Hofmanns, der noch bis Saisonende an den Zweitligisten FC Ingolstadt ausgeliehen ist und dann auch dort bleiben soll.
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Dass im Flieger auch der Platz von Jermaine Jones frei geblieben ist, beruht auf einer Initiative des Schalker Mittelfeldspielers, der den Verein gebeten hat, sich vor der Rückrunde noch umorientieren zu können und bei anderen Klubs (im Ausland) vorstellig werden will. Schalke hat sich mittlerweile entschieden, den Vertrag mit dem 32-Jährigen, der zum Saisonende ausläuft, nicht zu verlängern.
Höwedes und Draxler zur Untersuchung in München
Kein Raum für Spekulationen lässt dagegen die Anreise von Julian Draxler und Benedikt Höwedes vom Münchner Flughafen. Beide Nationalspieler ließen sich von Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt nach ihren schweren Verletzungen (Muskelfaserriss bei Höwedes, Sehneneinriss bei Draxler) noch einmal durchchecken. Höwedes wird in Katar erst einmal nur Lauftraining absolvieren, ehe zum Ende hin die Belastungen erhöht werden sollen. Draxler setzt sein Reha-Programm in Gelsenkirchen fort.
Erfreulicherweise wird eine größere Abordnung aus der Schalker Knappenschmiede die zehntägige Reise auf die Arabische Halbinsel mitmachen. Der torgefährliche Robert Leipertz (20) und Abwehrspieler Marcel Sobottka (19) aus dem Regionalliga-Kader der U23 sowie die A-Jugendlichen wie Innenverteidiger Marvin Friedrich (18), Mittelfeldmann Pascal Itter (18) und die große Sturmhoffnung Donis Avdijaj (17) werden alles daransetzen, um Cheftrainer Jens Keller auf sich aufmerksam zu machen. Mal sehen, welcher Stern unter dem Wüstenhimmel aufgehen wird.