Gelsenkirchen. . Schalke trifft an diesem Dienstag (20.30 Uhr) im DFB-Pokal auf 1899 Hoffenheim, das für irre Ergebnisse gut ist - zuletzt etwa spielte man in der Bundesliga 4:4 gegen Werder Bremen. Der Gegner kommt mit einem neuen Torwart - aber dieser heißt nicht Tim Wiese.
Das Ziel ist klar formuliert, und an diesem Dienstagabend kann ein erster Schritt zum Erreichen bewerkstelligt werden: Schalke will in allen drei Wettbewerben überwintern, um dann im neuen Jahr eine möglichst reiche Ernte für die Saison einzufahren. In den beiden vergangenen Jahren hatte das nicht so ganz geklappt: Da war der Fußball-Bundesligist jeweils kurz vor Weihnachten aus dem DFB-Pokal ausgeschieden – 2011 kam das Aus bei Borussia Mönchengladbach, 2012 verlor man gar zu Hause gegen Mainz 05.
An diesem Dienstag (20.30 Uhr/im Live-Ticker) geht es nun im Achtelfinale zu Hause gegen 1899 Hoffenheim und die Zuschauer in der Arena können sich womöglich zumindest auf einen spektakulären Abend freuen: Denn mit Hoffenheim kommt die Mannschaft, in deren Spielen in der Bundesliga die meisten Tore fallen.
Zuletzt trennten sich Schalke und Hoffenheim 3:3
Am vergangenen Samstag erzielten die Kraichgauer ein irres 4:4 gegen Werder Bremen, und auch Schalke hat in dieser Saison ja bereits seine ganz speziellen Erfahrungen mit Hoffenheim gemacht: Im September gab’s in der Bundesliga ein 3:3. „Hoffenheim schießt gerne Tore und muss oft welche hinnehmen“, sagt Kevin-Prince Boateng: „Das könnte ein kurzweiliges Spiel werden, das wir gewinnen wollen.“ Damit Schalke erstmals nach zwei Jahren wieder das Achtelfinale übersteht.
Damals gewannen die Blauen übrigens anschließend gegen den MSV Duisburg den Pokal, und zumindest das Finale in Berlin ist auch jetzt wieder das Ziel, von dem man in Gelsenkirchen zumindest träumt. Etwas flapsig erklärt Manager Horst Heldt: „So arrogant, wie wir sind, haben wir formuliert, dass wir ins Endspiel kommen.“ Nun ja, dafür sollte die Hürde Hoffenheim genommen werden.
Tor-Spektakel nerven den Trainer
Ob es aber wirklich ein Abend der offenen Tore in der Arena wird, bleibt zunächst einmal dahingestellt. Denn was für die Fans sicher unterhaltsam wäre, ist für die Trainer ein Graus: „Ein 3:3 oder ein 4:4 finde ich nicht so witzig“, sagt auch Schalkes Jens Keller, denn dann würde es ja ein langer Abend mit Verlängerung werden. Und seinem Hoffenheimer Kollegen Markus Gisdol geht das ewige Tor-Spektakel ohnehin mittlerweile gegen den Strich: Selbst wenn seine Mannschaft einmal sieben Tore schießen würde, hat der ehemalige Schalker Co-Trainer genervt geunkt, würde sie wohl auch deren sieben kassieren.
Dass Gisdol für die Partie auf Schalke den Torwart wechselt, soll aber nichts mit den Leistungen des Belgiers Koen Casteels zu tun haben, der beim 4:4 gegen Bremen zum Teil eine unglückliche Figur abgab. Auf jeden Fall wird in der Arena der bisherige Ersatzmann Jens Grahl das Tor hüten, weil dies für den DFB-Pokal so abgesprochen gewesen sei. Weiterhin kein Thema ist deshalb auch der aussortierte Ex-Nationaltorwart Tim Wiese, der für Gisdol „nicht mehr Bestandteil unserer Mannschaft“ ist.
Die Chance für Fährmann
Bei Schalke steht erneut Ralf Fährmann im Tor – dies ist zumindest insofern bemerkenswert, weil es das dritte Spiel hintereinander für den bisherigen Vertreter des weiter angeschlagenen Timo Hildebrand ist. Und weil Fährmann in den beiden vergangenen Partien (in Bukarest und gegen Stuttgart) jeweils keinen Gegentreffer kassierte, besteht durchaus die Möglichkeit auf eine Wachablösung zwischen den Schalker Pfosten.
Nach dem Pokalspiel, kündigt Manager Horst Heldt an, werde es in der Torwartfrage eine Entscheidung für die nahe Zukunft geben – vermutlich gültig für die dann verbleibenen vier Spiele bis zur Winterpause. Fährmann kann mit einer weiteren guten Leistung Argumente für sich sammeln: Nur ein Tor-Spektakel nach Hoffenheimer Art würde ihm nicht so gut in die Karten spielen...