Gelsenkirchen. . Benedikt Höwedes, Kapitän des FC Schalke 04, stand gegen Italien in der Startelf und erzielte fast den deutschen Siegtreffer. Joel Matip und Kamerun sichern sich das Ticket für die Weltmeisterschaft 2014. Allerdings kam der Schalker beim 4:1 gegen Tunesien nicht zum Einsatz.

Das wär’s gewesen. Benedikt Höwedes, der Kapitän des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04, hätte dem Klassiker im Mailänder Giuseppe-Meazza-Stadion fast seinen besonderen Stempel aufgedrückt. An jener Stätte also, in der die Königsblauen am 21. Mai 1997 den Uefa-Pokal gewannen und in der sie am 5. April 2011 dank eines 5:2-Sieges bei Inter den Grundstein zum Einzug ins Halbfinale der Champions League legten.

Mit einem Drehschuss traf der 25-Jährige, der als rechter Verteidiger in der Anfangsformation gestanden hatte, den Innenpfosten. So blieb es zwischen Italien, dem Weltmeister von 2006, und Deutschland beim 1:1. „Das war Pech“, sagte Benedikt Höwedes. „Ich habe den Ball schon drin gesehen. Schade! Wir waren die bessere Mannschaft, und wir hatten die klareren Chancen.“

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Klar: Ein Tore wäre die Krönung gewesen, aber Benedikt Höwedes war auch so rundum zufrieden. „Joachim Löw hat mit mir nach dem Abschlusstraining gesprochen und mir mitgeteilt, dass ich in der Startelf stehe. Darüber habe ich mich natürlich tierisch gefreut“, sagt der Innenverteidiger der Königsblauen. „Ich denke, dass ich dem Bundestrainer das Vertrauen mit einer sehr ordentlichen Leistung zurückgezahlt habe.“ Der zweite Schalker im deutschen Aufgebot, Julian Draxler, kam in Mailand beim 100. Länderspiel Joachim Löws als Bundestrainer nicht zum Einsatz.

Höwedes zählt England zu den WM-Favoriten

Nach seinem überzeugenden Auftritt hofft Benedikt Höwedes, auch am Dienstag (21 Uhr/live in der ARD) in London wieder in der Anfangsformation stehen zu dürfen, nämlich beim nächsten Klassiker gegen England. „Das wird ein fantastisches Spiel. Wir freuen uns auf das Wembley-Stadion und die Atmosphäre“, sagt er und erwartet eine schwierige Aufgabe. „Die Engländer haben eine gute Mannschaft und gehören bei der Weltmeisterschaft zum Kreis der Favoriten.“

Boateng und Ghana in Ägypten 

Mindestens genauso glücklich wie Benedikt Höwedes ist sein Schalker Innenverteidiger-Kollege Joel Matip. Der 22-Jährige sicherte sich am Sonntagnachmittag mit der Nationalmannschaft Kameruns die Fahrkarte zur Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Nach dem 0:0 im Hinspiel setzte sich das Team von Trainer Volker Finke in Yaounde mit 4:1 (2:0) gegen Tunesien durch. Dabei kam Joel Matip jedoch nicht zum Einsatz. Jene Fahrkarte – daran gibt es jedoch keine Zweifel mehr – müssen Schalkes Kevin-Prince Boateng und Ghana noch lösen. Nachdem sie ihr Hinspiel gegen Ägypten mit 6:1 gewonnen haben, sollte die Partie am Dienstag in Kairo (17 Uhr) nicht mehr als eine Formsache sein. Bereits qualifiziert haben sich in den Play-offs Afrikas neben Kamerun die Mannschaften aus Nigeria und von der Elfenbeinküste.

Testspiele absolvierten die wie Deutschland bereits qualifizierten Amerikaner und Japaner. In der torlosen Partie in Schottland kam Jermaine Jones 62 Minuten lang zum Einsatz, während Atsuto Uchida beim 2:2 gegen die Niederlande – im belgischen Genk – bis zur 79. Minute auf dem Rasen stand. Hamburgs Rafael van der Vaart und Münchens Arjen Robben hatten die Mannschaft von Bondscoach Louis van Gaal mit 2:0 in Führung gebracht.

Freitag-Training ohne Zuschauer

Nach dem trainingsfreien Samstag und Sonntag beginnt für die Schalker, sofern sie nicht bei ihren Nationalteams sind, am Montag die Vorbereitung auf das Bundesliga-Spiel am kommenden Samstag (23. November, 15.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt. Weil die Erfahrungen der vergangenen Wochen anscheinend gut gewesen sind, wird das Abschlusstraining am Freitag erneut unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Die Einheiten zuvor hat Cheftrainer Jens Keller für 15 Uhr am Montag, 10 Uhr am Dienstag, 16 Uhr am Mittwoch sowie 10 Uhr am Donnerstag angesetzt.

Auch dann gilt vor allem wieder eine Devise: Es darf sich bloß niemand mehr verletzen. Und Jens Keller macht kein Geheimnis daraus, dass es Gedankenspiele gibt, in der Winterpause auf dem Transfermarkt tätig zu werden. „Wir müssen den Kader eher vergrößern, als noch Spieler abzugeben“, sagt er deutlich. „Sollte uns noch einer verlassen, müssen wir definitiv noch nachlegen. Wenn man sieht, dass wir seit Wochen mit 15, 16 Feldspielern über die Runden kommen müssen, können wir es uns nicht erlauben, den Kader zu verkleinern.“