Sinsheim. . Stark in der ersten, schwach in der zweiten Halbzeit. 3:3 (3:1) endete das Spiel des FC Schalke 04 bei 1899 Hoffenheim. Bester Schalker war Marco Höger, für zwei Spieler gibt es in unserer Einzelkritik die Note 5.

Der FC Schalke 04 hat auch im sechsten Anlauf nicht bei 1899 Hoffenheim gewinnen können und drei Tage vor dem Champions-League-Spiel in Basel einen Sieg verschenkt. Beim 3:3 (3:1) vor 29 139 Zuschauern am Samstag in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena trafen Kevin-Prince Boeteng (3. Minute), Joel Matip (13.) und Marco Höger (40.) für die zunächst bärenstarken Gäste aus Gelsenkirchen. Doch dann ließen die Knappen stark nach.

Noten von "2,5" bis "5" - diskutieren Sie mit uns über die Leistung der Schalker.

Die Einzelkritik der Schalker in Textform 

Timo Hildebrand: Nach sieben Bundesligaspielen steht er nun bei 16 Gegentoren - in Sinsheim musste er dreimal den Ball aus dem Netz holen. Vor dem ersten Gegentor erlaubte er sich einen etwas zu zögerlichen Augenblick. Nach Kevin Vollands Flanke ließ er sich von Benedikt Höwedes bedrängen, konnte den Ball nur vor die Füße von Andreas Beck abklatschen. Der legte Anthony Modeste das 1:2 auf (17.). Beim 2:3 (48., Foulelfmeter) war er machtlos. Beim 3:3 (61., direkter Freistoß) hingegegen kam er zu spät aus den Puschen. Auffällig sicher wirkte er bei hohen Flanken. Note: 4,5

Atsuto Uchida: Unauffällige Leistung auf der rechten Abwehrseite. In der Offensive war er kaum zu sehen. Sein Zusammenspiel mit Jefferson Farfan klappte diesmal nicht - und eine Flanke kam auch nicht an. Note: 4

Benedikt Höwedes: Er erlebte 89 Minuten lang nicht den schönsten Tag seiner Karriere. Zunächst sah er beim ersten Gegentor nicht glücklich aus, da er gemeinsam mit Torwart Timo Hildebrand den Ball nicht aus dem Fünfmeterraum befördern konnte - Modeste nutzte das (17.). Noch in der ersten Hälfte musste er lange behandelt werden, nach dem Wechsel misslangen einige Pässe. Kurz vor Schluss rettete er nach Sven Schipplocks Hackentrick auf der Linie - seine mit Abstand beste Tat an diesem Tag. Note: 4

Joel Matip: Er erzielte in der 13. Minute per Kopf nach Jefferson Farfans Freistoß-Vorlage sein erstes Saisontor zum 2:0 für Schalke. Er wirkte sehr konzentriert, eroberte mit gewonnenen Zweikämpfen und gutem Stellungsspiel oft den Ball, war an keinem Gegentor beteiligt. Seinen einzigen Schnitzer erlaubte er sich in der 73. Minute, als er in der Offensive leichtfertig den Ball verlor. Note: 3

Dennis Aogo: An den ersten beiden Gegentoren war er nicht unbeteiligt. Vor dem 1:2 (17.) rutschte er weg - deshalb geriet Schalke in Unterzahl. Ein schlimmer Fehler unterlief ihm vor dem 2:3 (48.), als er Kevin Volland im eigenen Strafraum dumm abräumte. Den Elfmeter nutzte Roberto Firmino. Note: 4,5

Jermaine Jones (bis 86.): Fast hätte er in der 84. Minute die Schalker Niederlage verursacht, als er als letzter Mann an der Mittellinie den Ball an Roberto Firmino verlor. Der Hoffenheimer Stürmer schoss den Ball an die Latte - Glück für Schalke. Zuvor war er lauf-, zweikampf- und meinungsfreudig, verursachte aber zu viele Freistöße. Einer davon führte zum 3:3 (61.). Immerhin: In der dritten Minute war auch er an der Kombinationskette vor dem 1:0 beteiligt. Note: 5

Marco Höger: Ein Traumtor mit 30 Meter Anlauf erzielte er schon einmal - beim 2:1-Derbysieg in Dortmund in der vergangenen Saison. Diesmal nahm er Dennis Aogos Einwurf fast am Mittelkreis an und spazierte durch die Hoffenheimer Spielhälfte und schob den Ball ins Tor - ein ganz abgezocktes Tor zum 3:1 (40.). Schon am Führungstor war er mit einem wunderbaren Hackentrick beteiligt (3.). Eine in der ersten Hälfte sehr gute und nach der Pause solide Vorstellung auf der Position des "Achters". Minuspunkt: War an der Schipplock-Chance (88.) nicht ganz unbeteiligt. Note: 2,5

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Jefferson Farfan: Nicht sein auffälligstes Spiel, auch wenn er mit einer Freistoßflanke auf Joel Matip einen Scorerpunkt sammelte (13.). Die Hoffenheimer schafften es, seine Kreise so einzuengen, dass er mit seinen Sprints nicht bis zur Grundlinie vordringen konnte. Note: 4

Max Meyer (bis 78.): Beim Pokalspiel in Darmstadt glänzte er - und er blieb in der Startelf, weil Julian Draxler und Adam Szalai fehlten. Der 18-Jährige bedankte sich mit einer ganz starken Leistung und großartigen Momenten in der ersten Hälfte. In der dritten Minute legte er Kevin-Prince Boateng mit viel Übersicht das 1:0 auf, in der 35. Minute spielte er Christian Clemens mit einem Zauberpass frei. Er selbst suchte auch den Abschluss, schoss aber kurz vor der Pause knapp über das Tor. Nach der Pause tauchte er wie fast alle Teamkollegen zwischen der 46. und 61. Minute unter. Danach schaltete er sich zwar wieder ein, wirkte aber nicht mehr so dominant und musste in der Schlussphase raus. Note: 3

Christian Clemens (bis 61.): Er fiel auf der linken Seite ab, da er nur selten den Ball bekam - und seine einzige Chance vergab. Nach Max Meyers Traumpass schoss er über das Tor (35.). Note: 5

Kevin-Prince Boateng: Wow, was für ein Klasse-Tor in der dritten Minute! Er nahm Max Meyers Rückpass mit vollem Risiko und hämmerte den Ball unter die Latte. Schon nach 180 Sekunden bestätigte er damit seinen Trainer Jens Keller, der ihn als Vertreter des erkrankten Adam Szalai in die Spitze beordert hatte. Nach seinem Tor gelang ihm nicht mehr alles, aber er behauptete den Ball auf der ungewohnten Position so gut es ging und suchte oft den Abschluss. Ohne Erfolg. Note: 3

Leon Goretzka (ab 61.): Kam für Christian Clemens. Ohne Note

Adam Szalai (ab 78.): Kam für Max Meyer. Ohne Note

Roman Neustädter (ab 86.): Kam für Jermaine Jones. Ohne Note

S04 verpatzt Härtetest

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