Gelsenkirchen. . Der ehemalige Mainzer und heutige Schalker Adam Szalai steht beim Bundesligaspiel der beiden Teams an diesem Samstag besonders im Blickpunkt. Für den Stürmer gaben die Königsblauen im Sommer rund acht Millionen Euro aus. Es ist allerdings nicht das einzige Wiedersehen.

Beweisen wollen und müssen sich alle Schalker Profis an diesem Samstag, doch einer von ihnen brennt ganz besonders auf die Bundesligapartie beim FSV Mainz 05 (15.30 Uhr, live in unserem Ticker): Adam Szalai, der ungarische Nationalspieler, freut sich natürlich sehr auf die Rückkehr in das Stadion, in dem er bis zum Ende der vergangenen Saison mit Erfolg auf Torjagd gegangen war.

Rund acht Millionen Euro hatten die Schalker im Sommer für den Angreifer ausgegeben, der die Königsblauen weniger abhängig von der Gesundheit und der Formstärke des etatmäßigen Stürmers Klaas-Jan Huntelaar machen sollte. Schon früh in der Saison trat der Extremfall ein: Huntelaar verletzte sich in Wolfsburg am Knie, seitdem stürmt Szalai, der auch als Partner des Niederländers in einem Zwei-Spitzen-System infrage kommen sollte, in Schalkes Angriffszentrale allein.

Die bisherige Bilanz des 25-Jährigen: zwei Tore in der Bundesliga und zwei Tore in den Qualifikationsspielen zur Champions League. Ein weiterer Treffer in Mainz könnte seine Position stärken – sein klubinterner Konkurrent wird sich möglicherweise schon bald wieder einsatzbereit melden. Trainer Jens Keller ist jedenfalls mit den Leistungen von Adam Szalai nicht unzufrieden. „Er hat sich hier sehr gut eingelebt“, sagt Keller, der nicht davon ausgeht, dass der Ungar nervös in dieses Spiel gehen könnte: „Er ist doch ein Spieler mit internationaler Erfahrung.“

Die Mainzer heißen ihren ehemaligen Stürmer vorab mit einem Augenzwinkern willkommen. „Wir freuen uns, wenn es ihm gut geht, und wünschen ihm nur das Beste – aber erst wieder ab Sonntag“, sagt Trainer Thomas Tuchel.

Draxler und Boateng sollen rochieren

Hinter Szalai wird auch Kevin-Prince Boateng versuchen, aus der Zehner-Position immer wieder in die Spitze zu kommen. Nachdem der frühere Mailänder in dieser Rolle einen tollen Einstand beim 2:0 gegen Leverkusen gefeiert hatte, besteht für Keller kein Anlass, seinem Neuzugang dessen Lieblingsposition wieder zu nehmen. Julian Draxler, der für diese Saison als Spielmacher vorgesehen war, wird also erneut auf die linke Seite ausweichen müssen. Boateng sieht dies aber nicht als Problem: „Ich habe mit Julian schon viel gesprochen“, verrät er. „Wir sollten viel rochieren, und für mich ist es völlig okay, auch mal nach links zu wechseln, damit Julian dann die Mitte für sich hat.“

Trainer Jens Keller lacht, als er auf diese Luxussituation mit zwei starken Zehnern angesprochen wird. „Die können auf dem Platz machen, was sie wollen“, sagt er, bevor er dann doch ernst erklärt: „Das Wechselspiel gilt ja nicht nur für die beiden, es ist ja kein Hexenwerk, sondern normal.“ Wichtig sei, dass vor allem in der Rückwärtsbewegung „die Positionen schnell wieder besetzt“ seien.

Noch weitere Profis trugen beide Trikots

Von schnellen, den Gegner verwirrenden Positionswechseln der Zulieferer könnte auch Adam Szalai in der Angriffsmitte profitieren. Er ist übrigens an diesem Samstag nicht der Einzige, der ein Wiedersehen feiert. Auch bei den Mainzern freut sich ein Spieler auf seine ehemaligen Kollegen: Christoph Moritz wechselte ebenfalls im Sommer die Seiten.

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Und es gibt noch weitere Profis in den beiden Aufgeboten, die jeweils schon das Trikot des heutigen Gegners getragen hatten: Bei den Schalkern haben Roman Neustädter, Christian Fuchs und Tim Hoogland eine Mainzer Vergangenheit, beim FSV sind auch die Ex-Schalker Nico Bungert und Christian Wetklo beschäftigt. Und trotzdem wird an diesem Samstag sicher keine kontaktarme Freundschaftsbegegnung ausgetragen.