Gelsenkirchen. Kevin-Prince Boateng wechselt vom AC Mailand zum FC Schalke 04. Der 26-Jährige unterschrieb bei den Königsblauen einen Vier-Jahres-Vertrag. “Schalke ist ein Top-Klub. Die Bundesliga ist die beste Liga der Welt. Da gehören die besten Spieler der Welt hin“, sagte er bei seiner Vorstellung.
Bei Twitter verfolgen knapp 884.000 Follower die Botschaften von Kevin-Prince Boateng. Er hat Millionen Fans auf der ganzen Welt, ist ein Botschafter gegen Rassismus. Am Dienstag noch schoss er den glanzvollen AC Mailand mit zwei Toren gegen Eindhoven in die Gruppenphase der Champions League.
Nur drei Tage später saß er in Gelsenkirchen auf dem Podium im schlicht gehaltenen Presseraum der Arena. Die Königsblauen, ja sogar die ganze Bundesliga, freuen sich auf einen neuen Top-Star. Der 26-Jährige unterschrieb einen Vier-Jahres-Vertrag bei S04, kostet wohl zwölf Millionen Euro und bekommt die Rückennummer 9. "Die Bundesliga ist die beste Liga der Welt. Da gehören die besten Spieler der Welt hin. Ich bin superfroh", erklärte er und lächelte danach.
Neben Boateng nahmen bei der offiziellen Vorstellung am Freitagmittag Trainer Jens Keller und Manager Horst Heldt Platz. "Er hat über 100 Spiele für den AC Mailand gemacht, war bei einer WM dabei. Wenn man einen Spieler mit so einer internationalen Qualität bekommt, freut man sich", sagte Keller. "Wir halten ihn für einen Spieler mit einer enormen Leader-Qualität", erklärte Heldt.
Auch der neue Schalke-Star wird von Roger Wittmann beraten
Seit einem Jahr arbeitete Heldt am Transfer. "Manchmal muss man auf die beste Zusammenarbeit etwas warten", sagte Boateng und ergänzte: "Da haben noch mehrere Sachen gefehlt. Das haben mein Berater und Herr Heldt gemacht, da saß ich nicht in der Mitte." Boatengs Berater ist Roger Wittmann von der Firma Rogon - und den kennt Heldt gut.
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Schon bei den Transfers von Chinedu Obasi (Hoffenheim), Roman Neustädter (Mönchengladbach) und Ciprian Marica (vereinslos) sowie bei Julian Draxlers Vertragsverlängerung saß Heldt mit Wittmann an einem Tisch. Auch Jermaine Jones und die Ex-Schalker Edu, Rafinha und Kevin Kuranyi werden von Wittmann beraten.
Diesmal passte alles in den Gesprächen zwischen Boateng, Wittmann und Heldt. "Wir haben sehr intensiv daran gearbeitet. Es war das leichteste, Kevin von einem Wechsel zu überzeugen. Schwieriger war es, den AC Mailand zu überzeugen
Es ist Mailand sehr schwer gefallen. Kevin ist Publikumsliebling gewesen", sagte Heldt. Trainer Keller hat schon einen Plan, wo er Boateng einsetzen möchte: "Er ist auf mehreren Positionen einsetzbar. Er hat schon auf der rechten Seite gespielt, kann die Zehn ausfüllen, hat in der Nationalmannschaft auf der Sechs gespielt."
<blockquote class="twitter-tweet"><p>Welcome back Brother so happy for u ! <a href="http://t.co/Ge7RBKrFrP">pic.twitter.com/Ge7RBKrFrP</a></p>— Jerome Boateng (@JB17Official) <a href="https://twitter.com/JB17Official/statuses/373387261305688064">August 30, 2013</a></blockquote>
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Schon im Spiel gegen Bayer Leverkusen (Samstag, 18.30 Uhr, live in unserem Ticker) kann Boateng auflaufen - auch wenn anfangs die berechtigte Frage aufkam, ob der Neu-Schalker nicht noch eine alte Sperre absitzen muss. Am 12. Mai 2009 flog er im Trikot des Schalker Erzrivalen Borussia Dortmund bei der 0:3-Niederlage in Wolfsburg am 32. Spieltag der Saison 08/09 vom Platz und erhielt eine Sperre von vier Spielen. Davon hat er in der Bundesliga erst zwei abgesessen. Wie der DFB am Freitagmittag erklärte, führt der sogenannte Transferschein des abgebenden AC Mailand allerdings den Vermerk "sperrenfrei" für Boateng.
Das ist Kevin-Prince Boateng
Nicht nur deshalb verfolgte die Dortmunder Vergangenheit den Nationalspieler Ghanas an seinem ersten Tag in Königsblau: Noch Anfang August bezeichnete er im Gespräch mit Sportreporter Frank Buschmann den BVB als seinen Lieblingsverein. "Das hat sich seit gestern erledigt", sagte Boateng nun. "Schalke ist mein neuer Lieblingsverein." Und seinen neuen Verein lobte er mehrfach als "Top-Klub". Auch von den Fans schwärmte er: "Sie sind verrückt - im Guten wie im Schlechten."