Klagenfurt. Nach dem 1:1 im Testspiel gegen Besiktas Istanbul am Vorabend ließen es die Schalker beim Morgentraining ruhiger angehen. Wichtigste Erkenntnis des Spiels: Julian Draxler ist in der Mitte besser aufgehoben. Sead Kolasinac muss wegen eines leichten Faserrisses für einige Tage aussetzen.
Am Morgen nach dem 1:1 im Testspiel gegen den türkischen Liga-Dritten Besiktas Istanbul stand für die Profis des FC Schalke 04 im Trainingslager in Klagenfurt ein gut dosiertes Übungsprogramm an. Die Einheit diente zum Teil der Regeneration nach einem arbeitsreichen und kräftezehrenden Wochenende, und der Nachmittag war erstmals dienstfrei. Eine Gruppe spielte Fußballtennis, eine andere probte Torschüsse nach kurzer Passfolge. Die Woche am Wörthersee ist nicht vergnügungssteuerpflichtig, aber es soll sich auch keiner überfordern: „Wir müssen zusehen, dass sich niemand verletzt“, erklärte Trainer Jens Keller.
Ein Spieler fehlte schon am Sonntag in Villach, und er stand auch am Montag nicht auf dem Trainingsplatz neben der Klagenfurter EM-Arena von 2008: Sead Kolasinac leidet unter muskulären Problemen, die Rede ist von einem leichten Faserriss. Der junge Abwehrspieler muss deshalb für einige Tage mit dem Mannschaftstraining aussetzen.
Dass am Montag gezielt am Torabschluss gearbeitet wurde, stand vermutlich ohnehin auf dem Übungsplan, aber das passte zeitlich ganz gut. Denn die fehlende Konsequenz beim letzten Ball war ein großes Manko bei dem ansonsten sehr gefälligen Test gegen Besiktas. Die Königsblauen waren spielfreudig und zielstrebig aufgetreten, sie hatten sich Chance um Chance erarbeitet, doch obwohl vor allem die scharfen Flanken und flachen Hereingaben von Jefferson Farfan das Prädikat perfekt verdient hatten, ließen die Schalker viele Möglichkeiten ungenutzt. Zu viele, denn am Ende reichte den auf Konter ausgerichteten Türken bei insgesamt nur drei, vier Gelegenheiten ein Treffer zum Unentschieden.
Huntelaar und Szalai als harmonisches Angriffsduo
Obwohl ihnen an diesem Tag die Treffsicherheit fehlte, bildeten die Stürmer Klaas-Jan Huntelaar und Adam Szalai in der ersten Halbzeit ein durchaus harmonisches Angriffsduo. Julian Draxler aber kam erst zur Entfaltung, als Trainer Jens Keller nach der Pause auf das gewohnte System mit einer Spitze umstellte. Draxler, der vorher links gespielt hatte und dort eher blass geblieben war, regierte nun in der Mitte als Spielmacher und blühte in dieser Rolle regelrecht auf. Sein Tor zum 1:0 war nur einer von mehreren Belegen dafür.
Der 19-Jährige erklärte, er lebe auf der linken Seite gewöhnlich von seiner Schnelligkeit und Spritzigkeit, die aber während des Trainingslagers noch nicht ausgereift sei. „Deshalb hat mir persönlich die zweite Halbzeit auf meiner Lieblingsposition besser gefallen“, gestand er.
Schon am Mittwoch (18 Uhr/Sport1 live) gibt es eine neue Möglichkeit zum Feinschliff: Dann heißt der Gegner in Villach FC Southampton.