Gelsenkirchen. Gerald Asamoah kehrt zum FC Schalke 04 zurück - als Spieler im Regionalliga-Team und “Gesicht“ der Marketing-Abteilung. “Endlich habe ich wieder meinen Rhythmus - und fahre die B224 runter von Marl nach Schalke“, sagte Asamoah, der noch in aktiven Zeiten in die Ehrenkabine gewählt wurde.

Die Legende kehrt zurück - und als Begrüßungskomitee stand die A-Besetzung der Schalker Bosse bereit: Als Gerald Asamoah (34) sein Comeback auf Schalke verkündete, saßen Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies sowie die Vorstandsmitglieder Horst Heldt und Alexander Jobst mit auf dem Podium - und es ging nicht mehr darum, ob der Satz "Er ist wieder zu Hause" fällt, sondern wie oft. Asamoah wird erst einmal für ein Jahr "Stand-by"-Spieler der Regionalliga-Mannschaft und übernimmt für zwei Jahre Marketingaufgaben - zum Beispiel als Gesicht von "Schalke-TV".

Doch dabei muss es nicht bleiben. "Das ist ein Projekt, das wir mittel- bis langfristig sehen", sagte Heldt. "Du verkörperst Schalke 04", ergänzte Tönnies. Asamoah gefällt das. "Mein Sohn hat zu mir gesagt: ,Papa, dann musst du nicht mehr so weit fahren'. Schalke hat mein Leben geprägt, und ich habe jetzt wieder meinen Rhythmus - die B224 runter von Marl nach Schalke fahren", erklärte Asamoah, der zuletzt anderthalb Jahre bei der SpVgg Greuther Fürth unter Vertrag stand (Januar 2012 bis 2013) und davor ein Jahr beim FC St. Pauli (2010/2011).

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Angebote aus der 2. Bundesliga abgelehnt

Nun schließt Asamoah das Kapitel ,Profifußball' ab - Angebote aus der 2. Bundesliga lehnte er ab. Für Schalke bestritt er 279 Bundesligaspiele, ist der königsblaue Rekord-Nationalspieler und seit einem Jahr in der Ehrenkabine. Am 2. Februar 2013 erhielt er Ovationen in der Arena - obwohl er das Trikot der SpVgg Greuther Fürth trug. Freiwillig lässt Asamoah seine Karriere in der Regionalliga ausklingen. "Die Verteidiger freuen sich schon, mir eins mitgeben zu können", lache er.

Manager Heldt lieferte die Gründe, warum die Schalker auf einen 34-Jährigen in der U23 setzen. "Das ist eigentlich paradox, macht aber aus mehrerer Hinsicht Sinn. Philipp Hofmann haben wir in die 2. Bundesliga abgegeben. Tim Bodenröder und Donis Avdijaj werden ausschließlich in der U19 spielen. Deshalb ist diese Position in der U23 vakant. Gerald kann Tipps geben, führen und die jungen Spieler vorbereiten aufs Profi-Dasein. Das ist mit Geld nicht aufzuwiegen."

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Schon am Dienstagmittag stieg er ins Training ein - in zwölf Tagen beginnt für Schalkes U23 die Saison mit einem Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen. "Ich habe meine Läufe gemacht und mich mit Trainer Bernhard Trares schon getroffen. Klar starte ich sehr spät - aber mit meiner Erfahrung kann ich viel reinbringen", erklärte Asamoah.

Sehr wertvoll soll Asamoah auch als das "Schalker Gesicht" für Marketingvorstand Alexander Jobst werden. "Er hat nie aufgehört, Schalke zu leben. Er wird eingebunden ins Schalke-TV und in die Social-Media-Aktivitäten und nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn in der Traditionsmannschaft spielen. Wir werden einige Projekte starten und dann eine Bilanz ziehen: Was macht ihm Spaß? Macht es ihm Spaß?", sagte Jobst.

Asamoah grinste, während Jobst sprach - kein Zweifel: Er freut sich auf seine neue Aufgabe. Denn wie lautete sein erster Satz - natürlich: "Ich bin wieder zu Hause."