Gelsenkirchen. Mit der Verpflichtung von Adam Szalai ist Schalke ein wegweisender Transfer geglückt. Die Personalpolitik von Manager Horst Heldt ist in diesem Sommer stimmig und durchdacht. Ein Kommentar.

Man kann es sich lebhaft vorstellen, wie Horst Heldt und Christian Heidel den Deal um Torjäger Adam Szalai ausgehandelt haben: Die beiden Bundesliga-Manager gelten als mit allen Wassern gewaschen. Obwohl die Ablösesumme in Szalais Vertrag festgeschrieben war, wurde um jedes Komma gerungen und um jede Klausel gefeilscht – jeder hat versucht, das Beste herauszuholen. Und am Ende sagte Horst Heldt: Es hat Spaß gemacht.

Kader nach Heldts Vorstellungen

Schalkes Manager kann in diesem Sommer zum ersten Mal nach seinen Vorstellungen einen Kader zusammenstellen. In den beiden Vorjahren, nachdem er das schwer belastete Erbe von Felix Magath angetreten hatte, war es ein ewiges Ringen um den Kompromiss zwischen finanzieller Konsolidierung und sportlichen Wünschen. Dabei ist, das haben Kompromisse so an sich, nicht alles glatt gelaufen (Marica, Barnetta). Und mit Obasi geht auch ein teurer Fehlgriff auf Heldts Konto.

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Doch in diesem Jahr scheint das Paket zu passen. Erst wurden Julian Draxler und Benedikt Höwedes langfristig gebunden, dann gezielt Schwachstellen mit entwicklungsfähigen Spielern behoben und dabei die Gesetze des Marktes clever ausgenutzt: Gleich vier Spieler (Felipe Santana, Christian Clemens, Adam Szalai, Leon Goretzka) band Heldt dank einer Ausstiegsklausel, nur bei Sascha Riether ist die Ablöse frei auszuhandeln. So hat Schalke jetzt schon fast Planungssicherheit.

Pokern gehört zu Heldts Handwerk

Insgesamt rund 18 Millionen Euro werden die Königsblauen für fünf neue Spieler locker machen müssen. Einziger Haken bisher: Noch hat Schalke bis auf die knapp drei Millionen Euro für Jurado keine Transfererlöse erzielt, noch ist auch die Geldquelle Champions League nicht sicher erreicht. Auch Heldt hätte sich gewünscht, dass Einkauf und Gegenfinanzierung in einem Rutsch laufen würden. Aber auch Pokern gehört zu Heldts Handwerk.