Freiburg. Ob Trainer Jens Keller, Manager Horst Heldt oder die Spieler des FC Schalke 04: Alle waren nach dem 2:1-Erfolg in Freiburg und dem gesicherten vierten Platz erleichtert. Das Wort “überglücklich“ fiel in der Mixed Zone sehr oft. Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.
Jens Keller (Trainer FC Schalke 04): "Ich bin überglücklich, dass wir unser Ziel erreicht haben. Wir haben sicher kein besonders gutes Spiel gemacht, aber aufgrund unserer Großchancen nicht unverdient gewonnen. Für uns zählt nur das Ergebnis. Der Schlusspfiff war der angenehmste Moment seit Januar. Wenn ich sehe, was alles passiert ist seitdem, war das eine Riesenerleichterung."
Horst Heldt (Manager FC Schalke 04): "Ich war heute echt optimistisch, dass wir es hinbekommen. Denn wir haben in der Rückrunde selten zwei schlechte Spiele nacheinander gemacht. Ich sehe es nicht so, wie es der Fußballlehrer Streich findet: Die Freiburger hatten mehr Spielanteile, aber wir hatten die klareren Chancen. Die soll er sich nochmal auf Video ansehen. Dann kann er froh sein, dass er nicht 0:2 hinten gelegen hat. Die Play-off-Spiele sind die nächste große Aufgabe. Ich denke, dass wir gesetzt sind. Trotzdem kann in zwei Spielen viel passieren. Es wäre schön, wenn wir tatsächlich zum zweiten Mal hintereinander in der Gruppenphase vertreten wäre - zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte."
Heldt über die Saison: "Es war eine sehr intensive Saison. Wir hatten so viele Aufs und Abs. Die Frage, warum das so war, werden wir uns stellen müssen. Letztes Jahr haben wir gegen Topmannschaften zu viele Punkte verloren, diesmal gegen die vermeintlich schwächeren Teams."
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Heldt über Trainer Jens Keller: "Er war sehr konzentriert, fokussiert und Optimismus ausstrahlend. Vor und nach den Trainingseinheiten haben wir den Jungs alle Champions-League-Spiele und die beiden Derbys gezeigt. Das war unser Teil zu den psychologischen Tricks. Der Trainer hat Recht behalten mit dem, was er gemacht hat."
Benedikt Höwedes (Kapitän FC Schalke 04): "Die Erleichterung ist riesengroß. Wir wussten, dass der SC Freiburg ein gefährlicher Gegner ist. Wir sind gut damit umgegangen, haben den richtigen Schlüssel zum Spiel gefunden und verdient gewonnen."
Schalke feiert den 4. Platz
Höwedes über die Saison: "Wir haben riesig begonnen, tollen Fußball gespielt. Danach hatten wir aus verschiedenen Gründen eine Riesenkrise - darüber habe ich oft geredet. Mit dem Trainerwechsel haben wir gut die Kurve gekriegt, haben besseren und erfolgreicheren Fußball gespielt."
Höwedes über Jens Keller: "Wir haben immer hinter Jens gestanden, auch in schwierigen Zeiten. Wenn man sich von Platz sieben nach der Hinrunde auf Platz vier hocharbeitet, dann hat man einiges richtig gemacht. Wir spielen attraktiveren, besseren Fußball."
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Jermaine Jones (FC Schalke 04): "Das war wichtig für den ganzen Verein, weil es um viel Geld geht. Wir wussten, dass es schwer wird hier. Die Mannschaft hat in der Hinrunde nicht das abgerufen, was sie kann. In der Rückrunde ist das Umschaltspiel extrem gut geworden, jetzt müssen wir cleverer werden. Dann kann man für die Champions League planen."
Julian Draxler (FC Schalke 04): "Wir haben uns generell nicht mit Ruhm bekleckert in dieser Saison. Heute haben wir sicherlich mit Glück gewonnen, aber wir können uns freuen, weil wir das Minimalziel erreicht haben. Platz vier ist okay. Aber wir müssen uns steigern, wenn man die ganze Saison betrachtet. Wir hatten viele Spiele dabei, die so nicht gehen, wo wir ganz wichtige Matchbälle vergeben haben."
Draxler über seinen Jubel: "Wir haben vor dem Spiel ein Motivationsvideo mit Usain Bolt gesehen. Das ist mir nach dem Tor spontan eingefallen und ich habe ein Späßchen daraus gemacht beim Jubel."
Draxler über das 2:1: "Ein bisschen Glück gehört dazu. Wir können froh sein, dass Jermaine so blind ist und den Ball eigentlich neben das Tor geschossen hat."
Draxler über sein persönliches Jahr: "Für einen 19-Jährigen, der dabei ist, sich zu entwickeln, war es eine gute Saison. Aber auch bei mir gibt es noch Luft nach oben."
Timo Hildebrand (Torwart FC Schalke 04): "Hauptsache wir haben uns qualifiziert. Es war kein schönes Spiel, aber wir haben Nerven bewiesen. Wir sind überglücklich, dass wir unser Ziel erreicht haben. Ich bin froh, dass ich meinen Teil beitragen konnte und eine gewisse Stabilität reingebracht habe."
So analysiert Freiburgs Trainer Streich das Spiel gegen Schalke
Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Schalke hat sich mit zehn Mann in die eigene Hälfte gestellt. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir das geschafft haben. Das ist eigentlich eine Auszeichnung für uns. Ich finde, dass
heute nicht die bessere Mannschaft gewonnen hat. Der erste Schuss von Schalke war das 1:0. Wir haben sie bespielt und bespielt - das ist ja normal ein Witz. Irgendwann freuen wir uns, dass wir in Europa spielen. Jetzt nicht. Soll ich mich auf Befehl freuen? Wir haben ein Spiel verloren, das wir niemals verlieren durften. Als Fußballlehrer bin ich dafür verantwortlich, dass wir ein Spiel gewinnen."