Gelsenkirchen. Europa League oder Champions League? Um diese Frage geht es am Samstag um 15.30 Uhr im Spiel zwischen dem SC Freiburg und Schalke 04. Nicht nur sportlich ist die Champions League für Schalke attraktiver, sondern auch finanziell. Manager Horst Heldt sprach von einem “zweistelligen Millionen-Betrag“.

Die Pressekonferenz vor dem Endspiel beim SC Freiburg (Samstag, 15.30 Uhr, live in unserem Ticker) war gerade beendet, als Schalke-Manager Horst Heldt die blaue "Nil"-Schachtel aus seiner Sakkotasche kramte und ein Scherzchen machte: "Ich rauche nach der Farbe der Marke." Es wird also doch noch gelacht bei den Königsblauen - obwohl es um eine Menge geht.

Sportlich sowieso - aber auch finanziell. Während der Pressekonferenz hatte Heldt noch abgelehnt, den Unterschied zwischen Champions League und Europa League zu beziffern. Im kleineren Kreis sprach er dann von einem "zweistelligen Millionenbetrag".

"In die Infrastruktur zu investieren und die Konsolidierung voranzutreiben ist mit der Champions League einfacher", sagt Heldt. Zum Beispiel denkt auch Schalke über die Anschaffung eines "Footbonauten" nach - der BVB macht mit einer solchen Halle positive Erfahrungen. "Doch das kostet einen siebenstelligen Betrag", sagt Heldt. In existenzielle Nöte brächte eine Niederlage in Freiburg den Verein aber nicht. "Natürlich sind wir auf diese Szenarien vorbereitet. Wir haben die Lizenz ohne Bedingungen und Auflagen bekommen - und wir haben nur mit Tabellenplatz neun kalkuliert", erklärt Heldt. Der Manager will die Europa League nicht schlecht reden: "Einen fünften oder sechsten Platz definiere ich nicht als schlechte Saison."

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Auf das Endspiel in Freiburg freut er sich - sagt er: "Es ist immer schön, wenn man an einem Endspiel teilnehmen kann. Ich bin sehr optimistisch, dass wir dieses Spiel positiv für uns gestalten. Die Mannschaft hat oft genug bewiesen, dass sie nach einem schlechten Spiel die Kurve bekommen hat." Heldt verwies auf die vier Auswärtsspiele in der Champions League in dieser Saison, die Schalke ungeschlagen gestalten konnte.

Zur Perfektion fehlt uns noch etwas

Dass Heldt der Mannschaft nun vertraut, obwohl er nach vielen Spielen in dieser Saison auf die Mentalität der Mannschaft schimpfte - zum Beispiel nach dem 2:2 in Düsseldorf sowie den Niederlagen in Nürnberg (0:3) und Frankfurt (0:1) - widerspricht sich nicht, wie er glaubt: "Ich bin tatsächlich davon überzeugt, dass wir das Spiel positiv gestalten können. Natürlich haben mich aber auch Spiele zur Weißglut gebracht. Deshalb bin ich mürrisch, wenn wir Spiele nicht gewinnen, die wir gewinnen müssen. Der Anspruch ist, dass wir perfekt werden wollen. Aber zur Perfektion fehlt uns noch etwas."

SchalkeTrotzdem hätte sich Heldt natürlich nicht beschwert, wenn die Mannschaft schon am Samstag gegen Stuttgart alles klargemacht hätte: "Dann hätten wir im Training eine Woche Jung gegen Alt spielen können. Oder Raucher gegen Nichtraucher. Dann hätte ich noch mitspielen können." Und da lachte Heldt wieder. Die gute Laune kehrte zurück.