Gelsenkirchen. . Die Beziehung zwischen Schalke und der deutschen Nationalmannschaft steht nicht immer unter einem guten Stern. Diesmal kehrten Julian Draxler und Benedikt Höwedes verletzt zurück. Und auch der Einsatz von US-Nationalspieler Jermaine Jones gegen Hoffenheim ist fraglich.
Die Beziehung zwischen Schalke und der deutschen Nationalmannschaft stand schon in der Vergangenheit selten unter einem guten Stern: Erwin Kremers flog 1974 wegen einer Roten Karte in der Bundesliga aus dem WM-Kader – und verpasste so den WM-Triumph. Olaf Thon durfte 1990 im WM-Endspiel gegen Argentinien nicht mittun, obwohl er sich im Halbfinale gegen England im Gegensatz zu anderen nicht vor dem Elfmeterschießen gedrückt hatte. Und acht Jahre später bei der WM in Frankreich verkündete Thon noch während des Turniers frustriert seinen Rücktritt aus der DFB-Elf, nachdem ihm unvermittelt „ein Lothar Matthäus“ vor die Nase gesetzt worden war.
Nur zwölf Mann beim S04-Training
Auf Dauer wurden nur die wenigsten Königsblauen im Trikot mit dem Bundesadler wirklich glücklich – da verwundert es nicht, dass auch die aktuelle Reise von Benedikt Höwedes und Julian Draxler zur Nationalmannschaft unter keinem guten Stern stand: Beide kehrten vorzeitig mit Verletzungen zurück und konnten auch am gestrigen Mittwoch noch nicht wieder mit der Schalker Mannschaft trainieren. Höwedes hatte sich am Freitag in Kasachstan eine Muskelverhärtung zugezogen, Draxler eine Gehirnerschütterung. Am Mittwoch bilanzierte Draxler nach einer Laufeinheit im Parkstadion: „Ich habe noch ein bisschen Druckstellen am Kopf, aber ich denke, für das Spiel am Samstag gegen Hoffenheim wird das kein Problem sein.“ Nicht ganz so optimistisch gab sich Höwedes. Bezüglich eines Einsatzes gegen Hoffenheim meinte er nur: „Ich hoffe.“
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Die beiden DFB-Nationalspieler sollen, so ist es geplant, am Gründonnerstag (10 Uhr) wieder mit der Mannschaft trainieren – gerade einmal zwei Tage vor dem wichtigen Heimspiel am Samstag gegen Hoffenheim (15.30 Uhr/live bei uns im Ticker). Eine optimale Vorbereitung sieht anders aus. Am gestrigen Mittwoch standen Trainer Jens Keller gerade einmal zehn Feldspieler sowie zwei Torhüter zu Schulung auf dem Platz zur Verfügung. „Natürlich ist das nicht gut, wenn wir erst zwei Tage vor dem Spiel wieder komplett sind“, sagt Sead Kolasinac, der ursprünglich ja auch mit der deutschen U-21-Nationalmannschaft auf Reisen gehen sollte, dann aber wegen einer Weisheitszahn-Operation auf den Trip nach Israel verzichten musste.
Ein Kreuz mit Schalke und den Länderspiel-Reisenden
Insgesamt waren elf Schalker Profis für diverse Auswahl-Mannschaften nominiert, und gerade vier davon (Tranquillo Barnetta, Joel Matip, Sead Kolasinac, Christoph Moritz) standen am Mittwoch schon wieder im Team-Training – das allein zeigt die Problematik in diesen Länderspiel-Wochen. Christian Fuchs, Teemu Pukki und Atsuto Uchida waren zwar ebenso wie Draxler und Höwedes wieder zurück, mussten sich aber auf eine Laufeinheit zur Regeneration beschränken. Jefferson Farfan wird erst am Donnerstag erwartet, und Jermaine Jones konnte gar nichts machen: Er hatte sich bekanntlich im Länderspiel mit den USA gegen Costa Rica eine Risswunde am Fuß zugezogen – es ist schon ein Kreuz mit Schalke und den Länderspiel-Reisenden. Jones übrigens zählte einst auch zu Schalkes deutschen Nationalspielern, die beim DFB nicht glücklich wurden – deswegen tauschte er ja das Länderspiel-Leibchen und spielt nun für die USA.
Ob Jones nun für Schalke gegen Hoffenheim kicken kann, ist aber fraglich. Und weil auch Michel Bastos wegen eines Magen-Darm-Infekts am Mittwoch nicht trainieren konnte, musste man länger nach einer guten Nachricht aus dem Personalsektor suchen. Fündig wurde man bei Ciprian Marica: Der wirkte nach seiner Knieverletzung putzmunter und fit für Hoffenheim – seine Länderspielreise mit Rumänien hatte er abgesagt...