München. Der Abwärtstrend des FC Schalke 04 hält an: Eine mutlose Mannschaft war beim Tabellenführer FC Bayern München chancenlos und kassierte verdient eine deutliche 0:4-Niederlage. „Zum Ende des Spiels hat sich die Mannschaft mit Sicherheit ein bisschen ergeben“, räumte Kapitän Benedikt Höwedes ein.

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Es ist sicher der deftigen bayerischen Wortwahl geschuldet, dass Paul Breitner sogar vom „Hinrichten“ sprach, als er über die hohe Kunst des FC Bayern schwärmte. Das Spiel war noch nicht einmal beendet, da hatte der Weltmeister von 1974 sein Urteil bereits gefällt. Der „dritte Gang“ würde den Spielern des FC Bayern schon ausreichen, um den Gegner zu beherrschen: „Es ist ein Genuss zu sehen, wie sie sich die Schalker hinrichten.“ Über den Genuss kann man ja streiten, aber tatsächlich hat Breitner deutlich beschrieben, wie erschütternd für Schalke dieser Abend in München war. Das vielleicht Schlimmste: Es ist genauso gekommen, wie befürchtet.

Schalke-Trainer Keller sah eine vom Mut verlassene Mannschaft

Schalke hat in der Vergangenheit beileibe nicht immer erfolgreich gespielt, aber eines hatten sie in Gelsenkirchen immer: Die Hoffnung, dass es bald schon irgendwie wieder besser werden würde. Derzeit aber ist nicht einmal mehr diese Hoffnung zu greifen: Das 0:4 war die erwartete Niederlage einer Mannschaft, die sich von vornherein schon an der Tür zum Untergang angestellt hatte. Schalke fehlte es in München an allem – vor allem aber am Mut. „Zum Ende des Spiels hat sich die Mannschaft mit Sicherheit ein bisschen ergeben“, räumte Kapitän Benedikt Höwedes ein. Auch Trainer Jens Keller sah eine vom Mut verlassene Mannschaft und versuchte dies, mit der Übermacht des Gegners zu erklären: „Bayern spielt derzeit in einer anderen Liga. Dieses Problem haben nicht nur wir."

So legitim der Verweis auf die Münchner Dominanz auch ist, so wenig trifft er aber das Schalker Problem. Denn nur zwei Siege in den vergangenen zwölf Bundesliga-Spielen zeigen, dass die Krise nichts mit den Gegnern zu tun hat: Auch gegen die Abstiegskandidaten Augsburg und Fürth gelangen ja zuletzt keine Siege. Und deswegen sagt Höwedes: „Wenn man so viele Spiele nicht gewonnen hat, ist es auch eine Frage des Selbstbewusstseins, mit dem man auf den Platz geht.“ Ein grundsätzliches Problem, das sich mit jedem Spiel tiefer in den Köpfen festsetzt. Und dem sie mit geballter Ohnmacht gegenüber stehen.

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Weit und breit ist keiner zu sehen, der ein Signal der Hoffnung senden kann. Manager Horst Heldt hat das mit dem Trainerwechsel im Dezember versucht, doch der von ihm für Huub Stevens engagierte Jens Keller mag ein gewissenhafter Arbeiter sein – ein Zauberer, der die Spieler aus ihrer Schockstarre erwecken kann, ist er nicht. Dazu fehlt dem 42-Jährigen auch die Ausstrahlung; ihm haftet eher das Stigma eines Verlierers an. Und da Keller dieses Image bisher nicht mit Erfolgen korrigieren kann, schwindet zusehends der Glaube an den Effekt dieses Trainerwechsels. Nach nur einem Sieg in fünf Pflichtspielen unter Keller stellen Beobachter inzwischen eher die Frage, wie lange Schalke noch die Geduld aufbringt, dass sich unter dem Stevens-Nachfolger der Erfolg einstellt.

Heldt möchte die Trainerdiskussion am liebsten im Keim ersticken

Während Keller sich aus dieser Diskussion heraushält („Das sind Dinge, über die ich mir keinen Kopf mache. Das muss der Verein entscheiden“), möchte Heldt diese Debatte am liebsten im Keim ersticken – natürlich. Nach dem Spiel in München wiederholte er sein bis zum Saisonende abgegebenes Treuebekenntnis zu Keller und lenkte den Blick lieber auf die beiden kommenden Spiele am nächsten Samstag in Mainz und am Mittwoch darauf in der Champions League in Istanbul. Doch Heldt betonte auch, dass die Mannschaft dort sehr viel mehr in die Waagschale werfen müsse als in München, um wenigstens dann zu bestehen.

Für die Bayern war’s nach Toren von David Alaba (2), Bastian Schweinsteiger und Mario Gomez jedenfalls wie ein Trainingsspiel auf dem Weg zum Meistertitel. Wie vor fünf Wochen, als es im Trainingslager in Katar sogar einen 5:0-Sieg gegen Schalke gab. Die Ohnmacht der Krise: Sie lähmt Königsblau schon seit Wochen.

S04 geht in München unter

Impressionen vom Schalker 0:4 beim FC Bayern München.
Impressionen vom Schalker 0:4 beim FC Bayern München. © dpa
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Impressionen vom Schalker 0:4 beim FC Bayern München. © Bongarts/Getty Images
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