Augsburg. Michel Bastos wird wohl schon bald als nächster Zugang des FC Schalke 04 vorgestellt. Mit dem Spieler hat sich Schalke offenbar geeinigt. Die Königsblauen pokern nun mit Olympique Lyon um die Ablösesumme. Lewis Holtby muss hingegen auf eine Entscheidung noch warten.
Wenigstens ein Spieler des FC Schalke 04 konnte nach dem mageren 0:0 beim FC Augsburg noch lachen. "Meine Wohnung", sagte Lewis Holtby, "ist noch komplett, mein Kühlschrank voll. Wasser, Essen, alles ist noch da. Die Zeichen stehen noch nicht auf Abschied." Über den königsblauen Rumpelauftritt an einem eiskalten Januar-Samstag auf einem holprigen Rasenplatz gab's nicht viel zu sagen außer "leistungsgerecht" und "viel zu wenig" - schnell ging's wieder zu den drängenden Schalker Transferfragen. Und in einer geht es eben um Holtby.
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Der hat - das ist seit längerer Zeit bekannt - einen Fünf-Jahres-Vertrag bei Tottenham Hotspur unterschrieben, gültig ab 1. Juli 2013. Der Premier-League-Klub möchte Holtby aber gern schon im Winter verpflichten. Das Ablöse-Angebot stellt Schalke-Manager Horst Heldt immer noch nicht zufrieden. "Es stockt, weil es stockt", sagte Heldt nach dem Augsburg-Spiel etwas kryptisch, um dann deutlicher zu werden: "Die haben ihre Vorstellungen, wir haben unsere. Aber es ist ja noch ein bisschen Zeit."
Bastos stand am Freitag nicht im Kader von Lyon
Das ist natürlich geflunkert, denn das Transferfenster schließt in vier Tagen. Holtby geht mit der Situation so locker um wie möglich. Ihm scheint es sogar egal zu sein, welches Trikot er am kommenden Wochenende trägt. "Ich habe keinen Stöpsel im Ohr, habe keinen Newsticker. Ich warte ab, was die Offiziellen machen und dann werde ich bei euch erfahren, was passiert", sagte er in der Augsburger Mixed Zone zu den wartenden Journalisten, lächelte und ging zum Mannschaftsbus.
Ob Holtby jemals mit Michel Bastos (29) zusammenspielen wird, ist deshalb noch völlig offen. Die Verhandlungen mit Olympique Lyon stehen immerhin kurz vor dem Abschluss. Inzwischen haben die Königsblauen offenbar auch ein Angebot an den französischen Spitzenklub geschickt. Während Heldt am Donnerstag noch vehement bestritten hatte, mit Lyon jemals über die Ablösesumme gesprochen zu haben, sagte er am Samstag auf Anfrage von waz.de verschmitzt: "Das ist eine Frage, die könnte ich beantworten, möchte ich aber nicht beantworten." Bastos steht bei Lyon noch bis 2015 unter Vertrag und gehörte am Freitag beim 2:0 beim Valenciennes FC nicht mehr zum Kader. Mit dem Linksaußen selbst hat sich Heldt offenbar längst über einen Wechsel verständigt. „Er ist sich mit dem Klub einig“, sagte Lyons Präsident Jean Michel Aulas laut der Sporttageszeitung „L´Équipe“.
BundesligaTransferfenster dauert bis 31. Januar
Im Poker um Michel Bastos kann es nun ganz schnell gehen. "Es geht tendenziell zum Ende, da kann jeden Tag etwas passieren", sagte Heldt. Vielleicht schon am Sonntag? Was aber mit Lewis Holtby geschieht, wird aber wohl bis zum 31. Januar offen bleiben. Aber bis dahin dürften Holtbys Vorräte im Kühlschrank noch reichen.