Montpellier. Weil Arsenal London bei Olympiakos Piräus verlor, ist Schalke 04 mit einem 1:1-Unentschieden bei HSC Montpellier als Gruppensieger ins Achtelfinale der Champions League eingezogen. Ein Erfolg, den Jermaine Jones als „Ausrufezeichen“ für den kommenden Gegner im Februar wertete.
Für manchen Schalker Fan endete der Bummel über den hübschen Weihnachtsmarkt in Montpellier am Nachmittag vielleicht mit einer kleinen Enttäuschung: Es gab weniger große Glühweinbuden, als man das von zu Hause kennt – und umso mehr Stände, an denen man einfach nur Weihnachtsgeschenke kaufen konnte. Doch die Geschenke wollte sich Schalke ja erst am Abend besorgen: Und mit einem 1:1-Unentschieden bei HSC Montpellier zogen die Gelsenkirchener tatsächlich als Gruppensieger ins Achtelfinale der Champions League ein, da Arsenal London bei Olympiakos Piräus verlor. Ein Erfolg, den Jermaine Jones als „Ausrufezeichen“ für den kommenden Gegner im Februar wertete.
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Ob das Unentschieden in Montpellier Schalke freilich hilft, um auch für die Bundesliga wieder Selbstvertrauen zu tanken, muss abgewartet werden. In den letzten neun Pflichtspielen gelangen Schalke nämlich nur zwei Siege, nachdem Montpelliers Emanuel Herrera in der 59. Minute die Schalker Führung durch Benedikt Höwedes ausgeglichen hatte (56.).
Schalker Fuchs und Huntelaar auf der Bank
Obwohl Schalke in der gegenwärtigen Lage sicher nichts zu verschenken hat, konnte Huub Stevens doch nicht ganz ablassen von seinem ursprünglichen Plan, dem einen oder anderen Spieler eine Pause zu gönnen. So blieben neben Joel Matip und Jermaine Jones, die bei einer Gelben Karte fürs Achtelfinale gesperrt gewesen wären, auch Christian Fuchs und Klaas-Jan Huntelaar zunächst auf der Bank – beide haben in dieser Saison bisher so gut wie alle Spiele mitgemacht. In der Innenverteidigung durfte daher Christoph Metzelder auf seine alten Tage noch einmal ran, und links verteidigte mit Sead Kolasinac ein Jungspund, der mit Schalke in der vergangenen Saison Deutscher Meister geworden war – bei der A-Jugend. Das Sturm-Duo bildeten Ciprian Marica und Teemu Pukki, der in der ersten Halbzeit auch eine Chance hatte, die einfach zur Führung hätte reichen müssen: Doch nach einer Flanke von Julian Draxler vergab der Finne Pukki in der 25. Minute geradezu kläglich.
Das konnte man nicht einmal nur auf den Rasen im WM-Stadion von 1998 schieben, der sich in einem noch schlechteren Zustand präsentierte als zuletzt der in der heimischen Arena. Immerhin: der wurde gestern in Gelsenkirchen ausgetauscht.
Schalke holt Gruppensieg
Das Bemühen, dem Negativ-Trend der vergangenen Wochen ein Ende zu setzen, konnte man den Gästen nicht absprechen: Sie suchten den Weg nach vorne und wurden in der 56. Minute auch mit dem 1:0 belohnt: Metzelder brachte einen Holtby-Freistoß zu Benedikt Höwedes, und der Kapitän traf per Kopf zur 1:0-Führung.
Ausgleich für Montpellier durch Herrera
Doch freuen konnte sich Schalke daran nur drei Minuten – dann glichen die Franzosen postwendend aus: Emanuel Herrera drückte den Ball aus ganz kurzer Distanz zum 1:1 über die Linie, nachdem Timo Hildebrand eine lange Flanke nicht aus der Gefahrenzone bekam (59.). Kurz nach der Halbzeitpause hatte schon Uchida nach einem Schuss von Herrera für den bereits geschlagenen Hildebrand auf der Linie gerettet.
Viel lief nach dem Ausgleich bei Schalke nicht mehr zusammen, Stevens brachte in der Schlussphase sogar noch Jones und Huntelaar, um das Unentschieden über die Zeit zu bringen. Doch mit dem Gruppensieg hat Schalke wenigstens ein Erfolgserlebnis verbucht − auch dank Hildebrand, der in der Schlussphase mit zwei starken Paraden das Remis rettete.