Gelsenkirchen. Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 gehen die Verteidiger aus. Nach den Verletzungen von Uchida und Höger testete Trainer Stevens vor der Heimpartie gegen Bremer sogar A-Junior Kaan Ayhan oder U-23-Akteur Alexander Langlitz als Alternativen. Doch Höwedes ist die erste Wahl auf rechts.

Huub Stevens ist ein Kämpfer. Zwei Tage hat der Schalke-Trainer das Bett gehütet, am dritten Tag wird es ihm zu langweilig. Zwar noch mit krächzender Stimme verspricht er seinen Einsatz für den heutigen Samstag im Heimspiel gegen Werder Bremen (Im Live-Ticker bei DerWesten) auf der Trainerbank. Und Anweisungen brüllen können ja auch die beiden Co-Trainer.

S04-Kapitän Höwedes muss wohl den ungeliebten Rechtsverteidiger spielen

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Viel mehr Ausfälle können die Königsblauen auch nicht verkraften. Nach der verletzungsbedingten Runderneuerung der Abwehrreihe darf nichts mehr passieren im Schalker Lager, in dem schon die eine oder andere Variante für den Fall der Fälle durchgespielt wird. So wurde im Training bereits die Tauglichkeit des A-Juniors Kaan Ayhan, im nächsten Jahr mit Profivertrag, oder auch die von U-23-Rechtsverteidiger Alexander Langlitz überprüft. Ein endgültiges Urteil steht zwar noch aus, doch ist davon auszugehen, dass erneut Nationalverteidiger Benedikt Höwedes auf die ungeliebte Rechtsverteidiger-Position rücken wird.

Sogar an Tranquillo Barnetta oder Jermaine Jones denkt der Trainer in seinen Planspielen, wenn auch nicht gerade begeistert: „Er kann das, er hat die Erfahrung. Jeder ist bereit, da mitzuhelfen, auch wenn es ihre natürliche Begabung nicht hergibt.“ Zwei bis drei Wochen müssen sich die Schalker so über Wasser halten, bis Marco Höger oder Atsuto Uchida wieder zurückkehren.

Stevens und Heldt warnen davor, Werder Bremen zu unterschätzen

Und die Bremer werden zum echten Prüfstein, der Respekt vor der Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf ist trotz der zuletzt harmlosen Duelle in der Arena (5:0 und 4:0) ziemlich groß. „Werder hat unheimliche Qualitäten in der Offensive, sie spielen schnell nach vorne, schalten im Mittelfeld schnell auf Angriff um – insgesamt sehr guter Reaktions-Fußball, da sind wir gefragt“, mahnt Stevens.

Auch Manager Horst Heldt warnt davor, die letzten Heimergebnisse zum Maßstab zu nehmen: „Sie haben einen gewissen Umbruch hinter sich, viele Spieler abgegeben. Aber sie haben in der Offensive wieder viele gute Leute hinzugewonnen, und ich bin überzeugt, dass sie sich mittelfristig wieder oben einrichten werden.“ Momentan klopft der Tabellensiebte an den europäischen Plätzen an, da würde ein Teilerfolg den Druck an der Spitze weiter erhöhen.

Schalke-Manager Heldt will sich lieber nach hinten umschauen

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Die Schalker sind mit sechs Punkten Abstand zwar noch nicht in Reichweite, aber die Rolle des Bayern-Jägers lehnen sie weiterhin strikt ab. Horst Heldt: „Die Liga ist spektakulär und sehr, sehr eng. Wir fühlen uns als Zweiter zwar sehr wohl, aber wir schauen lieber nach hinten, wen wir alles auf Distanz halten.“ Zum Beispiel die Bremer.