London. „Das ist ein Champions-League-Spiel, auf das alle brennen“, sagt Benedikt Höwedes. Der Kapitän des FC Schalke 04 hofft, dass die Königsblauen nach dem Derbysieg in Dortmund „noch einen draufsetzen“ können. Zumal der FC Arsenal nicht gerade berauschend in die Saison gestartet ist.

Benedikt Höwedes und Per Mertesacker sind gute Freunde. Die beiden hatten während der Europameisterschaft im Sommer, als sie nicht zum Einsatz kamen, genügend Zeit, um sich näher kennenzulernen. In Berlin waren sie kürzlich gemeinsam beim Basketball, und vor ein paar Wochen hat der Schalker Abwehrspieler den Arsenal-Abwehrspieler sogar zum Geburtstag in London besucht. „Wir verstehen uns sehr gut, aber an diesem Mittwoch kann man nicht mehr von Freundschaft sprechen“, betont Höwedes. Klarer Fall: Schalke hat nichts zu verschenken.

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„Das ist ein Champions-League-Spiel, auf das alle brennen“, sagt Höwedes. „Es wäre schön, wenn wir nach dem Derbysieg noch einen draufsetzen könnten. Wir sprechen hier allerdings von Arsenal. Da müssen wir mutig auftreten.“

So sieht das auch der Trainer. Huub Stevens lässt sich von der 0:1-Niederlage des heutigen Gegners bei Norwich City nicht blenden. „Dieses Ergebnis wird Arsenal wieder gutmachen wollen“, sagt er. Natürlich habe der Sieg in Dortmund seinem Team Selbstvertrauen gegeben, meint Stevens. „Aber bei Arsenal wird es ein ganz anderes Spiel. Ich denke nicht, dass die so auflaufen werden wie Dortmund.“ Ein kleiner Seitenhieb auf die misslungene Taktikvariante des BVB, die Schalke geschickt auszunutzen verstand.

Draxlers Einsatz fraglich

Stevens hat 21 Profis mit nach London genommen, um sich alle Möglichkeiten offen zu lassen. „Das Spiel am Samstag hat viel Kraft gekostet“, sagt er. „Ich muss sehen, wie die Spieler reagieren.“ Deshalb sind auch Torhüter Ralf Fährmann, Abwehr-Routinier Christoph Metzelder und Jungnationalspieler Julian Draxler mitgereist. Draxler wird nach seinem Unterarmbruch aber nur dann ins Aufgebot berufen, wenn er sich nicht gehandicapt fühlt: „Wenn er im Kopf nicht frei ist, weil er eine Armschiene trägt, dann bringen wir ihn nicht“, erklärt der Trainer.

Schalke will sich nicht verstecken, zumal der FC Arsenal nicht gerade berauschend in die Saison gestartet ist: Das Team von Arsene Wenger steht derzeit auf Platz neun der Premier League. „Die zwei Punkte, die wir gegen Montpellier liegen gelassen haben, müssen wir irgendwo zurückholen, um weiterzukommen“, sagt Stevens.

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Auch Manager Horst Heldt erinnert an das Ärgernis gegen die Franzosen: „Wenn wir vorher gewusst hätten, dass wir nach zwei Spieltagen vier Punkte hätten, wären wir alle zufrieden gewesen. Jetzt wissen wir aber, dass es sechs hätten sein müssen.“ Heldt glaubt zwar, dass Arsenal der stärkste Gruppengegner ist, doch auch er sagt: „Es ist alles drin.“

Dass für Arsenal ein besonders motivierter Lukas Podolski spielen wird, sorgt Huub Stevens nicht, der Trainer ist vorbereitet. „Wir kennen doch seine Qualitäten“, sagt er. „Ich freue mich, Lukas wiederzusehen. Ich habe ein Jahr lang in Köln mit ihm in der Zweiten Liga zusammengearbeitet, das war eine schöne Zeit.“

Sowohl Podolski als auch Mertesacker werden in der Anfangsformation von Arsenal erwartet, zumal Arsene Wenger eine ganze Reihe von verletzten Profis ersetzen muss, darunter der frühere Dortmunder Regisseur Tomas Rosicky, der englische Nationalspieler Theo Walcott sowie die beiden Torhüter Wojciech Szczesny und Lukasz Fabianski. Mit welchem Personal auch immer er aufwarten wird: Wenger erwartet vor allem eine andere Haltung als in Norwich. „Das war ein Schock“, sagt er. „Ich hoffe, er hat einen heilsamen Effekt.“