Gelsenkirchen. . Ex-Nationaltorwart Timo Hildebrand steht im Spiel der Schalker Regionalliga-Reserve beim VfB Hüls erstmals nach seiner überstandenen Knieverletzung wieder im Tor. Er soll Spielpraxis sammeln - vielleicht für das Derby in einer Woche in Dortmund.

Auf dem Schalker Trainingsgelände, da, wo die Torhüter ihren Platz haben, ging es in dieser Woche richtig zur Sache. Timo Hildebrand flog von einer Ecke in die andere, er hechtete nach den Bällen, faustete und rollte sich übers rechte Knie ab. Schalkes Torwart-Trainer Holger Gehrke hatte das Pensum extra erhöht, um zu sehen, wie weit Timo Hildebrand nach seiner vor sechs Wochen erlittenen Knieverletzung schon wieder ist.

Comeback heute in Hüls

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Das Ergebnis: Hildebrand konnte alles mitmachen – und damit ist der Kampf ums Schalker Tor wieder neu eröffnet. Wenn Trainer Huub Stevens ihn lässt, könnte der frühere Nationaltorwart schon am nächsten Samstag im Derby bei Borussia Dortmund sein Comeback in der Bundesliga geben.

Hildebrand (33) hatte sich vor der Saison im Torwart-Dreikampf gegen Lars Unnerstall (22) und Ralf Fährmann (24) durchgesetzt – nun hofft er, dass die Verletzung „nur ein kleiner Zwischenstopp auf dem Weg nach oben“ war und der alte Status wieder hergestellt wird. Schon bei seinem Auftritt zuletzt im ZDF-Sportstudio hatte Hildebrand selbstbewusst gesagt: „Huub Stevens hat sich vor der Saison für mich entschieden. Er wird seine Gründe gehabt haben.“ Die Frage ist aber, ob Stevens ausgerechnet vor einem so brisanten Spiel wie dem Derby in Dortmund den Torwart wechselt.

Unnerstall zuletzt fehlerfrei

Lars Unnerstall hat sich während Hildebrands Verletzungspause keine gravierenden Fehler erlaubt. Aber: Ihm fehlt die herausragende Qualität, auch mal einen „Unhaltbaren“ zu entschärfen. Der 22-Jährige strahlt nur selten die ganz große Sicherheit aus, außerdem ist ihm Hildebrand bei Rückpässen fußballerisch überlegen. Und beim Derby in Dortmund wird Schalke vermutlich nicht nur nach vorne spielen...

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Interessant: Bei einer Umfrage auf dem Internetportal dieser Zeitung sprachen sich 66 Prozent der Teilnehmer dafür aus, dass Hildebrand beim Derby spielen soll – für Unnerstall votierten nur 34 Prozent.

Fährmann bleibt Nummer drei

Unnerstall will aber um seinen Platz kämpfen. „Ich weiß nicht, was der Trainer vorhat“, sagt der Torwart-Riese: „Aber ich werde alles dafür geben, dass ich drin bleibe.“ Es wird eine schwere Entscheidung für Stevens – gerade, nachdem Unnerstall zuletzt gegen Wolfsburg einen guten Eindruck hinterließ. Nur die Nummer drei bleibt Ralf Fährmann – er konnte am Donnerstag nach dem Testspiel in Oberhausen (2:1) bestenfalls darauf hinweisen, „dass man sich auf mich verlassen kann.“

Und Timo Hildebrand? Der steht heute beim Regionalliga-Spiel der zweiten Mannschaft in Hüls im Tor. Es wird der Härtetest für Hildebrand. Auch Holger Gehrke wird kommen – und genau zuschauen...