Gelsenkirchen. Am Samstag kehrt Manuel Neuer zum zweiten Mal mit dem FC Bayern nach Schalke zurück. Schalke-Manager Horst Heldt hofft auf die Vernunft der königsblauen Fans: “Was wir brauchen, ist eine Fokussierung auf die eigene Mannschaft. Das war im letzten Jahr nicht der Fall, das war nicht gut.“
Vor etwas mehr als einem Jahr betrat Manuel Neuer (26) zum letzten Mal die Veltins-Arena in Gelsenkirchen. Jahrelang stand er selbst in der Nordkurve, feuerte die Schalker an, schaute sich bei den königsblauen Torhütern wie Jens Lehmann einiges ab. Dann rückte er selbst als Nummer eins zwischen die Pfosten, trug die Kapitänsbinde, reifte zu Deutschlands Nationalkeeper, zum Weltklasse-Torwart.
Nun kehrt er zurück. Zum zweiten Mal als Torwart des FC Bayern München (Samstag, 15.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker). Vor einem Jahr empfingen ihn die Schalker Fans mit Pfiffen, bösen Sprechchören und vielen Plakaten. Droht wieder ein hässlicher Empfang?
Schalke-Manager Horst Heldt appelliert an die Fans: „Wir spielen nicht ,Schalke gegen Neuer', sondern ,Schalke gegen Bayern.' Was wir brauchen, ist eine Fokussierung auf die eigene Mannschaft. Das war im letzten Jahr nicht der Fall, das war nicht gut. Wir akzeptieren nichts, was über eine Schmerzgrenze hinaus geht.“
Vor einem Jahr hatte die Schalker Vereinsführung ein großes Spruchband genehmigt. „Wir trauern um M. Neuer – † zwischen 2005 & 2011 – wiederauferstanden als charakterlose Marionette“, stand darauf. Dafür gab es bundesweite Kritik. Die Schalker Ultras verteidigten den Satz in ihrer fanklubeigenen Zeitung "Blauer Brief": "Mit diesem Spruchband wollen wir unsere Trauer und Wut darüber ausdrücken, wie sehr wir uns offenbar in einem ehemaligen Freund getäuscht haben. Die Werte, für die er einst kämpfte, verrät er nun oder noch schlimmer, er heuchelte sie jahrelang nur vor, um unser aller Rückhalt zu bekommen. Jeder außerhalb des Gästeblocks muss selbst wissen, wie er mit diesem Charakterschwein umgeht, wir hoffen allerdings, dass er keinen Beifall bekommt."
FC Bayern gewann in der Arena 2:0
Neuer ließ sich von den Pfiffen nicht beeindrucken. Der FC Bayern siegte 2:0, Neuer musste kein einziges Mal ernsthaft eingreifen und sagte nach dem Spiel: „Ich wusste ja, was mich erwarten würde. Ich weiß, dass das Schalker Publikum sehr emotional ist. Wenn man sich richtig darauf einstellt, geht einiges auch hier rein und dort raus.“