Piräus.. Der griechische Abwehrkoloss Kyriakos Papadopoulos kehrt mit Schalke 04 in der Champions League zu Olympiakos Piräus zurück. Dort spielte er drei Jahre lang. Mit 15 war er der jüngste griechische Erstligaspieler. Mit 18 Jahren holte ihn Felix Magath im Sommer 2010 nach Schalke.
Es waren nur ganz wenige griechische Fans, an denen die Schalker Spieler mit ihrem Frontmann Kyriakos Papadopoulos am Montag am Athener Flughafen vorbei mussten, und dies war einem Kniff geschuldet: Schalke verließ das Gate durch einen Nebenausgang – so fiel der erste Stimmungstest, wie die deutschen Gäste in Griechenland empfangen würden, aus. Der ortskundige Kyriakos Papadopoulos, den alle nur „Papa“ rufen, hatte seine Mitspieler freilich schon auf alles Mögliche vorbereitet, wenn an diesem Dienstag (20.45 Uhr MESZ/live im DerWesten-Ticker) für Schalke mit dem Spiel bei Olympiakos Piräus die Champions League wieder losgeht: „Ich kann nicht prophezeien, was passieren wird, aber es wird definitiv ein heißer Tanz“, sagt Papadopoulos. Und dies habe nichts mit der politischen Lage zu tun. In Piräus sei es immer so.
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Kyriakos Papadopoulos ist bei Schalke so eine Art Feuerlöscher: Wenn es auf dem Rasen irgendwo brennt, ist der griechische Koloss fast immer zur Stelle. Man könnte erwarten, dass er eine ähnliche Rolle in Griechenland nun auch abseits des Platzes übernimmt – jetzt, da die Deutschen hier nicht gerade beliebt sind. Als Borussia Dortmund im Vorjahr in Piräus 1:3 verlor, sprach BVB-Chef Hans-Joachim Watzke hernach von „dramatischen“ Zuständen: Vor dem Hotel der mitgereisten VIPs waren sogar Rauchbomben gezündet worden; allerdings herrschten damals gerade Chaos-Tage in Athen. Am Montag war in Piräus aber zunächst nur die Luft mit 29 Grad richtig heiß, und Papadopoulos möchte die Politik ohnehin am liebsten ausblenden: „Ich kann nicht einschätzen, ob die Lage jetzt ruhiger als vor einem Jahr sein wird.“ Nur eines schließt er aus: Dass Schalke mit ihm als dem verbindenden Lokalpatrioten hier beliebter sein könnte als der BVB: „Nicht, dass ich wüsste.“
Dabei gäbe es gute Gründe, dass „Papa“ auch in Piräus der Feuerlöscher sein könnte. Immerhin hat Kyriakos Papadopoulos von 2007 bis 2010 drei Jahre lang für den kommenden Gegner Olympiakos Piräus gespielt. Der heute 20-Jährige verließ im Alter von 15 Jahren seine Heimatstadt Katerini und wechselte zu Olympiakos – dem Klub, der als der FC Bayern Griechenlands gilt: In den vergangenen 16 Jahren wurde Piräus 14-mal Meister. Auch Papadopoulos schrieb ein Stück Geschichte mit: Er ist der jüngste Spieler, der je in der griechischen Liga zum Einsatz gekommen ist. Bei seinem Debüt am 2. Dezember 2007 war er gerade mal 15 Jahre und 283 Tage alt. „Papa“, der Frühreife. Und mit 18 Jahren holte ihn Felix Magath im Sommer 2010 nach Schalke – nachdem zuvor schon Manchester United an ihm interessiert war.
„Papa“ ist bei jedem Spaß mittendrin
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Auf Schalke gilt der Grieche, nicht erst seit dem 20-Millionen-Angebot von Zenit St. Petersburg, als Goldstück. In der Mannschaft gibt es keinen Spaß, beim dem „Papa“ nicht mittendrin ist: Man hört, dass er dabei genauso gut austeilen wie einstecken kann. Und bei den Fans hat er ohnehin einen Stein im Brett: Die lieben ihn vor allem wegen seiner Spielweise, mit der er die Gegner abräumt wie ein griechischer Kellner den Tisch nach der verputzten Gyros-Platte. Mit den Fans spricht er übrigens auch schon ein bisschen Deutsch: Bei offiziellen Anlässen drückt er sich noch davor.
Am Montagabend bei der Uefa-Pressekonferenz prasselten die Fragen nur so auf Papadopoulos ein: Schließlich ist er längst ein gestandener griechischer Nationalspieler, noch vor zwei Wochen hat er mit der Nationalelf im Georgios-Karaiskakis-Stadion von Piräus gespielt – in dem Hexenkessel, in dem auch Schalke ran muss. Da wurde er gefeiert, aber „das heißt nichts“, glaubt der Abwehr-Koloss: „Jetzt komme ich mit Schalke nach Piräus und bin ein Teil der gegnerischen Mannschaft.“
Papadopoulos wird sich also wieder seiner Rolle als Feuerlöscher auf dem Platz widmen. Mit allem anderen wollen die Gäste aus Deutschland nichts zu tun haben. „Wir sind hier, um uns mit dem griechischen Meister zu messen“, stellt Manager Horst Heldt klar, „und nicht für irgendwelche politischen Diskussionen.“