Piräus. An seinem 22. Geburtstag gibt er sein Debüt in der Champions League. „Ich freue mich voll drauf. Auf diesen Tag habe ich so lange hingearbeitet“, sagt Lewis Holtby vor dem Spiel bei Olympiakos Piräus. Bei den bislang letzten Schalker Auftritten in der Königsklasse in der Saison 2010/11 war er an Mainz ausgeliehen.
Lewis Holtby hatte sich extra noch fein gemacht. Erst putzte er sich nach dem Frühstück vor dem Abflug nach Athen anständig den Mund ab, dann zupfte er sich sorgfältig den Hemdkragen zurecht. Man merkte es gleich: Der Blondschopf bereitete sich auf einen besonderen Tag vor – an diesem Dienstag, der ihm gleich doppelte Freude bringen soll.
Morgens bekommt er ein Ständchen zu seinem 22. Geburtstag, abends ab 20.45 Uhr MESZ (live im DerWesten-Ticker) will er mit Schalke im Spiel bei Olympiakos Piräus einen erfolgreichen Start in die Champions League feiern. „Ich freue mich voll drauf. Auf diesen Tag habe ich so lange hingearbeitet“, sagt Holtby, für den es das erste Champions-League-Spiel überhaupt in seiner Karriere ist – „und dann noch an meinem Geburtstag.“ Also ungefähr so, als wenn Weihnachten und Ostern für ihn auf einen Tag fallen würden.
BVB dient als Warnung
Dass Holtby bei den bislang letzten Schalker Champions-League-Auftritten in der Saison 2010/11 nicht dabei war, lag daran, dass er zu dieser Zeit an den FSV Mainz 05 ausgeliehen war. Für andere, wie Klaas-Jan Huntelaar, geht die Reise, die damals erst im Halbfinale bei Manchester United endete, nun wieder von vorne los. Schalkes Gegner in der Gruppe B sind diesmal Arsenal London, HSC Montpellier und eben Olympiakos Piräus. „Auf den ersten Blick ist Arsenal der Favorit in unserer Gruppe“, urteilt Huntelaar, „aber am Anfang ist es doch immer offen“.
Schalke will sich bei seiner insgesamt fünften Champions-League-Teilnahme also nicht wie bisher stets nur auf den Kampf um Platz zwei konzentrieren. „Wenn die Möglichkeit besteht, wollen wir schon Erster werden“, verdeutlicht Holtby. Daraus spricht das Selbstbewusstsein, dass Schalke in Europa mittlerweile einen guten Namen besitzt: Auch in der vergangenen Saison ging es in der kleineren Europa League ja immerhin bis ins Viertelfinale.
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Nun ist also Olympiakos Piräus der erste Gegner – ein Verein, der in den letzten 16 Jahren 14mal griechischer Meister geworden ist und der deswegen regelmäßig in der Königsklasse mitspielt. Trotzdem hat Olympiakos international nicht den ganz großen Klang, gilt aber als enorm heimstark. Das betont auch Schalkes Trainer Huub Stevens und sagt: „Ich muss doch nicht in Erinnerung rufen, was hier in der vergangenen Saison passiert ist?“ Nein, muss er nicht.
Der BVB verlor vergangene Saison mit 3:1 in Piräus
Der geneigte Schalker weiß auch so, dass Borussia Dortmund vor einem Jahr in der Hafenstadt Piräus mit 1:3 Baden ging und in einer Vorrunden-Gruppe, in der sich u.a. auch noch Arsenal London befand, als Letzter ausschied. Als Warnung vor Piräus taugt der BVB auf Schalke also schon. Lewis Holtby sagt jedenfalls: „Wir müssen den Kampf annehmen. Wenn wir das spielerisch versuchen, laufen wir gegen die Wand.“ Und Stevens betont: „Ich hoffe, dass jeder hellwach ist und nicht einer glaubt, dass das eine leichte Aufgabe wird.“
BVB verliert in Piräus
Mitgenommen hat er den gleichen Kader wie zuletzt nach Fürth – zwar sollte eigentlich Chinedu Obasi, der gute Fortschritte macht, als 19. Mann mitfliegen, meldete sich aber kurzfristig mit einer Erkältung ab. Stevens hat aber auch so genug Variationsmöglichkeiten, „und die werden wir ausnutzen.“ Die spannendste Frage ist dabei, wer für Jefferson Farfan auf die Bank muss: Wahrscheinlich Ibrahim Afellay, dem es noch an der Bindung fehlt, oder aber sogar Julian Draxler, obwohl der zuletzt in Fürth so ein tolles Tor schoss. Lewis Holtby dagegen dürfte es wohl nicht treffen: Schließlich will der einen ausgeben, wenn Schalke an seinem Geburtstag auch noch in Piräus gewinnt…