Gelsenkirchen.. Timo Hildebrand will seine Position als Schalkes derzeitige Nummer eins so schnell nicht wieder hergeben. „Wie es nun weitergeht, liegt in der Hand des Trainers – aber auch in meiner“, sagt der 33-Jährige. Der Ligastart in Hannover wird ein anderes Kaliber als der Pokalsieg in Saarbrücken.

Wenn Timo Hildebrand in der Mixed-Zone des FC Schalke 04 zum nicht bei allen Spielern beliebten Frage-und-Antwort-Spiel erscheint, umspielt immer ein stilles Lächeln seine Mundwinkel. Der Torhüter absolviert diese Prozedur gewohnt souverän und völlig unaufgeregt. So wie er auch auf dem Feld seine Arbeit verrichtet. Am Tag nach dem Pokalsieg steht man natürlich gerne Rede und Antwort. 5:0 gewonnen, das klingt nach Torhüter-Wunschkonzert. Aber seinen Teil zum Gelingen hat der 33-Jährige auch beigetragen. In der Anfangsviertelstunde musste er einmal beherzt zufassen, als der Drittligist in aussichtsreicher Position zum Abschluss kam.

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Diese Sicherheit strahlte denn prompt auf seine Vorderleute aus, die sich nun mit der Gewissheit auch nach vorne trauten. „Und als Papa dann das 1:0 machte, da war der Bann für uns gebrochen“, so der Schalker, der aus der entferntesten Perspektive zuschaute.

Hildebrands Einstellung steht Schalke gut zu Gesicht

Der Wormser trägt zwar die 34 als kommenden Geburtstag auf dem Rücken, doch gefühlt ist er in der Torhüter-Verlosung momentan die Nummer eins. Aber er weiß um die Vergänglichkeit des schwer Erarbeiteten: „Das ist jetzt nicht in Stein gemeißelt. Wie es nun weitergeht, liegt in der Hand des Trainers – aber auch in meiner“, merkt er vielsagend an. Nach dieser Leistung macht er sich wohl berechtigte Hoffnungen, auch zum Ligastart am kommenden Sonntag in Hannover zwischen den Pfosten zu stehen. Doch etwas in dieser Hinsicht zu fordern, ist nicht das Ding des Ex-Nationaltorhüters, dessen eher kesses Auftreten zu Beginn seiner Karriere eigentlich nie so richtig belohnt worden ist. Demut und Bescheidenheit ist beim gereiften Torhüter an die Stelle des jugendlichen Ungestüms getreten; eine Einstellung, die dem FC Schalke bei allen jugendlichem Elan im Team äußerst gut zu Gesicht steht.

Das heißt ja nicht, sich bei den Saisonzielen zurückzunehmen: „Wir haben wieder den Anspruch, oben mitzumischen, aber auch die Champions League hat für uns eine hohe Bedeutung.“ Mit Respekt geht er die erste Liga-Aufgabe an: „Saarbrücken ist nicht Hannover, es ist wichtig, gut in den Ligaalltag zu starten, aber auch die Hannoveraner spielen mittlerweile eine gute Rolle in der Bundesliga.“

Jones warnt vor Hannover

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Einer, der sich für diese Aufgabe am Wochenende schonen und seine Körner aufsparen durfte, ist Mittelfeld-Stratege Jermaine Jones, der jetzt   natürlich umso ungeduldiger dem Saisonstart entgegenfiebert. Aber auch er warnt vor dem Team von Trainer Mirko Slomka, dem er eine gute Arbeit attestiert: „Hannover wird ein unangenehmer Gegner, da haben wir uns auch in der letzten Saison schon schwer getan.“ Besonders im Angriff hätten sich die Niedersachsen extrem verbessert. Das ändere natürlich nichts an der Zielsetzung seiner Königsblauen: „Wir fahren dahin, um drei Punkte zu holen. Wir sind schließlich in der Champions League dabei, das wollen wir dort beweisen.“ Auf ein Mittelfeld-Duell freut sich Jones besonders: Auf das mit dem Ex-Schalker Sergio Pinto, was in der Vergangenheit immer für Spannung garantierte, weil auch das Blut des 96ers schnell in Wallung gerät. „Er entwickelt natürlich viel Dynamik nach vorne“, lobt Jones, der hofft, dies verhindern zu können. Es wird ein heißes Duell – unabhängig vom Wetter.