Bremen. Die Entscheidung um die Torjägerkanone der Fußball-Bundesliga ist gefallen. Schalkes Topstürmer Klaas-Jan Hunterlaar baute seine Spitzenposition mit zwei Treffern beim 3:2 gegen Werder Bremen auf 29 Tore aus und sicherte sich damit den Titel. Bremen hat indes die Qualifikation für die Europa League verpasst.
Klaas-Jan Huntelaar hat sich bei Schalke 04 selbst zum Torschützenkönig der Bundesliga gekrönt. Der Super-Holländer erzielte beim 3:2-Sieg zum Saisonabschluss in Bremen wieder zwei Tore und verbesserte sein Konto in der Bundesliga damit auf phänomenale 29 Treffer – damit holte sich der „Hunter“ souverän die Torjägerkanone vor Mario Gomez (26), der beim Bayern-Sieg in Köln leer ausging. Schalke holte also doch noch einen Titel in dieser Saison, die die Mannschaft auf einem starken dritten Platz abschließt. Die Fans feierten in Bremen ihr Team – und ganz besonders ihren fantastischen Torjäger.
Schalkes Trainer Huub Stevens hatte Raúl bei dessen letztem Bundesliga-Auftritt auf der Bank gelassen – das war dem großen Spanier zuvor noch nie passiert. Aber: Kein Grund zum Ärger, die Maßnahme war vorher abgesprochen und Raúl war einverstanden. Denn Stevens wollte Jose Manuel Jurado auf der Nummer zehn ausprobieren und mit Blick auf die kommende Saison testen – bislang hatte der Supertechniker in Schalke stets auf andere Positionen ausweichen müssen, weil Raúl im Zentrum gesetzt war. Nach 70 Minuten wurde Jurado aber schon wieder ausgewechselt – so ganz hatte er seine Chance nicht nutzen können.
Stevens überraschte mit der Startaufstellung
Neben Raúl blieben auch der angeschlagene Fuchs und zunächst auch Holtby draußen – dies überraschte auf den ersten Blick, weil Schalke ja in der Offensive Dampf machen wollte für Klaas-Jan Huntelaar auf dessen Jagd nach der Torjägerkanone. In der Abwehr ersetzte Jermaine Jones den verletzten Benedikt Höwedes.
Auf dem Feld war aber alles auf Huntelaar zugeschnitten. In der ersten Halbzeit klappte das noch nicht so gut, weil der „Hunter“ gut abgeschirmt war und die Pässe nicht präzise genug waren. Dafür lieferte Huntelaar in der 30. Minute aber die Vorarbeit für das 1:0 durch Julian Draxler, der mit einem tollen Schuss von der Strafraumgrenze traf. Den Ausgleich zum 1:1 fing sich Schalke ohne Not ein: Schalke hatte eigentlich alles im Griff, doch dann entschied Schiedsrichter Aytekin nach einer Attacke von Escudero an Hunt in der 41. Minute auf Elfmeter, den Claudio Pizarro zum 1:1 verwandelte.
Huntelaar stellte Rekord von Klaus Fischer ein
Doch in der zweiten Halbzeit machten Schalke und Huntelaar dann alles klar: In der 65. Minute traf der Holländer im Nachsetzen zum 1:2, nachdem er selbst zuvor den Ball gegen den Pfosten geknallt hatte – der „Hunter“ schaltete am schnellsten und markierte sein 28. Saisontor. Und neun Minuten später zog Huntelaar nach einem Pass von Höger von der Mittellinie davon und traf zum 1:3 ins kurze Eck – das war Saisontor Nummer 29, und damit hatte Schalkes Super-Torjäger den Rekord von Klaus Fischer aus der Saison 1975/76 mit ebenfalls 29 Saisontoren eingestellt. Das Bremer Anschlusstor zum 2:3 durch Pizarros Kopfball in der 82. Minute war den Gästen egal – sie feierten ohnehin nur ihren Klaas-Jan Huntelaar.