Gelsenkirchen. . Der Revier-Rivale will dem BVB zumindest den Reviermeister-Titel streitig machen – hat aber schon 39 Gegentore kassiert.

Es ist mal wieder Derbyzeit. Schalke 04 gegen Borussia Dortmund. Das ewige Duell im Revier. In der Tabelle liegt die Borussia fernglasweit vor dem Konkurrenten aus der etwas entfernten Nachbarschaft. Und jetzt wollen sich die Dortmunder am Samstag im Spitzenspiel des Tabellenführers beim Tabellendritten auch noch den Reviermeister-Titel holen. Mit dem 2:0 aus dem Hinspiel hat der Meister eine ziemlich gute Ausgangsposition. „Wir hauen die Blauen in ihrer Halle weg“, kündigte Stadionsprecher Norbert Dickel nach dem BVB-Sieg gegen die Bayern euphorisch an.

Der Klub: 1904 wurde der FC Schalke 04, wie der Vereinsname schon verrät, gegründet. Der Revierrivale ist damit ein bisschen älter als der BVB und feierte auch etwas früher seine Erfolge: In den 1930er-Jahren gab es erstmals Meistertitel und Pokalsieg. Sieben Mal wurden die Knappen insgesamt Meister. Am Saisonende dürften die Dortmunder sie in dieser Kategorie überholen. In Sachen Double könnte der BVB zu Schalke aufschließen: Die Königsblauen feierten ihren ersten und einzigen Doppel-Erfolg 1937.

Die Mannschaft:
Die Schalker Offensive erfüllt auch europäische Spitzenansprüche: Tormaschine Klaas-Jan Huntelaar, Raul, Jefferson Farfan, dazu Supertalent Julian Draxler: „Sie sind extrem breit aufgestellt und haben auch in der Spitze besondere Qualität“, sagt Jürgen Klopp über den Gegner. Der S04-Fußball ist durchaus offensiv ausgerichtet und ansehnlich, was beim Amtsantritt von Trainer Huub Stevens nicht alle Fußball-Experten so erwartet hatten. Hinten ist die Mannschaft des Niederländers allerdings anfällig. Die mehrfach umformierte Viererkette zeigt immer wieder unnötige Durchlässigkeiten. 39 Gegentore sind zu viel für ein Bundesliga-Spitzenteam.
Die aktuelle Form:
Die war bis zum letzten Mittwoch ziemlich gut. Schalke holte vier Siege aus fünf Spielen und setzte sich so im Kampf um den dritten Tabellenplatz und den direkten Startplatz in der Champions League von den schwächelnden Gladbachern ab. Mittwoch schepperte es dann aber so richtig beim Auswärtsspiel in Nürnberg. Gleich vier Gegentore hatten die Schalker in dieser Saison noch nicht kassiert. „Und jetzt wollen sie sich gegen uns rehabilitieren“, mutmaßt BVB-Kapitän Sebastian Kehl.

Die Ausfälle:
Bei den Schalkern stehen zwei Torleute auf der Verletztenliste: Ralf Fährmann (Kreuzbandriss) und Timo Hildebrand (Ellbogenverletzung).


Das letzte Duell: Ein eher unspektakuläres 2:0 in Dortmund am Ende einer eher spektakulären Woche mit Spielen gegen Bayern München, den FC Arsenal und eben dem Derby gegen Schalke. Der BVB ging Ende November 2011, mal wieder, durch Torjäger Robert Lewandowski in Führung (16.) und war in der ersten Hälfte die deutlich bessere Mannschaft. Die zweite Hälfte starteten die Gäste mit einem Zwischenhoch, das allerdings Felipe Santana mit dem 2:0 beendete (61.). Schöner sind die Erinnerungen an das letzte Duell auf Schalke: Dortmund gewinnt 3:1, Fußball-Deutschland berauscht sich am Doppel-Torschützen Shinji Kagawa und die BVB-Fans bereiten ihren Helden einen denkwürdigen Empfang bei der abendlichen Rückkehr nach Dortmund.


Die Auswärtsstatistik des BVB:
Die Dortmunder können ihre Werte in Gelsenkirchen durchaus mal verbessern: 17 Niederlagen stehen zwölf Unentschieden und zehn Siege gegenüber. Das Torverhältnis aus Dortmunder Sicht: 51:69.