Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 hat sieben Spieler an andere Vereine ausgeliehen, doch lediglich Carlos Zambrano spielt in den Planungen der Königsblauen noch eine Rolle. Bei den fünf anderen suchen die Königsblauen nach Abnehmern, doch eine Lösung ist bisher nur bei Anthony Annan in Sicht.
Es ist gut möglich, dass Mario Gavranovic am Samstag für 90 Minuten nach Schalke zurückkehrt. Schalke hatte den 22 Jahre alten Stürmer im vergangenen Sommer nach Mainz ausgeliehen, wo er Spielpraxis sammeln und sich für höhere Aufgaben empfehlen sollte. Der Mainzer Trainer Thomas Tuchel war damals ganz heiß auf den Schweizer: Er schickte ihm eine SMS nach der anderen, um Gavranovic von den Vorteilen eines Wechsels nach Mainz zu überzeugen. Und Schalkes Manager Horst Heldt willigte kurz vor Transferschluss schließlich ein, weil die Königsblauen ohnehin genug Spieler unter Vertrag hatten und die Gehaltsliste damit ein Stück entlastet wurde.
An sich eine logische Rechnung, die freilich einen Haken hat: Sie ging nicht auf. Denn bei den Mainzer Profis sitzt Gavranovic meistens nur auf der Tribüne. Wenn das Sturm-Talent am Samstag tatsächlich nach Schalke zurückkehrt, dann mit der Mainzer Regionalliga-Reserve zum Spiel bei Schalke II. Dumm gelaufen.
Schalke will Moravek nicht ganz aus den Augen verlieren
Gavranovic ist einer von insgesamt sieben Spielern, die Schalke derzeit an andere Vereine ausgeliehen hat – und die theoretisch alle im Sommer wieder in Schalke auf der Matte stehen, weil sie dort noch einen Vertrag für mindestens ein weiteres Jahr haben. Das Arbeitspapier von Gavranovic etwa, der im Januar 2010 von Felix Magath vom Schweizer Erstligisten Xamax Neuchatel geholt wurde, läuft noch bis zum 30. Juni 2013. Die anderen sechs Leihspieler sind:
Antony Annan (derzeit Vitesse Arnheim – kam im Januar 2011 nach Schalke, der Vertrag läuft bis 2014)
Ciprian Deac (derzeit Rapid Bukarest – kam im Sommer 2010 nach Schalke, der Vertrag läuft bis 2013)
Edu (derzeit Besiktas Istanbul – kam im Januar 2010 nach Schalke, Vertrag bis 2013)
Jan Moravek (derzeit FC Augsburg – kam im Sommer 2009 nach Schalke, der Vertrag läuft bis 2013)
Vasileios Pliatsikas (derzeit MSV Duisburg – kam im Sommer 2009 nach Schalke, der Vertrag läuft bis 2013)
Carlos Zambrano (derzeit FC St. Pauli – kam aus der Schalker Jugend, der Vertrag läuft bis 2014).
Alle diese Spieler können im Sommer auf ihren Vertrag pochen, doch Verwendung hat Schalke für die meisten nicht mehr. Lediglich Carlos Zambrano spielt in den Planungen eine Rolle, und auch Jan Moravek möchte der Klub nicht ganz aus den Augen verlieren: Übrigens sind Zambrano und Moravek die beiden einzigen aus dem Septett, die nicht von Felix Magath geholt wurden, sondern die noch in der Zeit von Ex-Manager Andreas Müller nach Schalke kamen.
Annan kostet 1,5 Millionen Euro Ablöse
Bei den fünf anderen sucht Schalke dringend nach Abnehmern, doch eine Lösung ist bisher nur bei Anthony Annan in Sicht: Vitesse Arnheim möchte den ghanaischen Nationalspieler verpflichten – für eine Ablöse von rund 1,5 Millionen Euro könnte der Wechsel über die Bühne gehen. In anderen Fällen droht dagegen das Worst-case-Szenario, das wie folgt aussieht: Schalke kassiert nicht nur keine Ablösesumme, sondern muss den Spielern obendrein für die Vertragsauflösung auch noch eine Ablösesumme zahlen. So wie im vergangenen Sommer etwa bei Gerald Asamoah und Nicolas Plestan geschehen.
Die besten Aussichten gibt es noch bei Mario Gavranovic: Der Stürmer, der auch schon in der Schweizer Nationalelf bei Ottmar Hitzfeld vorspielen durfte, gilt trotz seines misslungenen Gastspiels in Mainz als so talentiert, dass er einen neuen Klub finden wird. Doch die im Vorjahr mit Mainz vereinbarte Ablöse in Höhe von 1,4 Millionen Euro kann sich Schalke jetzt abschminken. Bisher gab es nur eine Leihgebühr von 200 000 Euro.