Mönchengladbach. . Die Gelb-Rote Karte für Torjäger Klaas-Jan Huntelaar beeinflusste das Pokalspiel in Mönchengladbach erheblich. Manager Horst Heldt nahm den Niederländer aber zum Teil in Schutz und lobte das Team für die Gesamtleistung im Jahr 2011.
Falls Klaas-Jan Huntelaar im Rückblick überhaupt noch etwas Positives an diesem Abend erkennen mag, es könnte dieser Gedanke sein: Der große Buhmann war am Ende zum Glück doch noch ein anderer. Die Diskussionen um den fiesen Tritt von Jermaine Jones auf den Fuß von Marco Reus ließen die völlig überflüssige Hinausstellung des Niederländers wie eine nebensächliche Kleinigkeit erscheinen. Dabei hatte die Unbeherrschtheit des Mittelstürmers nicht wenig Einfluss auf den Ausgang eines Fußballspiels, in dem es der FC Schalke 04 versäumte, ein turbulentes, ereignisreiches und alles in allem auch erfolgreiches Jahr auch erfreulich abzuschließen: Bei der 1:3-Niederlage im Pokal-Achtelfinale bei Borussia Mönchengladbach präsentierte sich die Mannschaft nur in der Schlussphase so einsatzfreudig, wie es sich für ein K.o.-Spiel grundsätzlich gehören müsste.
Eichkorn ohne Verständnis für Huntelaar
Die erste Halbzeit: zum Vergessen. Die zweite: fing gerade an, dann kam Huntelaar. Und meinte leichtsinnigerweise, den bereits 1:0 führenden Gladbachern einen weiteren Vorteil verschaffen zu müssen. Zweimal höhnisches Reklamieren für eine Banalität führte zwangsläufig zu Gelb-Rot und damit zum Ausschluss des Schalker Top-Torjägers bereits in der 47. Minute. Dass Gladbach bald danach auf 2:0 erhöhte, war deshalb kaum verwunderlich. Eher schon, dass Schalke am Schluss mit zehn Mann noch einmal zurückkam und Gladbach durch Julian Draxlers Anschlusstreffer doch noch in Verlegenheit brachte, bevor Marco Reus endgültig die Partie entschied.
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Hätte Schalke die Kraft, den Mut und die richtige Einstellung für eine komplett starke zweite Halbzeit gehabt, wenn Huntelaar cleverer reagiert hätte? Der an diesem Abend verantwortliche Trainer Seppo Eichkorn war jedenfalls auch nach dem Spiel noch nicht dazu bereit, Verständnis für Huntelaar aufzubringen. Er war der Ansicht, als erfahrener Profi hätte sich der Stürmer mehr disziplinieren müssen. „Die beiden Gelben Karten haben sich im Rahmen der Regeln bewegt, da mache ich dem Schiedsrichter überhaupt keinen Vorwurf“, meinte Eichkorn.
Für Heldt kein Tag zum Draufhauen
Manager Horst Heldt aber nahm Huntelaar aus dem Zentrum der Kritik. „Es darf nicht passieren, aber so etwas kommt mal vor“, erklärte er beschwichtigend. „Das ist auch schon anderen passiert. Klaas-Jan ist auch nur ein Mensch, und er ist ein emotionaler Spieler.“
Überhaupt: Für Heldt war dies nicht der Tag zum Draufhauen. „Insgesamt hat die Mannschaft das alles gut hinbekommen in einem intensiven Jahr“, meinte der Manager. „Und dafür muss man ihr Respekt zollen. Es war nicht immer einfach für sie.“ Natürlich: drei Trainer, zwei Torwartwechsel, mehrere Verletzungen wichtiger Spieler – die Schalker haben 2011 einiges gut weggesteckt. Das Ende aber war unnötig unschön.