Gelsenkirchen. Klaas-Jan-Huntelaar traf doppelt beim 4:0-Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg. Vor dem Spiel tauchten die Fans ihre Tribüne zur einen Hälfte in Blau und Weiß, zur anderen Hälfte in Schwarz und Rot. Schalke und Nürnberg – Fan-Freundschaft, die nie vergehen soll.

Die Zeit der großen Freundschaft endete mit dem Anpfiff. Vor Beginn des Spiels gegen den 1. FC Nürnberg zeigte die Nordkurve des FC Schalke 04 wieder einmal, was sie so draufhat. Mit einer großen Choreographie tauchten die Fans ihre Tribüne zur einen Hälfte in Blau und Weiß, zur anderen Hälfte in Schwarz und Rot. Schalke und Nürnberg – Fan-Freundschaft, die nie vergehen soll. Aber mit dem Anpfiff war’s vorbei mit den Freundlichkeiten gegenüber den Gästen. Schalke entschied das Spiel gegen den kriselnden Club beim klaren 4:0 (2:0)-Sieg nämlich schon zur Pause.

Und wen vor der Partie die Frage umgetrieben hat, wie die Königsblauen wohl ohne ihre jeweils wegen eines Außenbandanrisses pausierenden Leistungsträger Jefferson Farfan und Benedikt Höwedes klar kommen können, der wird sich wohl noch etwas gedulden müssen. Denn Nürnberg war, obwohl das Team zumindest versuchte, nach vorne zu spielen, überhaupt kein echter Prüfstein.

Die Gäste begannen auch einigermaßen forsch, aber nach wenigen Minuten verpufften die Nürnberger Ansätze immer früher. Schalke, in der Innenverteidigung mit Kyriakos Papadopoulos an der Seite von Joel Matip und mit Alexander Baumjohann im rechten Mittelfeld, spielte zwar eher abwartend, übernahm aber die Kontrolle über die Partie. Es war trotz der vier Treffer bestimmt kein Feuerwerk, das die Blau-Weißen abbrannten, aber gegen die immer tiefer in den Abstiegskampf schlitternden Nürnberger reichte der Auftritt locker.

Und gerade Baumjohann zeigte dabei auf der rechten Seite große Wirkung: Nach 13 Minuten war die Club-Abwehr mal mit aufgerückt, als Lewis Holtby den Ball eroberte und Baumjohann bediente. Der prüfte Club-Keeper Raphael Schäfer mit seinem Schuss, Schäfer ließ abklatschen und den Abpraller spitzelte Klaas-Jan Huntelaar zum 1:0 in die Maschen.

Raúl entschied die Partie vor der Pause

Gut 25 Minuten plätscherte die Partie danach vor sich hin, ehe sich Baumjohann erneut in Szene setzte. Timm Klose versuchte am Sechzehner, gegen ihn zu klären, mit etwas Glück brachte Baumjohann den fast verlorenen Ball aber zu Raul. Der Senor, diesmal als Kapitän aufgelaufen, fackelte nicht lange und schob im Fallen flach ins rechte Eck. Es war das 2:0 und damit war die Partie bereits entscheiden.

Tatsächlich bot sich zunächst ein ähnliches Bild wie vor der Pause. Nürnberg hatte mehr vom Spiel, war aber spätestens am Sechzehner mit seinem Latein am Ende. Schalke wartete ab und lauerte auf Konter. Und die Chance kam: In der 65. Minute jagten die Schalker nach einer Ecke für den Club das Leder im Eiltempo nach vorne, Julian Draxler bediente den „Hunter“ Klaas-Jan Huntelaar, und wenn der frei vor dem Kasten auftaucht, wird’s schwer für den Keeper: Diesmal holte Schäfer das Leder aus dem Netz, Huntelaar hatte den Ball unhaltbar zum 3:0, zu Saisontor Nummer 12 verwandelt. Und weil’s so schön war, setzte Lewis Holtby gegen demoralisierte Gäste kurz vor Schluss noch einen drauf, als er zwei Nürnberger Abwehrspieler wie die Fahnenstangen stehen ließ und zum 4:0 traf.

Spiel gelaufen, in beiden Kurven wurde gefeiert. Beim Club, um den man sich langsam Sorgen machen muss, leise, bei Schalke, das oben weiter dick im Geschäft bleibt, laut. Es lebe die Freundschaft.

Schalke-Fans vor dem Spiel

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